Japan – Essen – Natto

IMG_7989_ji Diese japanische kulinarische Besonderheit, möchte ich dem geneigten Leser wahrlich nicht vorenthalten.

Nun gebe ich zu, dass selbst bei den Japanern das Land sich in zwei Fraktionen teilt. Es gibt die, die Natto „hassen“ und die, die es „lieben“.

Ich muss gestehen, dass ich mittlerweile zu jenen gehöre, die Natto mögen.

Einschränkend muss ich aber gestehen, dass es etwas von der erworbenen Marke abhängig ist und zudem benötige ich immer einen Spritzer Senf und Sojasauce, der zumeist dem Produkt beiliegt :-).
IMG_7995_ji Was neben dem Geschmack, den Verzehr etwas als wagemutig erscheinen lassen mag, ist die schleimige Substanz, die die Bohnen nach dem Zubereiten umgibt. Führt man schließlich die Bohnen zum Mund, so ziehen sie lange etwas klebrige Fäden hinter sich her her und all zu leicht hat man mit diesen Fäden seinen persönlichen Kampf.

Wie schon gesagt ich mag es und schätze es zum Frühstück, aber auch zu anderen Mahlzeiten.

Als Snack gibt es das ganze auch noch und das ist wirklich lecker. Man schüttet die völlig trockenen Bohnen in den Mund und wenn man nun genüsslich auf ihnen herum kaut, nehmen sie die zuvor beschriebene Konsistenz an.

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Ich empfehle auf jeden Fall sich einmal dem Genuss noch Natto hinzugeben.

 

Natto – Japans traditionsreicher Frühstücksklassiker

In Japan beginnt der Tag für viele Menschen mit einem Gericht, das für westliche Gaumen zunächst ungewohnt erscheinen mag: Natto. Die fermentierten Sojabohnen sind besonders für ihren intensiven Geruch, ihren schleimigen Überzug und ihren leicht nussigen, herben Geschmack bekannt. Doch hinter dieser ungewöhnlichen Spezialität verbirgt sich eine jahrhundertealte Tradition und ein echtes Kraftpaket an Nährstoffen.

Die Geschichte von Natto reicht weit zurück – man vermutet, dass die Herstellung bereits im 10. Jahrhundert begann. Einer Legende nach soll ein Krieger während eines Feldzugs gekochte Sojabohnen in einem Strohsack transportiert haben, wo sie durch die natürliche Wärme und Feuchtigkeit zu fermentieren begannen. Als er sie später wieder öffnete, waren die Bohnen zwar verändert, aber dennoch genießbar – und sogar schmackhaft. Diese zufällige Entdeckung wurde weiterentwickelt, und bald war Natto ein fester Bestandteil der japanischen Küche.

Die Zubereitung ist heute deutlich kontrollierter als damals, folgt aber im Kern dem gleichen Prinzip. Zunächst werden Sojabohnen gekocht oder gedämpft, bis sie weich sind. Anschließend fügt man die Bakterienkultur Bacillus subtilis natto hinzu – diese ist übrigens natürlicherweise in Reisstroh enthalten, weshalb man früher die Bohnen einfach in Stroh fermentieren ließ. Danach ruht die Mischung bei etwa 40 Grad Celsius für einen Tag, bevor sie gekühlt wird, um die Fermentation zu verlangsamen und den typischen Geschmack zu stabilisieren.

In der modernen japanischen Küche wird Natto meist kalt serviert – klassisch mit Sojasoße, scharfem Senf und fein geschnittenem Frühlingslauch. Besonders beliebt ist die Kombination mit einer Schüssel heißem Reis, oft ergänzt durch ein rohes Ei. Die schleimige Konsistenz entsteht durch die beim Fermentieren gebildeten Fäden, die sich beim Umrühren besonders stark zeigen – ein Anzeichen für gute Qualität.

Obwohl Natto in Japan sehr verbreitet ist, scheiden sich an ihm dennoch die Geister. Manche lieben ihn, andere können sich mit Geschmack und Textur nicht anfreunden. Dennoch wird Natto für seine gesundheitlichen Vorteile geschätzt: Es ist reich an Eiweiß, Vitamin K2 und probiotischen Bakterien, die die Darmflora unterstützen.

So steht Natto sinnbildlich für die japanische Wertschätzung traditioneller, gesunder Lebensmittel – ein Gericht, das sich treu geblieben ist und dennoch seinen Platz im modernen Alltag gefunden hat.

2 Gedanken zu „Japan – Essen – Natto“

  1. Na Mahlzeit.
    Den Geschmack kann ich mir irgendwie nicht vorstellen aber von der Optik her erinnert es an diese roten Kidney-Bohnen. Die sind auch so schleimig.
    Probieren werde ich es wohl lieber nicht, auch wenn es noch so gesund ist. Aber Du laß es Dir weiterhin schmecken.

  2. @Dorothy danke für die Anmerkung .. ja, man muss nicht wirklich alles essen was gesund ist 🙂 und wie gesagt, selbst in Japan teilen sich die Geister.

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