Eines meiner Favoriten der japanischen Küche sind Gyōza. Diese gefüllten Teigtaschen, stammen ursprünglich aus China, gehören jedoch heute zu den typischen japanischen Speisen und sind landesweit sehr beliebt.
Als Reisender kann man aller Orte in den Genuss dieser kleinen Köstlichkeiten, die zumeist mit Fleisch oder Gemüse gefüllt sind, gelangen. Natürlich kann man sie auch tief gefroren im Supermarkt erwerben, doch die Hand gemachten lassen einem einmal mehr das Wasser im Munde zusammen laufen.
Zubereitet werden können die Gyōza im Wasserdampf oder auch frittiert, doch die Kombination aus beidem Zubereitungsarten ist allerdings der wahre Hochgenuss.
Verzehrt mit einer leichten Sauce aus Sojasauce, Reisweinessig, Sesamöl und Zucker ist der Gaumengenuss ein ganz besonderer.
Nachtrag 2018
Die für mich besten Gyōza habe ich bislang in Kobe bei einem Besuch von China Town verspeist. Der Laden ist kein Geheimtipp mehr und so ist die Schlage vor dem Geschäft oft lang. Doch das Warten lohnt sich.
Eine Herausforderung an den unbedarften Gaumen stellt in der japanischen Küche Umeboshi dar.
Diese Frucht, zumeist als Pflaume bezeichnet, ist nach ihrer Zubereitung ein sauer, salziger Genuss. Ich gebe zu, dieser Geschmack überforderte mich im ersten Moment etwas, wenngleich ich sowohl salziges als auch saures sehr schätze. Doch in der Zwischenzeit mag ich diese Frucht außerordentlich.
Die verschiedenen Darreichungsformen von traditionell bis zu einem leckeren Snack aus der Tüte haben alle ihren Reiz. Besonders an warmen Tagen sind diese Früchte bekömmlich.
Wer in Japan ein Bentō oder Onigiri ersteht, hat eine gute Chance auch Umeboshi dargereicht zu bekommen. Gerade in einem Onigiri, mit seinem Reis, entwickelt sich der besondere Geschmack durchaus mild und sehr angenehm.
Shiokara lernte ich erst jüngst kennen und man meinte, ich könnte Natto genießen, also warum nicht auch Shiokara.
Ohne etwas Genaueres zu wissen, näherte ich mich dem Verzehr dieses Nahrungsmittels. Zum Glück hatte man mir mitgeteilt, dass es zumeist mit gekochtem puren Reis konsumiert wird und so tat ich es auch.
Diesem Umstand war es zu verdanken, dass mein Salzschock nicht gar so umfangreich ausfiel. Doch selbst, nachdem ich den Geschmack zumindest als extrem ungewöhnlich eingestuft hatte, fand ich eigentlich gleich einigermaßen Gefallen an diesem Lebensmittel. Doch meinte ich auch jeden zu verstehen, der sich mit grauen abwendet.
Nach dem Studium zu Shiokara, erfuhr ich, dass es sehr salzig eingelegte Meeresfrüchte waren (von Zubereitung zu Zubereitung konnten es durchaus andere Meerestiere sein) und es zumeist gerne nach dem Genuss von Alkohol konsumiert wurde. Was ich mir gut vorstellen konnte, denn nach Alkohol lechzt der Körper durchaus etwas nach Ausgleich seines Salzhaushaltes. Zudem lernte ich, dass es selbst für Japaner ein gewisses Maß an Gewohnheit bedarf, bis man Shiokara zu schätzen weiß.
Den geschmacklichen Durchbruch und der Zeitpunkt, seit dem ich Shiokara mehr als liebe, hatte ich nach einem Besuch eines wunderbaren Wochenmarktes in Wajima. Dort erstand ich an einem Stand von einer älteren Dame eine hausgemachte Version dieses Essens. Diese Version war nicht so salzig wie üblich und war zudem außergewöhnlich geschmackvoll und lecker. Seit jener Zeit war ich ein wirklicher Fan von Shiokara und vermisse diese Version, die ich wohl nie wieder essen werden kann.
Stewart Island, diese Perle im Süden Neuseelands, ja was war sie für mich, die Hölle, ein bizarres Abenteuer oder der größte Spaß den ich bisher erlebt habe. Dieser Zwiespalt sitzt so tief, dass ich selbst jetzt, wo die Strapazen der Tour schon lange ein Ende haben, noch mein Bewusstsein spaltet.
Als ich die Wanderung vorbereitete, war ich Feuer und Flamme. Ich malte mir in glühenden Farben aus, wie ich mich durch den Schlamm, den Regen und den Busch von Hütte zu Hütte oder zum nächsten Biwakplatz kämpfte. Jedoch schon die Überfahrt von Bluff nach Oban (der einzige Ort auf Stewart Island) ließ meinen Enthusiasmus stark sinken. Die See war zwar ruhig und dennoch wurde mir zusehends schlechter und schlechter. Nur die Tatsache, dass ich mich in den Schlaf rettete ließ es nicht zum äußersten kommen.
Als ich wieder erwachte, fühlte ich mich sehr elend. Jedoch nach einem Blick aus dem Fenster hielt mich nichts mehr, denn nun sah ich diese wilde, wunderschöne Insel.
Ich war sehr froh, als ich endlich festen Boden unter den Füßen spürte, denn nun stand meinem Abenteuer nur noch eine Nacht, die ich in Oban bleiben musste im Wege.
Die Suche nach einer Unterkunft stellte mich vor ein paar Probleme, denn mein Vorrat an Geld war fast gegen Null geschrumpft.
Eigentlich hatte ich die Reise an diesem Morgen mit genügend Geld begonnen, doch ungewöhnliche Ausgaben, sorgten dafür, dass ich wahrlich Haus halten musste mit meinen Geldmitteln.
Was war passiert…
Meine Überfahrt auf die Insel fiel genau auf die Osterzeit. Dies hatte zur Folge, dass meine geplante Anreise von Invercargill nach Stewart Island an dem Umstand scheiterte, dass keine Fähre an meinem Wunschtermin zur Verfügung stand. So hatte ich mich auf ein anderes Datum vertrösten lassen und auch mein hartnäckiges Nachfragen, ob ich ohne Probleme hätte von Invercargill bis nach Bluff, dem Startpunkt meiner Fährfahrt gelangen würde, wurde mir mit Nachdruck versichert.
Nun saß ich am Morgen meiner Fahrt nach Bluff an der örtlichen Bushaltestelle und wartete auf meinen Transport. Die Tatsache, dass an diesem Tag die Straßen von Invercargill mehr als Menschen leer waren, wunderte mich schon etwas, doch maß ich diesem Umstand aktuell keine weitere Bedeutung bei. Dies änderte sich, als die Zeitpunkt der Abfahrt des Busses deutlich überschritten war. Selbst geduldiges Warten änderte nichts. Es kam kein Bus. Lediglich ein Taxi fuhr ab und zu an meiner Nase vorbei und so stoppte ich es schließlich und ließ mich nach Bluff bringen. Der Taxifahrer erklärte mir, dass der heutige Tag ein Feiertag sei und an diesem Tag führen keine Busse. Zudem teilte er mir mit, dass ich einen Feiertagszuschlag für die Fahrt entrichten müsse und so blätterte ich meine paar Kröten vor ihn hin und musste arg rechnen, ob meine Finanz- Ressourcen nun noch ausreichten. Ich kam zu dem Schluss, dass ich die Rückfahrt der Fähre noch bezahlen könne, doch blieben mir lediglich 10 Euro zur sonstigen Verfügung übrig.
Kurz nach meiner Ankunft hatte mich eine Bewohnerin angesprochen und sie unterhielt sich mit mir und ich erzählte ihr von meinem aktuellen Problem. Dies nahm sie zum Anlass mir im jedem Fall Helfen zu wollen. So wurde ich in ihr Haus eingeladen und sie begann zu telefonieren. Sie fand ein paar Möglichkeiten zur Übernachtung, doch jedes Mal kam sie zu dem Entschluss, dass es zu teuer für mich sei, da mein ganzes Geld drauf ginge. Schließlich fand sie eine Unterkunft und diese sollte lediglich 5 Euro kosten.
Allerdings merkte sie bei dieser Unterkunft gleich an, dass es dort nichts zum Essen gäbe. Deshalb ging sie zu ihrem Kühlschrank, öffnete ihn, und bot mir an mich aus ihm zu bedienen. Ich war so überrascht, dass ganz verdattert dieses freundliche Angebot ablehnte, in dem ich ihr versicherte, dass ich genügend Nahrungsmittel mitführen würde.
Ich machte mich schließlich auf dem Weg zu meiner Unterkunft und hatte das Grundstück der Frau fast verlassen, als sie mich rief und aufforderte zu warten. Ich tat wie mir geheißen. Daraufhin verschwand sie um kurze Zeit später mit zwei riesigen Äpfeln aufzutauchen die sie mir in die Hand drückte.
Mit den Äpfeln in meinen Händen und dem guten Gefühl neuseeländische Herzlichkeit kennengelernt zu haben, ging es nun endgültig zu meiner Schlafstätte.
Meine Nacht verbrachte ich im Haus eines Fischers. Die Schlafstätte war wirklich spartanisch, dennoch fühlte ich mich sehr wohl und da es noch einen anderen Gast gab, wurde lange geplaudert und der Abend verging wie im Fluge.
Obwohl ich ein notorischer Langschläfer bin, erwachte ich bei den ersten Sonnenstrahlen. Das war aber, ehrlich gesagt, nicht ganz so schwer wie es sich anhört, denn hier war es schon spät im Jahr und so war es immerhin schon 8 Uhr.
Die Vorbereitungen für meine heutige Tagesetappe dauerte nicht lange, und voller Tatendrang stürmte ich los.
Die ersten 5 km hieß es einer geteerten Straße zu folgen. Da es aber stetig steil auf beziehungsweise ab ging, kostete es bei meinem rund 35 kg schweren Rucksack schon etwas Anstrengung. Etwa nach einer ½ Std. Fußweg, stellte ich zu “meiner Freude” fest, dass ich am Morgen wohl etwas zu flink beim Packen gewesen war und meine Wasserflasche vergessen hatte. Ohne sie wollte ich nicht laufen, daher landete mein Gepäck im Busch und ich rannte zurück um sie zu holen.
Nach rund 45 Minuten war ich zurück, schulterte meinen Rucksack und war froh wieder im Besitz meiner Wasserflasche zu sein.
Schließlich erreichte ich den eigentlichen Beginn des Wanderweges. Ich sah wie der Weg alsbald im dichten Bush verschwand und ich malte mir aus was mich hier erwarten würde. Doch lange währte dieses Verharren nicht, sondern ich setzte mich in Bewegung und befand mich gleich in der exotischen, wilden Natur der Insel.
Obwohl die Sonne von einem fast Wolken freien Himmel ein herrliches Licht verbreitete, merkte man davon im Busch nichts mehr. Das dichte Farnwerk hielt das Licht sehr gewissenhaft ab. Wollte ich fotografieren, blieb mir nichts anderes übrig, als den Blitz zu verwenden.
Zu Beginn war der Wanderweg außerordentlich gut präpariert. Er bestand aus einem Holzsteg, der zudem mit einem Drahtgeflecht überzogen war. Dadurch kam ich sehr schnell vorwärts.
Schon nach 20 Min. bekam ich das erste Mal das zu Gesicht, was den besonderen Reiz dieses Weges ausmachte. Der Wanderweg verließ den Busch und ich stand an einem kleinen aber sehr hübschen Strand. Über diesen Anblick war ich so entzückt, dass ich gleich ein paar Minuten stehen blieb und die Szenerie auf mich wirken ließ.
Solche herrliche Aussichten wurden mir an diesem Tag noch ein paar Mal geboten und ich genoss es jedes Mal von neuem, wenn ich durch den Busch das Meer erspähte oder sogar an einem Strand laufen konnte.
Eigentlich dachte ich, dass meine Begeisterung nicht mehr gesteigert werden könnte. Doch da täuschte ich mich gewaltig. Denn plötzlich sah ich mich einer neuen, sehr verlockenden Herausforderung gegenüber.
Es war eine Hängebrücke. Sie war zwar nicht besonders hoch, doch eine der Kürzesten war sie auch nicht. Da meine Erfahrungen in der Benutzung dieser Art von Brücken äußerst spärlich waren, tastete ich mich vorsichtig vorwärts. Doch nach und nach überwand ich meine Hemmungen, und ich gewöhnte mich an das Geschaukel, so dass ich schließlich richtig zügig über sie hinweg lief. Als die Brücke überquert war, schaute ich voller Bedauern zurück und wünschte mir, dass sie ruhig noch etwas länger hätte sein können.
Obwohl ich das Laufen genoss, freute es mich, als ich endlich mein Tagesziel die ‚Port William Hütte‚ zu Gesicht bekam.
Als ich die Hütte selber erreichte, ließ meine Begeisterung doch etwas nach. Dies lag weniger an der Hütte oder ihrer Lage, sondern mehr an der Tatsache, dass die Hütte gerammelt voll war. Ich konnte noch eines der letzten Schlafstätten ergattern. Da im Verlaufe des Tages jedoch immer mehr Leute eintrafen, war alsbald nicht ein Bett mehr frei und so wurden nach und nach immer mehr Zelte um die Hütte herum errichtet.
Den Nachmittag nutzte ich, um mich zu entspannen und um in der Sonne zu liegen. Das war jedoch kein reines Vergnügen, denn die Sandfliegen, diese kleinen Quälgeister, die einem schrecklich juckende Stiche verpassten, stürzten sich in wahren Scharen auf mich. Nur das Schutzmittel, welches ich vor Beginn dieser Tour erworben hatte, gab mir für einen begrenzten Zeitraum eine angenehme Ruhe.
Diese, meine zweite Nacht auf Stewart Island, wurde für mich zu einer kleinen Katastrophe. Die Leute, mit denen ich das Zimmer teilte schnarchten allesamt wirklich extrem. Als es mir zu bunt wurde, schnappte ich meinen Schlafsack und verzog mich vor die Hütte. Hier war ich zwar von den Schnarchern befreit, doch nun stürzten sich Stechmücken auf mich. An Schlaf war also kaum zu denken. Ich war sehr froh, als endlich der Morgen anbrach und die ersten Aktivitäten in der Hütte zeigten, dass auch ich aktiv werden konnte.
Heute, mein 3. Wandertag, sollte der Tag werden, an welchem ich den ersten Kontakt mit dem Schlamm haben würde. Der Anfang des Wanderweges war jedoch so gut ausgebaut, dass ich dachte, dass sich der Schlammkontakt um einen weiteren Tag verschieben würde. Diese Annahme war jedoch grundlegend falsch. Ohne Ankündigung endete nämlich plötzlich der gute Weg und das Gehüpfe von einer Seite es Weges auf die andere begann. Lief man in der Mitte, steckte ich sofort bis zu den Knöcheln im Morast.
Zu dieser Schlammschlacht kamen noch die Unwegsamkeiten, die einem der Busch auferlegte. Es ging nämlich stetig hinauf und hinunter und die Wurzeln, die sich stellenweise in einem dichten Geflecht über den Weg legten, erleichterten die Sache nicht gerade. Oftmals ging es so steil abwärts, dass ich froh war, dass es die Wurzeln gab, denn sie dienten als hervorragende Tritte und Griffe.
Nach einer schier endlos scheinenden Schinderei, erreichte ich den ‚Bungaree Beach‘. Als ich ihn betrat, war ich kurz davor einen riesigen Freudenschrei loszulassen so begeisterte mich dieser wunderschöne, mit weißem Sand gepuderte Strand. Zudem entdeckte ich am Ende des Strandes die Hütte welche meine Heimstadt für die nächste Nacht sein sollte.
Als ich die Hütte erreichte, befreite ich mich als erstes von meinen Klamotten die so voll Dreck und Schlamm waren, dass ich meinte, dass sie von alleine stehen könnten.
Aus dem Hüttenbuch, in dem man nicht nur seinen Namen und etliche andere Daten eintrug, erfuhr ich, dass man von der Toilette einen wunderbaren Blick auf den Strand haben sollte. Etwas skeptisch und belustigt über solch‘ eine Eintragung, ging ich mich überzeugen. Durch ein Loch in der Toilettentüren hatte man, ich gebe es voller Überzeugung zu, einen wirklich sagenhaften Blick auf diesen Strand.
Im Gegensatz zur letzten Hütte, waren wir in dieser Nacht nur zwei Personen und so kam ich zu einem ruhigen und wohl auch wohl verdienten Schlaf.
In den vergangenen Tagen hatte ich mit dem Wetter mehr als Glück gehabt, doch dies schien sich heute zu ändern, denn als ich am Morgen aufbrach, war der Himmel von dicken, sehr nach Regen aussehenden Wolken bedeckt.
Mein heutiger Weg verhielt sich auch nicht nett, er war noch schlammiger als am Vortag. Aber nachdem ich einmal so richtig eingesaut war, war mir alles egal, also lief ich meistens einfach mitten durch den Dreck.
Heute überraschte mich der Weg mit extrem steilen An- und Abstiegen. Mir blieb dadurch meist nichts anderes übrig, als die Abstiege auf dem Hosenboden und die Anstiege auf den Knien zu bewältigen.
Nach etwa eineinhalb Stunden erreichte ich den ‚Murray Beach‘. Der Abstieg zu ihm war zwar hart, aber es lohnte sich, denn als ich ihn betrat, sah ich wie herrlich er war. Er schien fast unendlich lang zu sein, so dass ich sein Ende kaum ausmachen konnte. In seiner Mitte zog sich ein Priel welcher der Schönheit dieses Strandes das gewisse etwas verlieh.
Ich genoss es im Sand zu laufen, auch wenn mich mein Rucksack oft tief in den Sand drückte und dadurch das gehen sehr erschwert wurde.
Schließlich verschwand der Weg wieder im Busch. Das nun zu bewältigende Stück war zwar flach, aber dennoch hatte ich Mühe vorwärts zu kommen.
Witziger weise entstanden diese Probleme nicht durch die Natur, sondern waren von Menschenhand geschaffen, denn um dem Wanderer das Laufen zu erleichtern, hatte man einen Holzsteg errichtet, doch waren die Holzstücke nicht flach, sondern halb rund. Außerdem fehlte meist das Drahtgeflecht und so lief ich wie auf Eiern und rutschte das ein und das andere Mal weg.
Als es schließlich tatsächlich zu regnen begann, wurde dieser Steg glitschig wie mit Seife eingeschmiert und so fand mich regelmäßig auf dem Boden liegend.
Ziemlich gegen Ende dieses Steges hatte ein Witzbold auf ein Stück Holz geschrieben: „Achtung vor entgegenkommenden Zügen!“ und erst jetzt fiel mir auf, dass dieser Steg wirklich viel Ähnlichkeit mit einem Bahndamm hatte!
Ich war heilfroh, als es wieder durch den Dreck ging. Der restliche Weg bis zur Hütte war dann erstaunlich einfach und dennoch war ich mehr als froh, als ich schließlich meine Unterkunft für die Nacht erreichte, denn der Regen begann an Intensität deutlich zuzunehmen..
Die erreichte Hütte war mit Abstand nicht nur die Neueste und Beste, sondern sie hatte auch noch einen hübschen Namen. Sie hieß ‚Christmas Village Hut‚.
In dieser Nacht teilte ich mit etlichen Leuten die Hütte und das brachte viel Spaß und Abwechslung. Lediglich meine nicht wirklich guten Englischkenntnisse bereiteten mir Probleme, um allen Unterhaltungen gebührend folgen zu können.
Mein Aufenthalt in dieser Hütte sollte 2 Nächte dauern. Den dadurch entstandenen Tag wollte ich nicht zum Müßiggang nutzen: Ich wollte den Berg Anglem, mit 980 Metern, der höchste Berg auf dieser Insel, besteigen.
Diese Besteigung (eigentlich mehr eine Erwanderung), führte ich nicht allein, sondern zusammen mit einem dänischen Jungen durch.
In der vergangenen Nacht hatte es ohne Unterlass geregnet und auch jetzt als wir uns den Berg hinaufarbeiteten, hörte es nicht auf. Dieser Regen hatte zur Folge, dass unser Weg mehr einem Bach mit 10 Zentimeter Wassertiefe glich. Anfangs versuchten wir noch irgend wie trockenen Fußes vorwärts zu kommen, in dem wir von einer Bachseite auf die andere hüpften. Doch alsbald gaben wir es auf, und liefen einfach gegen den Strom von Wasser an, was auch irgendwie einen gewissen Reiz hatte.
Trotz des vielen Wassers kamen wir gut vorwärts und bald erreichten wir die Baumgrenze. Da es hier noch manns hohe Sträucher gab, bemerkten wir den Wind der hier kräftig blies, noch nicht. Erst später, als die Sträucher kleiner wurden, bemerkten wir mit welcher Gewalt der Wind uns hin und her schüttelte.
Als ob wir durch den Regen, unseren Bachwanderweg und den Schweiß nicht schon genug Wasserkontakt hatten, erhielten wir noch eine extra Portion, denn aus heiterem Himmel glich unser Weg nicht mehr länger einem Bach, sondern einem See.
Wir überlegten, ob man ihn umgehen könnte, doch das war auf Grund des sehr dichten Buschwerkes unmöglich.
Ohne groß nachzudenken, wagte ich den ersten Schritt in das Wasser und versank sofort bis zum Bauchnabel darin. Tapfer wateten wir hindurch, waren aber mehr als froh, als wir schließlich wieder herausklettern durften.
Je höher wir kamen, um so stärker wurde der Wind und bald war es uns fast nicht mehr möglich vorwärts zu kommen. Irgendwann mussten wir einsehen, dass die Elemente sich gegen uns verschworen hatten und ein geordneter Rückzug sicherlich das cleverste war. Vor allem war kaum abzusehen wie wild das Wetter auf dem Gipfel sein würde.
Auf unserem Weg nach unten verwandelte sich der Regen schließlich in dicke Hagelkörner, die durch den stürmischen Wind wie Geschosse auf uns nieder gingen und trotz meiner dicken Regenjacke spürte ich den Aufprall jedes einzelnen Korns schmerzhaft.
Völlig durchnässt, verfroren und etwas enttäuscht, dass wir unser Ziel nicht erreicht hatten, erreichten wir die Hütte und freuten uns über ein schönes warmes Feuer.
Während ein herrliches Feuer langsam meine Glieder auftaute und ich beim Blick aus dem Fenster feststellte, dass das Wetter eher schlechter als besser zu werden schien, reifte in mir die Entscheidung, lieber den Weg zurück zu laufen, als weiter in wohl noch aufgeweichtere Regionen des Weges vorzudringen. Etwas Wehmut machte sich bei dieser Entscheidung schon breit, denn irgendwie hatte ich an der Wildheit dieses Wanderns auf Stewart Island wirklich Freude gefunden. Aber die Entscheidung war gefasst und so wollte ich am nächsten Tag den Rückmarsch antreten.
Der Tag meines Rückmarsches, sollte ein wahrer ‚Glückstag‘ werden, doch davon hatte ich zu diesem Zeitpunkt natürlich keine Ahnung.
Die ganze Nacht hatte es geregnet und entsprechend aufgeweicht und glitschig war der Weg.
Eine besondere Herausforderung war für mich, dass die Bäche durch den Regen zu kleinen reißenden Flüssen geworden waren und zusätzlich mehr als reichlich neue Bäche hinzugekommen waren.
Oft blieb mir nichts anderes übrig, als Hüft-Tief durch sie hindurch zu laufen. Auch der Schlamm war nicht weniger geworden. Nicht selten versank ich bis zu den Knien in ihn und hatte einige Mühe mich vorwärts zu arbeiten.
Nach dem üblichen auf und ab, erreichte ich schließlich den “gehassten” Holzsteg, der mich zum ‚Murray Beach‘ bringen sollte.
Schon beim ersten Schritt auf den Steg, rutschte ich weg und landete mit voller Wucht auf meinem Teleskopstock. Dieser quittierte mit einem deutlichen 90 Grad Winkel. Damit war er, der mir in dieser Schlammhölle eine große Hilfe gewesen war, nutzlos geworden. Dies erschwerte das Laufen auf diesem Steg zusätzlich.
Als ich schließlich “Murray Beach” erreichte, begann es zu hageln. Ich hatte bis heute schon etliche Wetterwechsel erlebt, jedoch solch ein Extrem wie heute, war mir noch nie untergekommen.
Wie gesagt, es hagelte gerade, als ich den Strand betrat; doch nur höchstens 2 Min. später war weit und breit fast keine Wolke mehr zu sehen und die Sonne schien so wunderschön warm, dass man sich in die Südsee versetzt fühlen konnte.
Dieses herrliche Wetter nutzte ich, um ein kleines Päuschen einzulegen. In dieser Zeit schloss der Däne, der etwa eine ½ Stunde nach mir aufgebrochen war, zu mir auf. Wir plauderten kurz und kamen dabei überein den Weg gemeinsam fortzusetzen, wenngleich er der Ansicht war, ich wäre viel zu langsam. Womit er sicherlich auch recht hatte.
Als wir aufbrachen hatte sich das Wetter gerade wieder zum schlechteren gewendet und da war es ein Trost, dass bis zum heutigen Tagesziel nur noch eineinhalb Stunden Fußweg waren.
Auch wenn der Weg durch das viele Wasser eher schlechter geworden war, kamen wir gut vorwärts. Was leider dazu führte, dass wir auch etwas unaufmerksamer wurden und an irgend einer Kreuzung falsch abbogen. Doch bemerkten wir diese Falsche Entscheidung rasch und konnten unbeschadet und ohne großen Zeitverlust wieder auf den eigentlichen Weg zurückkehren.
Nach wirklich viel Schlamm, Wasser, Regen, Hagel und Wind erreichten wir die Hütte. Etwas missmutig schaute ich an mir hinunter uns stellte fest, dass ich ein Maß an Dreck an mir erreicht hatte was alles bislang dagewesene in den Schatten stellte. Selbst ich hätte mich nicht mehr umarmen wollen. Auch der Neuseeländer, der aus der entgegengesetzten Richtung kommend hier eingetroffen war, schaute uns etwas merkwürdig an und spätestens da war klar, dass wir ein erbärmliches Bild abgaben.
Im Verlaufe dieses Nachmittags versuchte er mich der Neuseeländer in das Geheimnis des angelns einzuweihen, jedoch war uns das Glück nicht gerade hold und uns blieb ein leckerer Fisch zum Abendessen vergönnt. Stattdessen mussten wir uns über unser Trockenfutter her machen, was zwar zum satt werden reichte, aber nicht wirklich ein Gaumengenuss war.
Am Abend zog ich ein Resümee über diesen Tag und all die Sachen, die ich im Laufe dieses Tages verloren oder zerstört hatte. Das Ergebnis, so fand ich jedenfalls, war erschreckend.
Ich hatte meine Uhr und Feuerzeug verloren. Darüber hinaus meinen Teleskopstock ruiniert und die Riemen an meinen Gamaschen waren ebenfalls kaputt gegangen. Dies war wirklich ein überdurchschnittliches Maß an Vernichtung von notwendigem Material.
Als ich am Morgen erwachte und einen Blick aus dem Fenster auf den Bungaree Beach warf, war ich wirklich begeistert, obwohl es draußen wie wild stürmte. Das Wasser wurde durch den Wind weit auf den Strand hinauf gespült und ab und zu richtig aufgewirbelt. Das ergab wirklich ein beeindruckendes Bild und Schauspiel. Auch wie die Wolken über den Himmel gepeitscht wurden, suchte ihres gleichen. So änderte sich das Bild und Aussehen vom Strand fast sekündlich und ich genoss es nach draußen zu blicken und diesem Naturschauspiel zu folgen.
An diesem Tag brach ich sehr spät auf. Gemeinsam mit dem Neuseeländer stellte ich mich den heutigen Herausforderungen.
Die heutige Etappe war angenehm kurz und wir wanderten gemütlich. So blieb viel Zeit den Busch näher zu betrachten oder Vögel zu beobachten. Dies war ein wirklich unterhaltsames Vergnügen.
Neben den Beobachtungen, versuchte ich trotzdem mich nicht so voll zu sauen wie in den Tagen zu vor und wich dem Schlamm so gut es eben ging aus. Doch irgendwie hatte er eine magische Anziehungskraft auf mich und eh ich mich versah war ich wieder von oben bis unten dreckig, als war ich über den feuchten Untergrund gerobbt.
Im weiteren Verlauf dieses Tages, wollte ich zumindest ein Mal ein Foto von einer Bachdurchquerung haben und obwohl ich dieses Gewässer hätte mit Hilfe von Baumstämmen trocken Fußes überqueren können, stürzte ich mich ins kalte Nass und ließ das Foto schießen. Auf diese Weise war ich war völlig nass, meine Kleidung hingegen wurde wieder sauber.
An unserem Tagesziel angelangt, erwartete uns eine sehr unangenehme Überraschung, denn wir mussten alsbald feststellen, dass fast das gesamte Holz aufgebraucht und das, welches uns noch zur Verfügung stand, wirklich feucht war. Zum Glück beherrschte der Neuseeländer die Kunst auch solch ein Holz zum Brennen zu bringen. Es dauerte zwar lange, doch als bald konnten wir uns an den züngelnden Flammen aufwärmen.
Als es Zeit war mir das Abendessen zuzubereiten, zelebrierte ich eine mir lieb gewordene Gewohnheit. Das große Reste-Essen. Ich staunte nicht schlecht welche Mengen ich dabei produzierte. So wurde dies ein Abend, an dem ich wirklich einmal völlig satt wurde und mich rund und voll fühlte.
Als ich am Morgen erwachte, war es noch dunkel und es regnete in Strömen. Am liebsten wäre ich liegen geblieben, doch wollte ich mein Boot rechtzeitig erreichen, welches mich zurück zum Festland bringen sollte, deshalb musste ich wohl oder übel aufstehen.
Schließlich befand ich mich auf dem Weg nach Oban. Ich versuchte mich beim Laufen durch den Regen etwas aufzumuntern, Als sich der Wanderweg schließlich wieder in einen Bach verwandelte, halfen auch die besten Versuche mich aufzumuntern nichts mehr.
Trotz der widrigen Umstände, erreichte ich erstaunlich schnell den Maori Beach. Als ich dessen Ende erreichte, staunte ich nicht schlecht, denn dort hatte sich durch den Regen ein etwa 10 – 15 Meter breiter Fluss gebildet. Die Strömung war auch der Gestalt, dass ich mir etwas Sorge machte sicher durch ihn hindurch warten zu können. Als ich vor ein paar Tagen an selber Stelle vorüber gekommen war, gab es diesen Fluss zwar auch schon, doch unter schieden sie sich deutlich in hier Mächtigkeit und Wildheit. An vergangenen Tage zu denken, half mir jetzt jedoch nicht weiter und so suchte ich mir einen Stock und wagte mich an die Durchquerung.
Die Wasseroberfläche machge den Anschein, als hätte ich ein gleichmäßig fließendes Gewässer vor mir, doch dies täuschte. Denn während ich durch das Wasser watete, wurde verschiedene Regionen meiner Beine in die unterschiedlichsten Richtungen gedrückt. So wollte die Wasseroberfläche in Richtung Meer fließen und schon etwas tiefer schien das Wasser den Wunsch zu haben in Richtung Land zu strömen. Es war wirklich nicht einfach nicht aus dem tritt zu kommen und unbeschadet die andere Uferseite zu erreichen. So war ich wirklich froh, als ich wieder festen Boden unter mir spürte und nur noch auf das Hindernis zurück blicken brauchte.
Von nun an gab es keinerlei Probleme mehr und nach einem angenehmen Weg über die Zufahrtsstraße zum Wanderweg, erreichte ich Oban.
Als erstes erstand ich eine Fahrkarte für das Boot, um nicht unversehens noch eine Nacht hier bleiben zu müssen, weil das Bpot voll war. Nachdem ich das Ticket in Händen hielt, konnte ich mich entspannt anderen Aktivitäten wittmen. Gleich zu Beginn entschied ich mich von meinen durch und durch nassen und dreckigen Kleidungsstücken zu trennen. Ich gebe zu, ich fühlte mich bedeutend besser, als dies vollzogen war.
Die restliche Zeit verbrachte ich in der Nähe des Hafens und des örtlichen Supermarktes, wo ich mich mit ein paar Dingen versorgte, die ich etwas in den vergangen Tagen vermisste. Denn so eine Wander-Essens-Versorgung ist nicht zwangsläufig ein kulinarischer Hochgenuss.
Je näher die Abfahrt des Bootes rückte, um so mehr Leute tauchten aus dem Bush auf und schlossen sich mir beim Warten an. So kam ich in den Besitz an Informationen über den Wanderweg, der mich damit besänftigte die Tour abgebrochen zu haben, denn es schien mir, als seien sie noch tiefer im Wasser und Dreck versunken als ich.
Besonders die Erzählung eines Paares beeindruckte mich, denn sie hatten sich gleich mehrere Stunden am heutigen Tag mehr als knietief durch Wassermengen arbeiten müssen und sie fühlten sich mehr als Fisch als Wanderer.
Die Überfahrt aufs Festland war wesentlich stürmischer als die Herfahrt und so dauerte es noch weniger Zeit, bis sich in mir ein intensives Gefühl einer einsetzenden Seekrankheit meldete. Auch heute rettete ich mich in den Schlaf und überstand auf diese Weise die Überfahrt einigermaßen glimpflich.
Tja, das war sie nun, meine Wanderung auf Stewart Island. Sie war erheblich kürzer ausgefallen als geplant und ich lernte, was es hieß, morgens in nasse, stinkende Klamotten zu steigen. Doch wenn sich es nicht verlockend anhört, ich hatte Spaß an der Tour gehabt und sie brannte sich als ein besonders schönes und abenteuerliches Erlebnis in meine Erinnerung. Weder die widrigen Wetterverhältnisse, noch meine Unfähigkeit die Wanderung wie geplant zu beenden konnten mir dieses Erlebnis zerstören.
Eines ist für mich jedenfalls klar, sollte ich irgendwann einmal wieder Neuseeland besuchen, so steht Stewart Island wieder ganz oben auf meiner Liste und ich werde wesentlich mehr Zeit für dieses Juwel investieren.
Okonomiyaki, dieser Pfannkuchen aus Kohl, Mehl, Ei und einer fast unbegrenzten Möglichkeit der Variation, ist eines der Gerichte, die mir wirklich sehr gut munden und ich immer gerne esse.
Ich war in der glücklichen Lage, dass meine Reisen nach Japan mich immer in die Kansai-Region führten, wo Okonomiyaki zu den regionalen Spezialitäten zählt.
Diese japanische kulinarische Besonderheit, möchte ich dem geneigten Leser wahrlich nicht vorenthalten.
Nun gebe ich zu, dass selbst bei den Japanern das Land sich in zwei Fraktionen teilt. Es gibt die, die Natto "hassen" und die, die es "lieben".
Ich muss gestehen, dass ich mittlerweile zu jenen gehöre, die Natto mögen.
Einschränkend muss ich aber gestehen, dass es etwas von der erworbenen Marke abhängig ist und zudem benötige ich immer einen Spritzer Senf und Sojasauce, der zumeist dem Produkt beiliegt :-). Was neben dem Geschmack, den Verzehr etwas als wagemutig erscheinen lassen mag, ist die schleimige Substanz, die die Bohnen nach dem Zubereiten umgibt. Führt man schließlich die Bohnen zum Mund, so ziehen sie lange etwas klebrige Fäden hinter sich her her und all zu leicht hat man mit diesen Fäden seinen persönlichen Kampf.
Wie schon gesagt ich mag es und schätze es zum Frühstück, aber auch zu anderen Mahlzeiten.
Als Snack gibt es das ganze auch noch und das ist wirklich lecker. Man schüttet die völlig trockenen Bohnen in den Mund und wenn man nun genüsslich auf ihnen herum kaut, nehmen sie die zuvor beschriebene Konsistenz an.
Ich empfehle auf jeden Fall sich einmal dem Genuss noch Natto hinzugeben.
Es ist etwas zum Essen 🙂 .. Na, wer hätte das gedacht? Worüber sollte ich denn auch sonst schreiben.
In Japan an eine kleines leckeres Menü, in einer Schachtel zu kommen, ein so genanntes Bento, ist wahrlich kein Problem.
Fast in jedem Supermarkt, oder auch in Restaurants usw. kann man sie erwerben und mitnehmen. So kommt man auf sehr einfache Art und Weise zu einem leckeren Essen für Unterwegs, zur Mittagspause usw. Das ganze auch noch zu einem sehr attraktiven Preis (etwa 3 bis 6 Euro).
Wie sich so ein Bento zusammensetzt ist durchaus vielfältig. Wie die japanische Küche selber.
Ich war jedes Mal begeistert, wenn ich vor den Angeboten stand und mich zu entscheiden hatte, welche Leckerei ich mir gönnen sollte.
Mit dem Begriff Bento haben wir schon einen Teil des Begriffs “Ekiben” aufgeklärt – „… ben“ .
Nun bleibt noch das der Teil “Eki”. Die Übersetzung ist “Bahnhof”. Also ist ein Ekiben, ein Menü im Kästchen, welches man im Bahnhof ersteht und zumeist während der Zugfahrt verspeist.
Auch wenn man dies in div. Zügen machen könnte, sind es doch zumeist die Shinkansen (Schnellzüge), in denen man sie sich gut schmecken lässt.
Was eine Besonderheit der Ekiben ist, ist der Umstand, dass sie immer die regionalen Spezialitäten, des Gebietes repräsentieren, in der man es erworben hat.
Udon beschreibt eine Nudel Art, die der japanischen Küche entspringt. Deren Zubereitung kann auf verschiedenste Weise erfolgen. Um es vorweg zu nehmen, ist auch das eine leckere Art und Weise, um sich die japanische Küche schmecken zu lassen.
Da ich die Präfektur Kagawa besuchte, die für die Udon Zubereitung besonders bekannt ist, die Nudeln dort dementsprechend lecker sein sollten und dort zudem bei den Einheimischen ausgesprochen beliebt sind, war der Konsum unausweichlich.
Auch wenn es an jeder Ecke ein Udon Restaurant gab, beschränkten wir uns auf den zwei maligen Genuss (natürlich gab es Udon auch schon zuvor an anderen Orten).
Ich lernte, dass, wie bei allem, die Zubereitung die Kunst war und Udon nicht Udon ist und man durchaus das Restaurant seiner Wahl finden muss. Die Konsistenz der Nudeln waren genau die Kunst, die es wohl zu beherrschen galt.
Egal wie man es sah, Udon ist lecker und man muss es sich schmecken lassen.
Sich dem Genuss von Kobe Beef hingeben zu können und auch ein ordentliches Lokal mit einer wirklich guten Qualität zu besuchen, stellt durchaus eine Herausforderung dar.
Doch für uns war es Teil unserer Hochzeit in Japan und so ließ sich die Investition von rund 250 Euro für zwei Personen akzeptieren.
Der Restaurantbesuch war ein wunderer Bestandteil dieses besonderen Tages und auch der erwartete Genuss wurde mehr als erfüllt.
Ob dieses Fleisch das Null plus Ultra ist, mag es nicht zu beurteilen. Doch mir läuft selbst im Nachhinein noch das Wasser im Munde zusammen, wenn ich an dieses besondere Essen denke.
Ich werde hier nicht versuchen die gewaltige Vielzahl der japanischen Köstlichkeiten aufzulisten oder zu ergründen. Da ich jedoch des Öfteren gefragt wurde, ob die Japaner ständig nur Sushi essen würden, dachte ich mir, ich liste einfach nach und nach ein paar der populärsten Gerichte auf.
Heute werde ich mal mit “Ramen” beginnen. Wenn man es ins deutsche übertragen würde, so würde man schnöde von einer Nudelsuppe sprechen. Doch das ist es wirklich nicht. Es ist zwar eine Suppe mit Nudeln, doch wie diese zubereitet, präsentiert und angeboten ist beeindruckend und wirklich lecker.
Allein im Umkreis zu meiner Wohnung gibt es wohl rund 50 Lokale die Ramen anbieten.
Ich habe mir in Deutschland in den div. Asia Läden immer wieder Instand Ramen gekauft, doch diese mit einem frisch hergerichteten Gericht in keiner Weise zu vergleichen. Insbesondere da die kleinen Ramen Lokale sich auf dieses Gericht und deren Zubereitung spezialisiert haben.
Mit etwa 7 – 9 Euro ist man dabei und für ein ganzes Essen ist das für japanische Verhältnisse wirklich ein angenehmer Preis.
Beispielhaft ein paar Fotos (sollte ich noch mehr Ramen Lokale aufsuchen, kommen sicherlich noch mehr Bilder in diesem Beitrag hinzu). Bei den Aufnahmen handelt es sich nicht um ausgefeilte Nahrungs-Fotografie, ich hoffe trotzdem dass sie einen Eindruck vermitteln wie lecker sie waren.
Endlich haben wir es nach langer Zeit geschafft in einer Sushi Bar vorbei zu schauen. Ach, was hatte ich mich darauf gefreut. Dieses Mal besuchten wir nicht unser Standard-Lokal, sondern jenes, bei dem wir im vergangenen Jahr wegen zu langen Wartens wieder verlassen hatten.
Auch dieses Mal wurde uns eine Wartezeit von etwa 30 Minuten angekündigt, doch etliche entnervt vor uns, verhalfen zu einer extrem kurzen Zeit des Wartens. Ich würde vermuten, dass wir nach nur 15 Minuten unseren Platz im Restaurant einnehmen durften.
Erst einmal bestaunte ich die Auslage. Ok, ich gebe zu, zum Zeitpunkt des Videos war sie Überschaubar …
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Ich wunderte mich, wie bei individuellen Bestellungen die Lieferung erfolgte …
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Wenn der Inhalt von 5 Tellerchen verputzt war, konnte man sich auf ein Gewinnspiel freuen. Leider haben wir verloren.
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Doch nach dem dritten Versuch der Teilnahme am Gewinnspiel, gewannen wird einen sagenhaften Anstecker mit einer Abbildung einer bekannten Manga Figur.
Ohhh, sie sind so lecker und es gibt Onigiri (Reisball) in verschiedensten Formen und Füllungen. Mit rund 90 Euro Cent sind sie zudem wirklich billig und man bekommt sie eigentlich überall.
Für mich sind sie zumeist mein bevorzugtes Mittagessen, wenn ich nicht gerade mal im Supermarkt bin und dort mir eine der vielen leckeren “Lunch Box”en (Schachteln mit div. Essen) unter kamen. Oder gar eine Schachtel mit Sushi seinen Weg in den Einkaufskorb fand.
Ich wollte hier mal ein paar Fotos von Onigiri zeigen. Dabei beginne ich mit der Hauptform, dem Dreieck. Anfangs war das öffnen ein Problem, doch eigentlich war es einfach, denn die einzelnen Schritte 1,2 und 3 waren genau bezeichnet, so dass man dieses japanische Fastfood wirklich schnell in Händen hält.
Die einzelnen Aufnahmen können angeklickt werden, um sie zu vergrößern.
Nun noch ein paar Variationen an Onigiri, wenngleich es nur ein kleiner Überblick in die Vielfalt ist.
Reisball in Maki-Form gefüllt mit Natto …Achtet bei diesem Reisball auf das Verfallsdatum. In Japan schreibt man zuerst das Jahr, dann den Monat und zum Schluss den Tag. Ich gebe zu, dass mich das noch immer etwas verwirrt und ich zumeist eine Weile auf div. Datumsangaben starre, bis ich weiß, um welchen Termin es sich letztlich handelt.
Bei dieser Form ist das Nori nicht trocken und knusprig sondern ist feucht. Natürlich gibt es hier auch verschiedene Sorten. Das von mir ausgewählte ist mit Lachs gefüllt …
Ein Beispiel für eine Lunch-Box. Diese enthält Spezialitäten aus der Stadt Nagoya ..
Ich kann es nicht sein lassen. In regelmäßigen Abständen muss es einen Besuch im Sushi Restaurant geben und wie immer war es sehr lecker.
Dieses Mal war der Besuch jedoch mit kleinen Hindernissen gespickt. Wir hatten den Tipp für ein anderes Restaurant bekommen, eines mit Entertainment. Als wir jedoch dort eintrafen war das Teil mehr als voll und die Schlange zum Warten beträchtlich.
Unsere Wartenummer ergab, dass wir 10 Leute vor uns hatten und nachdem es nach 20 Minuten noch immer 8 waren, entschlossen wir uns unsere “alte” Sushi-Bar aufzusuchen. Dazu mussten wir zwar 15 Min. laufen, doch wer wuste, wie lange es hier dauern würde.
Doch auch im anderen Restaurant war es voll und es hieß eine Nummer ziehen. Doch wir warteten keine 10 Minuten und es gab lecker essen.
Was kann man sich mehr wünschen, als, dass ein Urlaub mit einem sonnigen Tag beginnt. Das war auch gut so, denn in der Nacht war es unerwarteter Weise doch recht frisch gewesen und so war es in der Wohnung durchaus kühl.
Diesem Umstand sollte an diesem Tag Rechnung getragen werden, in dem zu IKEA gewahren wird. Dort sollten all die Kleinigkeiten, die das Wohnen für 2 Personen angenehm macht realisiert werden. So wurde ein zweiter Stuhl, mehr Decken, Kopfkissen usw. benötigt.
Doch bevor dieser Ausflug anstand durfte ich die direkte Umgebung der Wohnung kennenlernen. Die Wohnung hatte ihren Zugang zu einer der vielen kleinen Straßen die hier das Stadtbild prägen. Zumeist passt ein und wirklich maximal ein zweites Fahrzeug in die Straße. So war es auch entsprechend ruhig. Auf der Rückseite des Gebäudes befand sich hingegen eine 4spurige Hauptstraße und dort ging es deutlich geschäftiger zu.
Vom Zentrum Kobes ist die Wohnung gerade mal 15 Minuten Fußweg entfernt und so so ist auch alles in angenehmer Entfernung, um es zu Fuß zu erreiche. Vom Innenstadt Bereich, erstreckte sich die Stadt an der Küste entlang und ins Landesinnere hin zu Bergen die die Stadt eingrenzt, wo sich letztlich die Wohnung befand. So kam es dass man immer etwas Berg an laufen konnte. 🙂
Beim ersten Ausflug war Eri sehr nachsichtig mit mir und so durfte ich mir als bald einen “Reisball” erwerben, der dann genossen werden durfte. Nun hört sich “Reisball” etwas dröge an, ist es aber nicht. Oh, sie sind lecker, denn es gibt sie mit allerlei leckeren Füllungen. Für rund 1 Euro bekommt man damit wirklich ein leckeres Essen in die Hand. Ich war so begeistert, dass die Idee bestand, dass ich mich durch den Reisball-Bestand futtern werde und die einzelnen Sorten fotografieren, bewerten usw. 🙂 .. Ob ich das jedoch in 7 Wochen Urlaub schaffen werde weiß ich natürlich nicht.
Was mir natürlich auch gefiel war, dass es an wirklich jeder Ecke Getränkeautomaten gibt. Für 80 Euro Cent kann man schnell mal was zum trinken zieh, sei es Softdrink, Kaffe, Alkohol usw. Also verdursten kann man nicht.
Am Abend ging es dann zu IKEA. Hier kann ich schon einmal sagen, dass sich das Geschäftsmodel und die Aufmachung nicht unterscheidet, also jeder kann ohne Bedenken den Laden betreten und muss sich keine Sorgen machen sich nicht zurechtzufinden. Der Grund für unseren Aufenthalt bildete all die vielen Kleinigkeiten die es zu Beschaffen galt, die in der Wohnung schlicht und ergreifend fehlten. So brauchten wir einen zweiten Stuhl, mehr Decken, Schüsseln usw. Alles in allem kam ganz schön etwas zusammen.
Lustig war der Stuhl den wir erstanden. Ich hatte es für einen Eimer gehalten. Eri meinte jedoch, da steht doch, dass es ein Stuhl ist. Nun war es mit meinen Künsten das japanische zu entziffern nicht so weit her und so war es auch jetzt noch ein Eimer für mich. Am Ende erstanden wir diesen hübschen gelben Stuhl.
Spannender als IDEA war ein Stopp bei einer der High Tech Toiletten. Ich hatte es mir gewünscht. Beheizter Sitz … ach, alles mögliche an Schnick-Schnack was man sich als normaler Deutscher überhaupt nicht vorstellen kann. Also jeder sollte solch ein Teil mal genießen 🙂
Auch die Fahrt mit der Bahn zu IKEA war eine nette Erfahrung. Zum Glück brauchte es zu dieser Uhrzeit keine Stopfer (die drücken auch den letzten Reisenden in die Bahn), sondern es konnte ganz gesittet eingestiegen werden. Das heißt 3 Schlangen für die Einsteigenden, so sich auch wirklich säuberlich aufgereiht werden sollte. Hielt der Zeug so wartete man brav bis auch der letzte ausgestiegen war und dann konnte zugestiegen werden.
Es gab schöne Plüschsitze und so bequem waren sie auch. So etwas in Berlin und sie wären alle nach kürzester Zeit alle defekt. Sauber waren die Züge zudem auch noch. Ein wirklich angenehmes Erlebnis.
So war ich eigentlich voll mit positiven Eindrücken und ich konnte mich einer größeren Herausforderung stellen – meine erste japanisch Stunde. Die Lehrerin war wirklich nachsichtig mit mir und auch wenn sie es nicht gewesen wäre, viel bekam ich stellenweise nicht mit. Da störte auch nicht wirklich sehr, dass der Kurs schon seit 3 Wochen lief. Ich rettete mich lediglich etwas durch mein geistiges Wirrwarr, dass ich ganz tief in dem Kramte was ich vor 15 Jahren mal in der VHS gehört hatte. So ein Kurs rein in einer Fremdsprache, so man verstehen muss was von einem verlangt wird, kannte ich noch nicht und frustrierte mich schon etwas. Ich fürchte will ich nicht ganz so übel da stehen muss ich einiges an Vokabeln pauken. Doch irgendwie stellt sich heraus, dass mir nicht viel Zeit dafür übrig bleibt zwischen all den verdammt vielen Dingen die es zu Arrangieren und zu Erledigen (Fotos sichten, bearbeiten, Blog schreiben, Essen einkaufen …) gilt. Ich hoffe nur, dass sich alles alsbald einspielt und ich alles hin bekomme.
Ich muss nach dieser Erfahrung sehr Niedergeschlagen ausgesehen haben, so erbarmte sich Eri meiner und es ging in ein Karussell Sushi. Ja, das baute mich wieder auf. Für 100 Yen (80 Euro Cent) konnte man sich immer ein Tellerchen vom Band nehmen und sich schmecken lassen. Fand man nichts, oder meinte es sie nicht ganz so schick, gab es eine Gegensprechanlage, über die man einfach etwas bestellte, was dann irgend wann angefahren kam. So futterten wir uns durch das Sortiment und alsbald war ich voll und gut gelaunt. Ich gebe zu so ließ sich die Niederlage im Sprachkurs gut ertragen.
Der nächste Tag entpuppte sich als ausgiebiger Regentag. Auf einem kurzen Ausflug schaffte ich es bis auf die Knochen nass zu werden und ich musste mich nachhaltig trocken legen als ich wieder nach Hause kam. Zumindest gab es mir Gelegenheit mich mit den bislang gemachten Fotos zu beschäftigen, was wie immer ausgesprochen viel Zeit in Anspruch nimmt.
Irgendwie hätte ich dieses Wetter als Vorboten für meinen zweiten Japanisch Kurs nehmen sollten. Hier wollte ich schreiben lernen. Ich dachte, wie schlimm kann das schon werden, denn ich hatte im Vorfeld schon fleißig gelernt. Doch was soll ich sagen, auch dieser Kurs war nur auf japanisch und vor allem mit viiiiielen Wortbeispielen, wovon ich natürlich absolut keines kannte. Irgendwie blockierte mich das so, dass ich am Ende keines der Schriftzeichen mehr zuordnen konnte.
Zum Glück stand nun die goldene Woche an (eine optimale Aneinanderreihung an Feiertagen, die vielen Japanern 7 Tage freie Zeit beschert – Ein wirklicher Luxus für hiesige Verhältnisse). In diesen 7 Tagen bricht in Japan der große Urlaub aus und das ganze Land ist unterwegs. Auch gibt es keinen Japanisch Kurs 🙂 .. Mir bleibt etwas Zeit zum Luft holen und auch Eri und ich werden diese Zeit nutzen, um einen kleinen Ausflug zu unternehmen. Was es werden wird, wissen wir noch nicht.