Japan (2013/14) – Nachtrag – Panorama Kobe & Shirakawa-go

Nun sind sie fertig, die Panoramen, die ich in Kobe und Shirakawa-go gemacht hatte. Es sind nicht so viele, wie ich mir vor Antritt der Reise vorgestellt hatte, doch oft durfte ich kein Stativ verwenden oder ich war einfach zu faul gewesen die ganze Ausrüstung mitzuschleppen. Ich hoffe trotzdem, dass Ihr an den entstandenen Bildern etwas Freude habt.

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Einfach auf das Bild klicken und Spaß haben.

Japan (2013/14) – Voll aus den Socken gehauen

Wir waren auf der Fahrt nach Kobe und mit jedem Kilometer wir Kobe näher kamen, ging es mir schlechter. Ich fror, mir war übel und alles rumorte in mir. Von die Service Stopps bekam ich kaum mehr mit.

In Osaka angelangt, wo es hieß vom Bus in den Zug umzusteigen, begann die nächste Episode des Dramas. Ich musste nur noch zusehen irgendwie mich in Richtung Toilette zu bewegen und die Dramen die sich dort abspielten, möchte ich mich nicht einmal mehr erinnern.

Wie ich es bis zum Hotel in Kobe schaffte, ich weiß es nicht und von meinem Bett hatte ich in dieser Nacht nicht viel.

Alles in Allem zog sich das Elend fast 3 Tage hin und ich muss sagen, ich habe nicht wirklich eine Ahnung hatte was die Ursache war. Ich vermutete einfach eine übelst verdorbenen Magen. Von einer Lebensmittelvergiftung zu sprechen scheint mir etwas zu übertreiben, doch ganz von der Hand weisen möchte ich es nicht.

Japan (2013/14) – Takayama

20131226_020121_IMG_1258_ji Takayama war der Ausgangs- und Endpunkt für unseren Ausflug nach Shirakawa-Go. Daher war eigentlich keine Zeit für den Ort selber eingeplant. Lediglich am Tag unserer Abreise in Richtung Kobe, erlaubte es uns etwas durch den Ort zu streifen und die Zeugnisse der Edo-Zeit, was Takayama den Zusatznamen Klein-Kyoto einbrachte.

Ich lasse nun einmal dahin gestellt, ob der Vergleich mit Kyoto nicht doch die ein oder andere Enttäuschung beinhaltet, denn mit der Pracht und dem grandiosen Angebot an Sehenswürdigkeiten kann der Ort sicherlich nicht Schritt halten.

Dennoch die Altstadt mit seinen kleinen Geschäften und den kleinen Handwerksgeschäften hatten wir ja schon kennenlernen dürfen. Heute ging es darum noch etwas mehr durch den Ort zu streifen und die anderen Perlen des Ortes zu finden. Ein guter Stadtplan, den es sogar in Deutsch gab, was ich wirklich toll fand, erleichterte den Rundgang trefflich.

Unseren Rundgang begannen wir mit dem neben unserem Hotel gelegenen Schrein. So klein die Anlage sie war, dennoch gab es allerlei größere und kleinere Schätze entdecken. Ich muss gestehen, dass mir sicherlich das ein oder andere entgangen wäre, hätte mich Eri nicht darauf aufmerksam gemacht.

20131223_020340_IMG_8571_ji Besonders hübsch fand ich immer, wenn Skulpturen mit Schnee bedeckt waren. Das verlieht der Szene immer etwas besonders.

20131223_020724_IMG_8585_ji Vom Schrein ging es zum durch die Stadt verlaufenden Fluss, an dessen Ufern ein morgendlicher Markt stattfinden sollte. Bevor wir jedoch den Markt erreichten, bestaunten wir etwas skurril wirkende Skulpturen auf einer der Bücken, die sich durch übermäßig lange Extremitäten auszeichneten. Welche Bedeutung es hatte, ließ sich nicht ergründen, doch hatte es etwas.

Der Markt war etwas überschaubar. Eri, die zuvor schon einmal mit ihrem Vater hier gewesen war, meinte, dass sie den Markt größer und geschäftiger in Erinnerung hatte. Ich vermutete, dass es einfach an den Temperaturen und den Wetterverhältnissen lag, dass es nur wenige Stände war. Dieses System kannte ich auch von den Berliner Wochenmärkten. Wenn es so richtig kalt wurde, gab es kaum mehr Stände.

So verließen wir die Straße mit den Ständen und schlenderten am Fluß entlang, wo wir mit einer netten Aussicht auf ein großes Tor belohnt wurden und wir konnten eine hübsche kleine Brücke überqueren.

20131226_022325_IMG_1302_ji Dieses Tor (Torii) eröffnete uns den Weg zum nächsten Schrein, der sich als sehr Eindrucksvoll erwies und ich genoss mich dort umzusehen. Einmal entdeckte ich eine Box, voll mit Schreibutensilien und Pinseln. Ich wunderte mich etwas, doch die Lösung fand sich auf einem dort angebrachten Schild. Es war eine Erinnerung an einen bekannten Kalligrafie Künstler und die Leute hatten dort ihre Utensilien als Opfergaben hinterlegt und sicherlich etwas für ihre eigenen Künste erbeten.

20131226_023539_IMG_1325_ji Neben Hauptschrein fanden wir einen weiteren, doch dieser ließ Eri etwas stutzen, denn dort gab es wenig japanische Götter, sondern es war wohl eher eine indische Gottheit, für dieser Schrein errichtet worden war. Dies war in der Tat etwas ungewöhnlich.

Als nächstes Ziel hatten wir uns einen kleinen Hügel auserkoren, auf dem sich die Ruinen eines Schlosses befinden sollten. Auf dem Weg dort hin kamen wir an der örtlichen Bücherei vorbei. Dort gab es haufenweise Holzstücke, die von den Kindern der Gemeinde zu verschiedenen  Themen bemalt worden waren.

Ich war, wie immer beeindruckt zu sehen, was mit Fantasie entstanden war, besonders weil sich bei mir, bei solchen Aufgaben immer eine fürchterliche Blockade aufbaut und mir nicht im entferntesten einfällt, was ich machen soll.

20131226_034348_IMG_1471_ji Ein kleines lustiges Schild ließ sich auch noch bei der Bibliothek finden. Auf ihm sah ich einen Hund der Wasser ließ und eine Ameise, die ein Blatt zum Schutz über ihren Kopf hielt. Ich überlegte, ob es zu bedeuten hätte, dass Hunde Ameisen nicht auf den Kopf pinkeln sollten. Mit dieser Annahme lag ich natürlich völlig falsch. Dieses Schild sollte sagen, das Hunde auf die dort befindliche Grünanlage nicht Wasser lassen sollen, denn sie haben dadurch das Gras so nachhaltig zerstört, dass es kaputtging. Ja, so kann man sich täuschen.

Schließlich begann der Anstieg auf den Berg und ich muss sagen es war steil. Doch die Ruine erreichten wir nicht, denn wir hätten durch den dort befindlichen Wald laufen müssen und der Weg war vereist und der Schnee drohte von den Bäumen zu fallen. So ließen wir diese Attraktion des Ortes aus. Stattdessen versuchten wir einen Blick auf Takayama zu werfen, doch berauschend war die Aussicht nicht und selbst wenn es ihn gegeben hätte, war das Stadtbild nicht wirklich spannend.

20131226_041859_IMG_1530_ji Wir kletterten den Berg wieder nach Unten, um schließlich in der historischen Altstadt zu landen. Diese hatten wir ja schon bei der Illumination kennengelernt, doch jetzt, am Tag wirkte sie ganz anders. Sie war noch immer nett anzusehen, doch ich muss gestehen im illuminierten Zustand hatte der Ort noch einen ganz anderen Zauber und ich war froh, dass wir hatten es erleben können.

20131226_050530_IMG_1596_ji Bevor wir unsere Abreise in Angriff nahmen, wollten wir uns noch ein Mahl gönnen. Dazu gingen wir in die örtliche Fleischerei mit angeschlossenem Restaurant. Die Preise in der Fleischerei und dem Restaurant waren wirklich sportlich und ich suchte jedes Mal die Goldeinlage, doch die gab es nicht.

Ich gönnte mir etwas für den BBQ Gill und so konnte ich etwas im Tisch eingelassen vor mich hin brutzeln und es mir schmecken lassen.

20131226_060336_IMG_1621_ji Es war 16 Uhr, als wir Takayama verließen und wir uns in Richtung Kobe aufmachten.

Bearbeitung 2019
Original Bearbeitung 2013/14

Japan (2013/14) – Shirakawa-go – 3 Tage in Eis und Schnee

Nun hatte ich in diesem Urlaub wirklich Gegensätze kennenlernen dürfen. So z.B. die einsamen Inseln der Ise Bucht (Ise Bucht – Auf ans Meer / Insel Kamishima – Ein wilder ritt / Ise Bucht – Zurück aufs Festland), das Gewusel und Hektik in Tokyo (Tokyo – Wo bleibt der Schnee / Tokyo – Gundam / Tokyo – Rush Hour & Sumo Live / Tokyo – Die Megakreuzung) oder die grandiosen Einblicke in die Geschichte Kyotos (Kyoto – 35 Kg brennen in meinem Fleisch / Kyoto – Herbstfarben & Hallo Fugu / Kyoto – Im Bambus-Hain). Doch auf das jetzige Ziel freute ich mich insgeheim am meisten.

Heute ging es für 3 Tage und 2 Nächte nach Shirakawa-go einem kleinen Ort in den japanischen Alpen, welches 1995 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt worden war.

Besonderheit dieser Orte sind die dort errichteten Gebäude, welche pragmatisch gesehen durch ihre Bauweise (an ein Dreieck erinnernd) einfach nur den gewaltigen Schneemassen standhalten sollten. Mehr spirituell erinnert die Bauweise zum Gebet gefaltete Hände. Doch egal was es war, auf mich wirkte es nur faszinierend und ich wollte es einfach einmal live sehen.

Der Besuch wurde durch die Tatsache gekrönt, dass in diesem Jahr sehr früh Schnee fiel und ich somit den Ort, die Landschaft und die Berge mit Schnee bedeckt erleben konnte. Einfach nur eine auf den Schnee wartende Landschaft zu erleben, wäre auch ok gewesen, doch der Schnee war die Körnung dieses Besuchs.

Shirakawa-Go_8725 Durch die Popularität des Ortes waren wir gezwungen jeweils nur eine Nacht in einer Unterkunft verbringen zu können, was sich im Nachhinein wahrlich als Glücksfall herausstellte, denn so konnten wir zwei unterschiedliche Übernachtungsstiele genießen. Zudem bot uns das Wetter 3 unterschiedliche Szenarien, die jeden Tag unseres Aufenthaltes spannend hielt und es immer wieder ein Abenteuer war durch den Ort zu schlendern.

Am ersten Tag kamen wir in einer sehr traditionellen Unterkunft unter. Es war eines der Spitzhäuser, die innen zwar auf dem neusten technischen Stand war, und trotzdem dem Gast das urtümliche traditionelle Wohnerlebnis vermittelte.

Dies bedeutete, dass wir auf dem “Boden” (Tatami Matten und den auf diesen ausgelegten Matratzen)  schliefen und saßen.

Zwischen den einzelnen Räumen existiere jeweils nur eine mit Papier überzogene Tür, welches einem hautnah am Geschehen des Nachbarn teilhaben ließ, wenn dieser sich nicht an die Etikette – ruhe zu halten, über das Maß hinaus was wir vielleicht für ruhig halten – hielt. Ok, wir hatten solch ein “Glück”.

Shirakawa-Go_9021Nachdem wir uns eingerichtet hatten traten wir unseren ersten Rundgang durch den Ort an. Das Wetter zeigte sich wechselhaft. Es gab sonnige Abschnitte, aber auch etwas düstere Zeiten, doch insgesamt gesehen war es ein freundliches Wetter. Ich fühlte mich wirklich herzlich willkommen und ich konnte den Spaziergang genießen.

Direkt unserer Unterkunft hatte sich ein Film-Crew eingefunden, die hier einen Film wohl über den Ort drehte. Das war zum einen spannend, zum anderen etwas lästig, denn sie blockierten eine wirklich grandiose Aussicht auf ein paar der besten Häuser im Ortes. Zudem zogen sie natürlich durch den Ort und so trafen wir immer wieder auf die Produktion.

Ich möchte nicht Ungerecht sein, auch wir bekamen unsere Aussichten und wir konnten wirklich alles genießen. Zudem hielten sich die Besucherzahlen wirklich in Grenzen und so manches Mal hatten wir das Gefühl wir seien allein.

Shirakawa-go - Der Fluss Während der Tag überwiegend sonnig war, zog sich der Himmel am Abend etwas zu und es legte sich eine Nebeldecke auf den Ort. Das wirkte zum einen etwas gespenstisch, aber auch romantisch schön. Ich konnte mir jeweils das mir passende Gefühl aussuchen.

Wir kehrten in der Dunkelheit zu unser Unterkunft zurück und wurden mit einem besonderen Geschenk bedacht. Denn eines der Häuser auf unserem Zugang zum Haus war herrlich von Innen beleuchtet und es gab eine herrliche Stimmung die ich lange und ausgiebig genoss. Natürlich nicht ohne meinen Fotoapparat etwas zu strapazieren.

Schließlich kroch doch die Kälte in die Knochen und wir zogen uns in unsere Unterkunft zurück. Dort war gerade das Bad frei (es gab ein Gemeinschaftsbad, welches man sich reservieren konnte) und so verschwanden wir sogleich dort und tankten im heißen Wasser wieder Wärme und Behaglichkeit.

Während wir badeten wurden unsere Betten hergerichtet. D.h. es wurden die Matratzen herausgeholt und auf dem Boden gelegt und ein Berg an Zudeckmöglichkeiten darauf gestapelt. Man rechnete wohl mit einer kalten Nacht. Doch so kalt wurde es mir nicht und auch Eri empfand das Angebot als bequem und vor allem warm.

Bei dieser Art des Schlafens erwachte ich regelmäßig Morgens mit Rückenschmerzen, doch auch die hielten sich einigermaßen in Grenzen. Die Matratzen schienen hier deutlich besser und bequemer zu sein als in all den anderen Unterkünften zuvor. Ich hatte wahrlich nichts dagegen.

Der nächste Tag begann mit einem japanischen Frühstück. Ich mochte es, doch das hocken auf der Erde war nicht mein Ding und so war ich froh, dass ich ein kleines Höckerchen bekam und man auch meinen Tisch etwas aufbockte. Dadurch ließ sich das Mahl genießen.

Aus unserer Unterkunft mussten wir bis 9 Uhr ausgecheckt haben. Das fand ich schon sehr früh, doch so waren die Regeln. Zum Glück hatten wir am Vortag schon erkundet wo sich unsere andere Unterkunft befand und wie wir am schnellsten dort hin kamen. So brachten wir den Wechsel der Unterkünfte in rund 15 Minuten hinter uns.

Shirakawa-Go_9510 Vor dem Frühstück hatte ich noch ein kleines Panorama (360×180 Grad) geschossen und genoss schon da einen leichten Schneefall. Doch nun, wo wir zur anderen Schlafstätte liefen hatte ein kräftiger Schneefall eingesetzt, welcher dem Ort eine ganz andere neue Stimmung verlieh.

Der Schneefall ließ auch über Tag nur unbedeutend nach und obwohl wir den gesamten Ort schon erkundigt hatten, ergaben sich ganz neue Perspektiven und Einblicke.

20131224_031453_IMG_9624_ji Trotz des Schneefalls entschieden wir uns gegen Mittag  in einen der Shuttle Busse zu hüpfen, der uns zum Aussichtspunkt über den Ort bringen sollte. Sehr hoffnungsfroh was die Aussicht anging war ich nicht und dennoch sah ich etwa mehr als ich mir vorgestellt hatte. Insgeheim träumte ich von einem schönen sonnigen Tag, doch dieser war heute so weit weg, dass es nur ein Traum blieb.

Ich weiß nicht wie oft wir die Wege und Straßen von Shirakawa-go abliefen und trotzdem für uns blieb es stets spannend und wir waren auch selber überrascht, dass wir stets neue Dinge entdeckten.

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Auch heute kehrten wir erst bei Einbruch der Dunkelheit ins Hotel zurück, wo wir nun auch gleich unser Zimmer beziehen konnten.

Es war wirklich angenehm, dass wir einen richtigen Raum mit einem richtigen Bett hatten. Oh, das war wirklich angenehm. Wirklich ruhiger war es jedoch nur bedingt, denn auf unserem Gang war eine sehr aktive Großfamilie untergebracht und die verursachten einen gewissen Grundgeräuschpegel.

Bevor wir an diesem Abend unser Abendbrot genießen wollten, ging es ins Bad. Im Gegensatz zur letzten Unterkunft, in der wir zwar ein Gemeinschaftsbad hatten, dies durch eine Reservierung für uns allein hatte, gab es in diesem Hotel ein richtiges Onsen.

Wir machten uns gemeinsam auf den Weg, doch alsbald trennten sich unsere Wege und der konnte das Bad für sich genießen. Mich quälte dabei die Sorge, dass ich mich falsch verhalten würde und einen Fehler nach dem anderen Machte und ich übel auffiel. Doch ich war fast allein im Bad und so konnte ich es recht befreit genießen, wenngleich ich versuchte alles richtig zu machen.

Gut durchgewärmt trafen sich Eri und ich beim Speisesaal. Ich trug mein Jinbei und Eri den bereitgestellten Kimono. Damit waren wir standesgemäß bekleidet und auch die anderen Gäste waren so begleitet.

Das Essen war wieder typisch japanisch und lecker. Alles war sehr hübsch hergerichtet und meine anfänglichen Bedenken, dass die so klein anmutenden Portionen mich nicht sättigen würden, bestätigen sich nicht. Auch bekam ich wieder ein kleines Höckerchen, so dass ich in einer für mich akzeptablen Position sitzen konnte.

Nach dem Mahl ging es wieder auf Zimmer und wir genossen wieder den Trubel in den anderen Zimmer. Doch irgendwann wurde es dann doch ruhig und es konnte gut geschlafen werden.

IMG_0004_ji Der nächste Tag begann ich der freudigen Erkenntnis, dass mein Traum von einem strahlend blauen Himmel und Sonne wahr geworden war. Ich konnte es kam erwarten hinaus zu kommen und dieses Wetter genießen zu können.

Doch bevor wir das Hotel verließen, gab es ein Frühstück und ich war wie jedes Mal überrascht, dass ich am Ende wirklich satt war. Zudem mundete mir es jedes Mal, auch wenn ich mich etwas nach einer Scheibe Brot mit Wurst oder Käse sehnte.

Heute hieß es bis um 10 Uhr auszuhecken. Diese Zeit nutzen wir auch bis zum bitteren Ende aus, denn im Örtchen fuhr noch kein Shuttle und alles war noch geschlossen.

Als wir das Hotel schließlich verließen, nicht ohne unser Gepäck dort hinterlegt zu haben, denn wer wollte denn schon sein ganzes Gepäck den Tag über durch die Gegend schleppen, ging es als erstes zum Shuttle der uns zum Aussichtspunkt brachte.

IMG_0261_ji-1024px-compressor Oh, welch eine Pracht uns erwartete. Ich mochte mich überhaupt nicht satt sehen und ich schlug das Herz bis zum Hals die mit Schnee überzogenen Berge bei herrlichem blauen Himmel zu erleben. Durch die frühe Stunde waren es auch wirklich wenige Menschen am Aussichtspunkt und so ließ die Sicht wirklich genießen.

Shirakawa-Go_0976 Zurück im Ort, zogen wir wieder unsere Runden und wie schon am Vortag staunten wir, wie anders der Ort auf uns wirkte in diesen Licht und Wetterverhältnissen. Ich kann wirklich aus ganzem Herzen behaupten, auch wenn wohl maximal 1 Tag für das Entdecken des gesamten Ortes ausreichend wäre, so würde ich keine einzelne Sekunde missen wollen und zu Verdanken hatte ich es wirklich den so unterschiedlichen Wetterverhältnissen in diesen 3 Tagen.

Ich war so glücklich.

Shirakawa-Go - Drohne Im weiteren Verlauf unseres Undganges entdeckte ich wieder eine Filmcrew. Dieses Mal machte man Aufnahmen vom Ort mit einem Octocopter. Ich hatte schon Videos im Internet gefunden die Shirakawa-go aus dieser Perspektive zeigte und so war es um so spannender zu erleben wie solche Aufnahmen entstanden.

Doch irgendwann ist auch die schönste Zeit vorüber und es hieß zum Hotel zurückzukehren, das Gepäck einzusammeln und sich auf zur Bushaltestelle zu machen.

Am Bus angelangt, wollte ich mein Gepäck im Bauch des Fahrzeugs unterbringen, doch der Busfahrer gab mir verstehen, dass es keinen Platz mehr gäbe. Stattdessen sollte ich mit meinem 25 Kilo Rucksack (plus 10 Kg Fotorucksack) in den Buseinsteigen und ihn dort auf einer Sitzbank deponieren. Das war jedoch einfacher gesagt als getan, denn schon ohne Gepäck hatte ich Probleme mich durch den schmalen Gang zu quetschen, doch mit Gepäck – oh, Mann, das war eine Aufgabe und eine Entschuldigungs-Orgie.

IMG_1216_ji Doch auch dieses Aufgabe konnte bewältigt werden und nun war der Aufenthalt in Shirakawa-go tatsächlich vorüber und ich war froh so lange hier gewesen zu sein.

 

Ausnahmsweise habe ich dieses Mal 3 Tage in einem Bericht zusammengefasst. Was auch bedeutet, dass es ganze 3 Foto-Galerien gibt. Ich weiß, dass es viel gleiches zu sehen gibt, hoffe ich durch die 3 Galerien die unterschiedlichen Eindrücke und Stimmungen wiedergeben zu können.

 

Tag 1

Tag 2

Tag 3

Japan (2013/14) – Auf in die Berge

20131222_045248_PC221014_ji Mit 5 Std. Busfahrt ist dies eigentlich nur ein Fahrtag, an dem es hieß Tokyo und seine Menschenmassen zu verlassen, um am Ende in den Bergen und sicherlich weniger Gewusel zu landen.

Doch zuvor stand die Aufgabe auf dem Programm vom Hotel zum Busdepot zu gelangen. Diese Tatsache beunruhigte mich durchaus, denn es hieß sich in Ausläufern der Rush-Hour den öffentlichen Verkehrsmitteln zu überlassen. u.A. wäre wieder eine Fahrt mit der Yamanote Linie notwendig, die auch zu normalen Zeiten voll ist.

Ich schlug deshalb vor einen kleinen finanziellen Anschlag auf unser Budget zu unternehmen und mit dem Taxi zu fahren. Die Entscheidung viel leicht, denn auch Eri war nicht sonderlich begeistert sich durch die Stadt quetschen zu lassen.

Also bestiegen wir alsbald ein Taxi und nachdem der Taxifahrer irgendwie aus seinem Navigationsgerät herausgequetscht hatte wohin wir wollten, begann die Fahrt durch die Stadt, die selbst auf den Straßen schon einiges an Gewusel aufwies.

In der Nähe des Busterminals entließ uns der Taxifahrer aus seinem Fahrzeug, denn er wusste nicht wo das Depot war. Er wies uns zwar noch eine Richtung in die wir laufen sollten, doch die erwies sich als falsch. So waren wir recht froh, dass wir das Depot dann mit nur kleineren Hindernissen fanden.

Unsere Busfahrt begann pünktlich um 11 Uhr und sollte rund 5 Std. dauern. Da auch dieser Bus reichlich Beinfreiheit einräumte erschien es mir nicht als eine besondere Herausforderung. Schade war nur, dass wir nur unseren reservierten Sitzplatz verwenden durften, obwohl der Bus einige leere Sitzplätze aufwies.

Man wies uns darauf hin, würden wir einen anderen Platz verwenden, müsste man dies uns extra in Rechnung stellen. Seltsam, aber es war nun mal so.

Das einzige was mich etwas traurig stimmte, dass wir den Tag im Bus verlebten, war die Tatsache, dass der Himmel strahlend Blau war und die Sonne herrlich und durchaus warm vom Himmel schien.

Nachdem der Bus seine Fahrt auf der Autobahn begann, hatte ich das besondere Glück einen Blick auf Mt. Fuji werfen zu können. Ich hatte wahrlich nicht damit gerechnet diesen bekanntesten Berg Japans sehen zu dürfen. Leider war es mir, trotz guter Aussichten, einen Foto zu schießen, denn links und rechts der Fahrbahn gab es Lärmschutzwände, die das schießen eines Fotos wirklich erschwerte oder gar unmöglich machte. Irgendwann schaffte ich es dann doch einen Schnappschuss zu schießen, so konnte ich zumindest einen kleinen Beweis antreten, dass ich den Berg gesehen hatte.

20131222_083052_PC221018_ji Unsere Fahrtrichtung führte unaufhörlich auf ein Bergkette zu und irgendwann hieß es die Autobahn zu verlassen und sich in Serpentinen und endlosen Tunneln durch die Bergwelt zu arbeiten.

Alsbald sahen wir den ersten Schnee und je höher wir kamen, um so eisiger, mehr Schnee und kälter wurde es. Neben der Straße gab es Hinweise zu den Außentemperaturen und die erklärten uns, dass wir mittlerweile –5 Grad erreicht hatten und die Straße bestätigte es. Es gab fast durchgängig eine geschlossene Schneedecke auf der Straße.

Trotz der durchaus wilden Straßenverhältnissen, bei denen es so eng war, dass zwei Busse nur langsam aneinander vorüber fahren konnten, der Busfahrer routiniert und sicher sein Ziel verfolgte uns ans Ziel zu bringen.

Irgendwo in den Bergen legten wir eine kleine Rast ein und wenn man aus dem wohl klimatisierten Bus hinaus ins freie trat, traf einen die Kälte wirklich wie ein Hammer. Ich fand es aber toll und ich genoss es. Irgendwie schien ich den Winter bislang etwas zu vermissen.

20131222_083217_PC221020_ji Unser Ziel Takayama erreichten wir pünktlich und zum kurz vor dem Einbruch der Dunkelheit.

An der örtlichen Touristeninformation erkundigten wir uns wo das Hotel zu finden sei, was wie sich herausstellte, bei der Übersichtlichkeit des Städtchens, kein Problem darstellte es zu finden. Erfreulicherweise wies man uns bei der Touristeninformationen noch darauf hin, dass heute der letzte Tag einer 3 tägigen Illumination sei. Damit war schon jetzt klar was wir an diesem Abend noch unternehmen würden.

Im Hotel eingecheckt, erwies sich das Zimmer als wirklich nett und man konnte es dort aushalten. Weniger Begleitung brachte der Internet-Zugang. Dieser war so nervig, dass ich irgendwann aufgab mehr als eine kurze Abfrage von E-Mails zu unternehmen.

Schließlich brachen wir auf, um uns die Illuminationen anzusehen. Was wir zu erwarten hatten, wir hatten keine Vorstellung. Wir wussten nur, dass es im historischen Stadtviertel stattfinden sollte.

20131222_111025_IMG_8460_ji Als wir den Ort des Geschehens erreichten, stellte sich die Illumination auf den Ersten Blick sparsam heraus, denn man hatte den Straßenzug lediglich mit Laternen geschmückt. Doch beim näheren Betrachten und sich auf die Umgebung einlassend, fanden wir es beide sehr passend und sehr romantisch. Es musste in der Tat nicht immer ein Orgie an Lichtern sein.

Ich war so angerührt, das ich mir viel Zeit mit dem Fotografieren ließ und versuchte die Stimmung angemessen einzufangen. Auch ergaben sich, dank der Übersetzung von Eri, nette Unterhaltungen mit lokalen Fotografen, was ich wirklich sehr genoss.

20131222_110348_IMG_8453_ji Auf diese Weise ließ ich es mir gefallen, einen Ort zu erleben und zu genießen. So war ich sehr beseelt, als es schließlich wieder zurück ins Hotel ging.

 

Japan (2013/14) – Tokyo – Die Megakreuzung

20131221_100029_IMG_8378_ji Dies wurde der erste Tag in Tokyo mit wirklich überragendem Wetter. Insgesamt gesehen brauche ich mich ohne dies nicht über das Wetter zu beschweren. Kar, es ist Winter und somit immer etwas frisch. Doch die Anzahl der Sonnentage war wirklich  extrem groß.

Mal wieder stand etwas auf meinem Wunschzettel auf das ich über div. Berichte im Fernsehen aber auch Internet aufmerksam gemacht worden war. Ich wollte unbedingt eine der wohl meist überquerten Kreuzungen Japans besuchen. Diese Kreuzung soll in Spitzenzeiten von bis zu 15.000 Menschen gleichzeitig überquert werden. Das musste ich gesehen haben.

Um heute der Rush-Hour zu entgehen, brachen wir etwas später auf und so wurde die Fahrt nach Shibuya vergleichsweise angenehm. Schon während der Fahrt überlegte ich, von wo man das Schauspiel der Kreuzung am Besten sehen konnte, doch ich kam zu der Erkenntnis, dass ich es abwarten musste.

Die Lösung war letztlich einfach. Direkt vom Bahnhof aus konnte man die Kreuzung gut einsehen. Angeblich sollte die Sicht vom gegenüber gelegenen Cafe besser sein, doch zum einen waren die entsprechenden Plätze immer gut gefragt und zum anderen hatte ich kein Verlangen ein Cafe zu besuchen.

20131221_033304_IMG_8000_ji Bei meinem ersten Blick auf die Kreuzung war ich schon beeindruckt, doch so brutal wie ich es mir vorgestellt hatte, war es nun doch nicht. Wir nahmen deshalb einfach an, dass die Uhrzeit zu der wir hier Ausschau hielten nicht die Beste war. So betrachteten wir das Getümmel eine Weile, stützen und dann selber hinein, um dann etwas durch die Hochhaus Korridore zu schlendern.

Bei diesem Rundgang entdeckte Eri den Zugang zu einem Manga Laden. Kurz entschlossen machten wir einen Abstecher hinein. Um es zu erreichen galt es erst etliche Etagen über Treppen in den Untergrund zu klettern. Unten angekommen sah ich mich sobald von Reihen über Reihen an Regalen mit “Comic”. Es war überwältigend diese Mengen zu sehen.

20131221_044243_IMG_8050_ji Aus dem Untergrund wieder aufgetaucht, ging es zurück zur Kreuzung und siehe da, die Anzahl der Überquerenden hatte signifikant zugekommen und trotzdem fand ich es noch nicht wirklich überwältigend. So erkundigten wir uns, was man in der Gegend noch anschauen könnte, um erneut später zurück zu kehren.

Man gab uns in der Touristeninformation den Tipp zur Takeshita Straße (englsicher Link) zu gehen und diese Fußgängerzone zu erleben. Diese Straße ist besonders beliebt bei Jugendlichen und auch für Modefirmen. Für die Firmen bildet diese Straße einen Ort, in dem sie ermitteln was zur Zeit angesagt ist und man richtet durchaus seine Strategien danach aus.

20131221_064752_IMG_8173_ji Also ging es zur Takeshita Straße. Wir waren wirklich nicht undankbar, dass wir für geraume Zeit den Menschenansammlungen entgehen konnten, doch angekommen, sahen wir uns einer noch größeren Menschenmenge gegenüber, als bei der Kreuzung. Besonders verstärkt wurde an diesem Tag die Personendichte, da es im gleichen Gebiet ein Konzert gab, die Leute in die Takeshita Straße drängten und am Abend eine der Straße illuminiert sein sollte.

20131221_071923_IMG_8201_ji So überließen wir uns wieder dem Fluß an Menschen und trieben mehr oder weniger geruhsam durch die Einkaufsstraße. So recht den Reiz konnte ich mir nicht erschließen der Geschäfte, doch das lag schlicht und ergreifend an mir, da ich dem Einkauf an sich nicht unbedingt viel Abgewinne.

20131221_075102_IMG_8246_ji Eri verschwand ab und an in dem ein oder anderen Laden und ich versuchte nicht von den Menschenmassen mitgerissen zu werden und die Szenerie auf mich wirken zu lassen und ich muss gestehen es gab wahrlich den ein oder andere sehr exzentrisch angezogenen Zeitgenossen zu sehen. Zum Fotografieren kam ich dabei nicht, denn hatte ich die Kamera einmal oben, waren sie schon wieder im Getümmel untergetaucht.

Als die Dunkelheit einsetzte erreichten wir die Straße mit den Illuminationen. Doch leider handelte es sich um eine Hauptverkehrsstraße und es war mehr als schwierig einen angenehmen Ausblick zu erhalten. Auch Fußgängerbrücken, die einen guten Blick versprachen waren keine Lösung, denn die hatte man wegen den Menschenmassen gesperrt. So blieb es beim Erhaschen kurzer Eindrücke der Straße mit seinen beleuchteten Bäumen.

20131221_090432_IMG_8280_ji Da hier reichlich Leute in den Straßen unterwegs waren, stieg die Hoffnung, dass an der Kreuzung nun deutlich mehr los sein würde. Oh, wie recht wir hatten. Schon der Weg zur Kreuzung bestand mal wieder im Treiben der Menschmassen. An der Kreuzung angelangt, gab es kaum mehr ein Vorwärtskommen. Ich sah nur ein unendliches Gewusel und Menschen, Menschen, Menschen.

Diesen normalen täglichen Wahnsinn kannte ich in Deutschland bestenfalls von Großveranstaltungen und selbst diese erreichen nicht unbedingt die Menschendichte an diesem Ort.

Wir gönnten uns erneut einen Blick vom Bahnhof auf die Kreuzung und die Mengen die sich nun über die Straße ergossen, hatten nichts mit dem zu tun was wir am Morgen gesehen hatte. Wenn die verschiedenen Ströme von Fußgängern auf der Kreuzung aufeinander prallten, verschwand die Straße und alles schlagartig unter einem Meer von Köpfen und Leibern. Ich war beeindruckt, hatte jedoch nicht das Verlangen mich dort hinein zu stürzten.

Wir zogen es stattessen vor uns wieder auf zum Hotel zu machen, denn am kommenden Tag verließen wir Tokyo und würden eine 6stündige Überlandfahrt mit dem Bus vor uns haben. Deshalb hieß es schon einmal etwas packen.

 

 

Japan (2013/14) – Tokyo – Rush Hour & Sumo Live

20131220_014053_IMG_7524_ji Als wir am Morgen dieses Tages unsere Unterkunft verließen, ahnte ich noch nicht was mich in kürze Ereilen würde. Aktuell freute ich mich auf die Aussicht an einem Sumo Training teilhaben zu können.

Es fiel schon auf dem Weg zum Bahnhof auf, dass die Straßen deutlich voller waren, als wie ich es an den Tagen zuvor erlebt hatte. Es zeichnete sich wirklich ab, dass wir in die Rush Hour gekommen waren.

Meinen Schock bekam ich, als wir schließlich am Bahnsteig der Metro standen und sich dort neben uns durchaus eine kleine Menschenmenge dort mit uns eingefunden hatte. Doch so schlimm fand ich es nicht.

Als schließlich der Zug einfuhr und sich die Türen öffneten, war der Zug einfach nur voll. Bis knapp hinter der Tür, standen die Menschen dicht an dicht gedrängt. Ich fragte mich, wie wir hier einsteigen sollten, besonders, da niemand Anstalten machte den Zug zu verlassen.

20131220_014407_PC201018_ji Den ersten Schock verdauend, warteten wir auf den nächsten, den nächsten und den nächsten Zug. Sie kamen schließlich im Minuten Tackt. Doch keiner der Züge war nur im Ansatz weniger mit Menschen gefüllt.

Schließlich quetschten wir uns einfach gegen die Menschenmenge und wurde langsam in die Masse auf Menschen gesaugt, bis wir irgendwo zum Stehen kamen. An Umfallen war wahrlich nicht zu denken, denn wir standen dicht an dicht. Nicht einmal meinen Arm konnte ich heben, der war zwischen den Menschen eingequetscht.

Wenn wir eine Haltestelle erreicht, verließen vereinzelt Leute den Zug, doch zumeist hatte ich den Eindruck, dass mehr einstiegen. Während sich weitere Leute in den Zug quetschten, wurden wir so lange hin und her geschoben, bis alle drin waren. Dass ich irgendwie Einfluss auf meine Position oder wohin ich getrieben wurde – das konnte man schlicht vergessen.

 

Als ob dies nicht gereicht hätte. Stoppte der Zug plötzlich ziemlich abrupt und es die Masse an Menschen hin und her riss, ohne dass man irgend etwas selber unternehmen konnte, um sich zu schützen oder festzuhalten.

Es folgte gleich eine Ansage, die ich natürlich nicht verstehen konnte. Eri klärte mich auf, dass man mit einem Erdbeben rechnete  und deshalb der gesamte Zugverkehr eingestellt worden war.

Nun hieß es warten, warten … warten … nicht dass es tierisch eng war, die Temperaturen schienen minütlich anzusteigen und nachdem sich die ersten Schweißperlen auf meiner Stirn bildeten, begann der Schweiß langsam in kleineren, später größeren Rinnsalen an mir herunter zu laufen.

Es dauerte einige Minuten bis es eine Entwarnung gab. Das Erdbeben war wohl gekommen, doch war ich mit dem Gedränge mehr beschäftigt, so dass ich nicht wirklich etwas gemerkt hatte. Doch die Fahrt begann noch nicht sofort, erst wurde ein Systemweiter Funktionstest durchgeführt, der auch einige Zeit in Anspruch nahm. Erst dann ging es weiter und ich war froh, dass die nächste Haltestelle, die wir nach weniger als  1 Minute erreichten, jene war, wo wir aus steigen konnten.

Ich muss gestehen, ich war froh der Enge entronnen zu sein und wusste, dass ich so etwas für meinen täglichen Weg zur Arbeit nicht brauchen würde. Mir taten die Leute, die dies Tag für Tag, Jahr für Jahr über sich ergehen ließen, denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass es irgendjemanden Freude bereitete die zu ertragen.

Ach was war ich froh, dass die nächste Bahn bei weitem nicht so voll war wie die letzte, doch man soll hier bitte nicht glauben, es wäre nicht eng gewesen. Es waren einfach nur weniger.

Irgendwie war ich froh, als wir schließlich die Bahn verließen und wir uns auf zum Sumo Training machten.

Es bedurfte einigen Suchens, beim sich der Tokyoer als sehr hilfsbereit zeigte. Ohne, dass wir groß fragten, wurde uns Hilfe angeboten und so konnten wir schließlich das Gebäude, welches sich sehr unauffällig in die Häuserfront einreihte, finden.

Für den Besuch hatten wir bestimmte Regeln einzuhalten. Natürlich Schuhe ausziehen. Wir mussten uns ganz leise verhalten, hatten uns auf den angewiesenen Platz zu hocken und schon durften wir das Training verfolgen.

20131220_012940_IMG_7439_ji Mein Sitzplatz erwies sich als etwas schwierig, denn ich hockte direkt hinter dem Trainer, der durchaus meine Dimensionen hatte, also die Sicht auf das Geschehen nicht ganz einfach machte.

Erfreulicherweise durften wir auch fotografieren, doch war die Verwendung des Blitzes nicht erlaubt. Dies erwies sich als Herausforderung, denn es war nicht wirklich hell im Raum. Wieder einmal war ich froh einen neuen Fotoapparat zu besitzen, mit dem man auch in deutlich verminderten Lichtverhältnissen noch fotografieren konnte.

Bei dem Training handelte es sich um das Training von Jugendlichen. Zugang zu Profis würde man nie erhalten, aber ich erfand es ohnehin etwas erfrischender den Nachwuchs bei seinem Training beobachten zu können.

Ich muss gestehen, dass ich zu wenig über Sumo wusste, als dass ich die Rituale und alles fachgerecht nachverfolgen zu können. Trotzdem fand ich es spannend, wie die verschiedenen Szenarien für einen Kampf durchgespielt und praktiziert wurden.

Aus meiner Sicht war es auch spannend zu sehen, dass sich die Schwergewichte in die Hocke setzen konnten, und dann ohne Probleme aufstehen konnten. Davon war ich wirklich so weit entfernt, dass ich den Jungs wirklich Respekt hatte.

Ich musste ja in Japan oft, wenn wir nicht gerade in einem Hotel waren, auf dem Boden schlafen. Aus dieser Lage mich auf die Beine zu bekommen, machte wirklich keinen eleganten oder leichtfüßigen Eindruck. Es war eher immer eine Qual und ich war immer froh, wenn ich in der Nähe einen Gegenstand fand, auf dem ich mich abstützen konnte. Was nicht immer der Fall war und somit das hochkommen noch anstrengender wurde.

Während des Trainings hatte ich einmal Glück, denn der Trainer zog sich für kurze Zeit zurück und ich konnte freie Sicht auf die Geschehnisse erhaschen und ich genoss es.

 

In der Reihe vor mir saß ein Mann, dem alle hier großen Respekt entgegen brachten. Ich realisierte dies erst nicht wirklich. Eri klärte mich später auf, dass dies einer der bekanntesten und wohl erfolgreichsten Sumo Ringer des Landes war.

Es fiel scher sich es vorzustellen, denn er schien nicht sonderlich groß und wirkte nicht wirklich kräftig, ich würde ihn eher als schmächtig bezeichnen.

20131220_015111_IMG_7609_ji Gegen Ende des Trainings verwirrten die anderen Touristen ein wenig die Trainierenden, denn zum Ende Danken sie ihrem Gott und klatschen dazu in die Hände. Dies nahmen einige der Zuschauer zum Anlass auch kräftig zu klatschen. Ich stelle mir vor, wir wären in einer Kirche, würden Gott preisen und auf einmal fangen Zuschauer unvermittelt an zu klatschen. Ich muss geben ich musste schmunzeln.

Vom Training ging es mit der Bahn, die super leer war, eine Station den Stadtbezirk Sumida und dort nach “Sumo Town” (Ryōgoku (engl. Link)). Dieser Bezirk gilt als die Wiege des professionellen Sumo in Japan und deshalb hat der Bezirk sicherlich die Bezeichnung “Sumo Town” verdient.

Unser Spaziergang durch den Bezirk, brachte uns erst zu einer Gedenkstätte der Opfer von Erdbeben und der Weltkriege. Es war ein eindrucksvolles Gebäude und es war spannend sich umzusehen.

20131220_025935_IMG_7718_ji Im Kontrast zu diesem Denkmal, folgte der Besuch eines japanischen Gartens. Ich bedauerte es ein wenig, dass jetzt im Winter viel von der Pracht nicht zu sehen war, denn die Bäume hatten sich ihrer Blätter entledigt. Dennoch eröffnete die Gartengestaltung viele herrliche Einblicke, die sich genießen ließen.

Bevor wir den Park verließen trafen wir auf gleich zwei Hochzeitspaare, die hier ihre Erinnerungsfotos erstellen wollten. Ich war sehr froh, sie zu treffen und ich schaute ihnen eine ganze Weile nach.

20131220_034058_IMG_7833_ji Auf dem weiteren Wege kamen wir an einer ganz bekannten Sumo Halle (Ryōgoku Kokugikan) vorüber. Gerne hätten wir mal hinein geschaut, doch die Möglichkeit existiere heute nicht. Auch gab es akt. keine Wettkämpfe. Wir waren außerhalb der Saison hier.

Etwas enttäuscht, entschieden wir uns, die Mittagszeit zu nuten, um uns ein echtes Sumo Mahl zu können. Es sollte zwar etwas ins Geld gehen, doch dieses Essen wollten wir uns nicht entgehen lassen. Es gab Chankonabe (Nabemono), eine Art Eintopf.

Hierzu bekam man auf einem Kocher einen großen Topf vorgesetzt. In diesem köchelten viele Sorten an Gemüse , Fisch, Fleisch usw. Man fischte das, auf was man gerade Appetit hatte heraus und ließ es sich schmecken.

20131220_041115_IMG_7874_ji Als wir den Topf fast geleert hatten, wurden noch Nudeln in die Suppe gegeben und kurz gekocht und konnten dann auch verspeist werden.

Eri und ich kämpften gemeinsam an dem Topf und waren wirklich voll als wir dass Essen beendeten. Wir erkundigten uns was so ein Sumo Ringer denn verspeisst. Man erklärte uns, dass es wohl als nur einer dieser Töpfe pro Mahlzeit waren. Puhhh … das war viel. (Artikel .. Speiseplan eines Sumo)

20131220_054209_IMG_7945_ji Gut gefüllt streiften wir noch etwas durch die Umgebung und erreichten ein Bekleidungsgeschäft, in dem wir es tatsächlich schafften ein besonderes Bekleidungsstück für mich zu erwerben. Zumist scheiterten wir kärglich an der Größe die ich so benötigte. Doch hier in Sumo Town, gab es Läden die auch Kleidung für mich feil boten.

Bei dem Gegenstand meines Wunsches handelte es sich um ein Jinbei (englsicher Link). Es ist eine leichte traditionelle Hausanzug. Es ist aber auch möglich dieses Kleidungsstück unter bestimmten Umständen außerhalb der Wohnung zu tragen.

Ich mochte die Jinbei sehr und war somit wirklich froh, mal wieder einen gefunden zu haben in den ich auch hineinpasste.

20131220_080152_PC201027_ji Mit dem Einkauf verließen wir diesen Stadtbezirk und machten uns auf nach Akihabara, dem Elektronik und Technik-Narren Viertel in Tokyo. Leider fing es an zu hageln und regnen, als wir in Akihabara ankamen. Somit konnte man nicht wirklich davon regen, dass wir den Bezirk ausgiebig erkundeten oder genossen. Unser Aufenthalt beschränkte sich auf das Ablaufen von ein paar Straßen und dann  waren wir so nass, dass wir es vorzogen uns in Richtung Hotel auf zu machen.

Bevor endgültig Heim fuhren, nutzen wir ein besonderes Angebot an einem der Bahnsteige. Dort gab es eine Milchbar. So ziemlich jede Geschmacksrichtung konnte man erstehen und sich schmecken lassen. Es war in der Tat lecke rund einmal etwas anderes.

20131220_064546_IMG_7987_ji

 

Japan (2013/14) – Neujahr

IMG_3330_ji Der Beginn des Neujahr (Wikipedia) ist für den Japaner wahrlich ein besonderes Ereignis. Es ist die große Zeit der Familienzusammenkünfte, ähnlich wie Weihnachten in Deutschland. Doch habe ich gelernt, dass man den Übergang ins neue Jahr ganz anders verbringt, als ich es z.B. aus Deutschland gewohnt bin.

Die Vorbereitung auf das Neujahr, besteht zum einen aus den Umfangreichen Vorbereitungen was das Essen angeht. Daran wird durchaus sehr lange gekocht und vorbereitet und dieses Essen wird dann auch gleich über mehrere Tage genossen, so dass man sich in der Zeit des Jahresbeginn nicht ums Essen kochen zu kümmern braucht.

Der andere Teil der Vorbereitung besteht sicherlich auch darin, heim zu seien Lieben zu fahren. Diese Fahrten beschränken sich auf vielleicht 1-2 Tage und bei 120 Millionen Japanern kann man sich vielleicht ein wenig vorstellen was dies für alle Transportwege bedeutet.

Ich muss gestehen, man kann es sich nicht vorstellen was es bedeutet, wenn diese Massen sich in Bewegung setzten. Das muss man erlebt haben, um es zu verstehen und um sicherlich froh zu sein, dass man es im Normalfall nicht erleben muss.

Der eigentliche Übergang vom alten ins neue Jahr verläuft auch anders. Es gibt kein Geknalle und Geballer, sonders es ist ruhig und sehr besinnlich. Es wird Rückschau auf das vergangene Jahr gehalten, zumeist auf die dramatischen Ereignisse.

In der Nacht besuchen viele Menschen einen Schrein und erleben dort den Übergang. Der mit 108 Glockenschlägen eingeleitet wird. Dabei erklingen 8 im alten und 100 im neuen Jahr. Mit den Glockenklängen werden 108 schlechte Begierden (Hass, Habsucht, Eifersucht …) vertrieben, so dass ein freier Start ins neue Jahr beginnen kann.

IMG_3223_ji Den 1. Januar verlebt die Familie gemeinsam. Es wird zusammen in einen Schrein gegangen und natürlich auch gemeinsam gegessen. Dabei spielt Mochi eine große Rolle. Ich werde versuchen später einmal etwas zu Mochi zu sagen, denn die offiziellen Beschreibungen im Internet sind nicht wirklich zutreffend. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dieses Produkt angemessen beschreiben werden können.

Den Besuch eines Schreins haben auch Eri und ich unternommen. Eigentlich gehört dieser Schrein zu den nicht sehr gut besuchten, doch für die Neujahrzeit änderte sich das sehr. So ließen wir uns nur mit den Massen treiben und versuchten so gut wie möglich den Ort zu erleben.

IMG_3350_ji Zu Beginn ging es an alle den kleinen Ständen vorüber, die zumeist irgendwelche Leckereien feil boten. Vielleicht hat es der ein oder andere schon bemerkt, dass eine Reise nach Japan auch immer eine Reise in die kulinarische Vielfalt des Landes darstellt. Essen ist immer und überall sehr wichtig und der regionale Stolz auch ein bestimmtes Produkt ist sehr ausgeprägt und so ist es eher üblich etwas zu Essen von seiner Reise mitzubringen, als eine Postkarte zu versenden.

Irgendwann erreicht man den Schrein, wo man eine kleine Finanzielle Opfergabe entrichtet, um dann seinen Wunsch zu äußern.

Da bei einem Ereignis wie das Neujahrfest sehr viele Leute unterwegs sind, ist es manches Mal nicht möglich bis zum eigentlich Schrein und dem Ort der Opfergabe vorzudringen. Doch dafür wurde entsprechend Vorbereitet. Die Anlage wurde so angepasst, so dass man sein Geld auch aus größerer Entfernung werfen kann, und sicher den Opferstock erreicht. Ich gebe zu das wirkte manchmal etwas bizarr.

IMG_3266_ji Dieser Opfergabe folgt zumeist der Erwerb eines Art “Horoskop”, welches man im Art Losverfahren ersteht. Nach dem Erwerb wird es ausgiebig studiert und ist es eine schöne Vorhersage, wird der Zettel sorgsam verstaut und aufgehoben. Entspricht die Vorhersage nicht dem, was man sich vorstellen mag, wird das Stückchen Papier an der entspr. Stelle angebunden und schon ist man diese Vorhersage wieder los und man braucht sich keine Sorgen wegen der Aussagen machen.

IMG_3232_ji So spannend dieser Besuch auch war, ich persönlich war jedes Mal froh, wenn ich den Massen wieder entrinnen konnte. Doch da insgesamt Japan frei hat, sind auch die anderen Örtlichkeiten alle schnell voll.

Das Ende der Neujahr Feierlichkeiten besteht sicherlich darin, dass die ganzen 120 Millionen Japaner alle wieder zurück nach Hause reisen. Also die nächste extreme Reisewelle ist zu überstehen.

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Japan (2013/14) – Eigentlich nur ein Fahrtag

PC171019_ji Ja, heute war es im Grunde nur ein Fahrtag an dem wir von Nagoya nach Tokyo reisten.

Mit dem Shinkansen (jap. Hochgeschwindigkeitszug) wär es wohl nur ein Hüpfer von 90 Minuten gewesen, doch damit hätten wir auch einen kräftigen Anschlag auf unsere Reisekasse unternommen worden. Daher hatten wir uns für die Fahrt via Überlandbus entschieden, was mir Einblicke in das Japanische Buswesen und Raststatten einräumte, was ich wirklich sehr spannend fand.

Eri hatte mir schon prophezeit, dass mir die Servicestationen gefallen würden, doch so recht zutreffend ist das Wort “gefallen” nicht. Ich bin begeistert.

Es dauerte rund 120 Min. bis wir unseren ersten Halt an einer der Servicestationen einlegten. Leider war der Halt mit 15 Min. mir etwas zu kurz, doch auf späteren Busfahrten hatten wir sogar nur 10 Min.

Um auf den Punkt zu kommen. Natürlich ging es erst einmal auf die Toilette. Die war groß, seeehr groß – sauber, sauber, sauber – und kostenlos. Was soll man mehr sagen.

PC171012_ji Nach diesem notwenigen Besuch gab es mein persönliches Heighlight. Neben der eigentlichen Servicestation, in der man auch reichlich Leckereien erwerben konnte, gab es viele kleine Stände an denen die Händler selbst hergestellte Speisen vertrieben. Da gab es die verschiedensten Dinge und es fiel schwer sich überhaupt entscheiden zu können. Ich fühlte mich wie im Himmel und kaufte mich etwas durch die Stände.

PC171015_ji PC171018_ji Nach diesem Hochgefühl verpasste ich mir noch meine persönliche Horrervision.

Was war geschehen. Eri und ich hatten festgestellt, dass wir noch 5 Minuten zum Herumstromern hatten. So trennten wir uns und wollten uns wieder am Bus treffen. Ich konnte meine Erledigungen etwas zügig hinter mich bringen und war auf dem Weg zum Bus, als ich ihn vom Rastplatz fahren sah.

Mir wich alles Blut aus dem Gesicht und dem Kopf. Ich starrte auf meine Uhr – war sie falsch eingestellt – Panik stieg in mir auf und ich sah das Gepäck und alles auf unwiderruflich verschwinden.

Kurze Zeit später tauchte Eri auf und ich teilte ihr das Erlebnis mit. Sie schaute etwas verdutzt, meinte dann aber, dass dort, und sie wies auf einen anderen Bus, unser Gefährt noch stehen würde.

Mir fielen nun war alle Steine vom Herzen, die sich Zentner schwer auf meinem Herzen aufgehäuft hatten. Der Schrecken saß aber so tief, dass es mir noch eine geraume Zeit nicht wirklich gut ging.

Im Bus lernte ich, dass man nicht einfach losgefahren wäre, denn alle Passagiere wurden durchgezählt und fehlte einer, wurde gewartet. Gut zu wissen.

PC171015_ji Als wir uns Tokyo näherten, nahm der Straßenverkehr deutlich zu, bis er schließlich ganz zum Erliegen kam. So fuhr der Busfahrer schließlich eine außerordentliche Haltestelle an und er bot den Fahrgästen an hier den Bus zu verlassen, um mit anderen Transportmittel weiterzureisen.

Wir blieben sitzen und handelten eine einstündige Verspätung ein. Doch das war mir lieber, als das ganze Gepäck irgendwo durch die Stadt zu wuchten.

PC171021_ji In Tokyo hieß es dann via öffentlichem Nahverkehr zu unserer Unterkunft zu kommen. Das wurde nicht so witzig, denn alles war voll, wenngleich ich gestehen muss, das Wort “voll” sollte für mich später während der Zeit in Tokyo einen neue Definition erhalten.

Das einzig positive war, dass mir ein Wunsch erfüllt wurde. Wir verwendeten eine Bahnlinie namens “Yamanote Line” und das hatte ich mir sehr gewünscht. Warum wollte ich mit dieser Linie fahren, also der Grund ist wirklich etwas verrückt oder dämlich.

Seit nun ein paar Jahren höre ich mit wachsender Begeisterung die Hörbücher und Abenteuer von Perry Rhodan (Science-Fiction-Serie). Vor kurzem begann ich “Perry Rhodan – Neo” zu hören.

Im Verlaufe der Geschichte  hatte es einen der Charakteren namens Tako Kakuta auf einen Planeten verschlagen. Dort solle Tako einer Frau ein Lied vorsingen. Mangels eines gesanglichen Talents und der Tatsache, dass er kein Lied kannte, sang der das “Yamanote Line Lied”. In dem alle Haltestellen in einem kleinen Liedchen aneinander gereiht gesungen wurden.

Genau dieses war dann auch der Grund, warum ich zumindest ein Mal mit der “Yamanote Line”  fahren wollte.

Hätte ich gewusst, dass diese Linie eigentlich gerne und viel gut besetzt ist, hätte ich es mir vielleicht anders überlegt, so ertrug ich es mit der Vorstellung, dass ich mir diesen kleinen Wusch erfüllt hatte. War dennoch froh, als ich schließlich samt Gepäck dem Gewusel entgehen konnte.

Die nächste Bahn war zwar nur geringfügig besser, doch irgendwann freut man sich halt auch über kleine Erleichterungen.

Ich war schließlich froh, den öffentlichen Nahverkehr hinter mir zu haben und nach einem etwa 10minütigem Fußweg war unser Hotel – Jugendherber-Stiel – erreicht.

Puhhh … was für ein Tag … Halt – “Eigentlich nur ein Fahrtag”.

Japan (2013/14) – Nagoya – Alte Freunde

IMG_6467_ji Auf dem langen Weg nach Tokyo hatte ich mir gewünscht einen kurzen Halt in Nagoya einzulegen.

Vor vielen Jahren, ich würde sagen Anfang der 1990ern, war ich in Tasmania (Australien) (ein paar Fotos hier) und ließ mich 3 Monate über die Insel treiben. Dies geschah zumeist mit öffentlichen Verkehrsmitteln, was mich regelmäßig (heut zu Tage ist es noch schwerer) in die Verlegenheit brachte, dass ich irgendwo stecken blieb. Aus solch einer Sackgasse rettete mich mein heutiger Freund (Japaner). Er war mit dem Mietwagen unterwegs und ich durfte mit ihm meine reisetechnische Sackgasse verlassen.

Seit dieser Zeit sind wir in Kontakt und wenn ich in der Nähe bin, besuche ich ihn und wir hocken etwas zusammen und plaudern.

Die Anreise nach Nagoya war durchaus unproblematisch. Wir hatten uns für den Zug entschieden und zum Glück war dieser nicht übermassig voll und es gab sogar ein Plätzchen fürs Gepäck.

Am heutigen Tag bereitete mir mein Gepäck und dessen Gewicht außergewöhnliche Probleme und besonders die zu überquerende Fußgängerbrücke, die uns zum Hotel bringen sollte, stellte sich als wahre Herausforderung heraus. Ich war daher mehr als froh, als ich dieses Hindernis überwunden und ich mit dem Gepäck entledigen konnte.

IMG_6394_ji Unser Zimmer konnten wir noch nicht in Bezug nehmen, doch hinterlegen konnten wir es und nach kurzem Durch schnaufen unternahmen wir einen kurzen Spaziergang durch die Stadt, die uns vom Hotel einer Hauptverkehrsstraße folgend zum Bahnhof von Nagoya brachte. Die Aussichten und spannenden Ansichten hielten sich zwar in Grenzen, dennoch genoss ich den kurzen Ganz.

Beim Bahnhof nutzen wir die Möglichkeit in einem der dortigen Hochhäusern an Höhe zu gewinnen und schließlich auch einen Ausblick über die Stadt erhaschen zu können. Das Meer an Häuser welches sich auch hier zu meinen Füßen ausbreitete war jedes Mal eindrucksvoll für mich.

Bei meinem optischen Herum streifen wäre mir fast tatsächlich entgangen, dass es sogar einen schönen Blick auf das Schloss von Nagoya gab. Er musste ich darauf aufmerksam machen und ich war ihr sehr dankbar dafür.

Mit diesem Ausflug über die Dächer der Stadt, ging es auch schon wieder zurück zum Hotel. Dort hatten wir dann noch etwas Zeit die Räume in Bezug zunehmen.

IMG_6418_ji Pünktlich zum vereinbarten Zeitpunkt traf wir meinen Freund. Er hatte für den heutigen Abend ein Restaurant ausgewählt, in dem es eine für Nagoya typische Spezialitätenab. Es handelte sich dabei um sehr lecker gewürzte Hähnchen Flügel. Wir futterten gut und reichlich und plauderten über altes und neues und so verflog der Abend wirklich wie im Fluge.

Ich war froh, diesen Stopp eingelegt hatte  und bedauerte es, dass der Abend so schnell ein Ende fand und sich unsere Wege wieder trennten.

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Japan (2013/14) – Ise – Götterwanderung

20131215_020844_IMG_5143_ji Wir dachten, dass wir uns früh genug nach Ise und dem Schrein dort auf den Weg gemacht hatten. Am Bahnhof angekommen deckte sich diese Idee auch noch mit der Realität. Als wir jedoch den Schrein erreichten, mussten wir einsehen, dass wir nur ein Tröpfen im großen Fluss der Besucher waren.

Der Schrein von Ise ist einer der bedeutendsten und wichtigsten Heiligtümer des Shintoismus in Japan. Dies ist schon einer der wichtigsten Gründe, warum dieser Ort so populär für Besucher ist. Doch in diesem Jahr kommen noch gleich zwei weitere bedeutende Ereignisse hinzu.

20131215_020800_IMG_5140_ji Nach bestimmten Zeit Rhythmen, die durchaus von Schrein zu Schrein unterschiedlich ist, wird für den Gott ein neues Gebäude erbaut. In dieses Gebäude wird umgezogen (es wird Sengū genant) und dies ist ein wahrlich heiliger Akt. In diesem Jahr zieht nicht nur ein Gott um, sondern derer zwei, wobei bei dem einen wohl 60 Jahre seit dem letzten Umzug vergangen waren und dem anderen 20 Jahre. Dass diese Ereignisse genau auf ein Jahr fallen, ist sehr besonders und lockt die Besucher und Gläubigen in Heerscharen an den Ort des Ereignisse.

Dass diese Menschenmengen für mich im Grunde schon eine kleine Einstimmung bilden sollten, auf das was später noch über mich hereinbrechen sollte, konnte ich nicht Ahnen.

Beim Spaziergang durch die Anlage des Schrein, der herrlich in einen Wald eingebettet war, war es für mich erstaunlich zu sehen was alles Kraftquellen für die Besucher bildeten. So wurden die Bäume berührt, Hände über Steinansammlungen gehalten und mehr. So manchem Baum konnte man wirklich ansehen, dass viele Menschen ihn schon berührt hatten.

Als wir einen der neuen für den Gott errichteten Gebäude erreichten, bildeten sich wirkliche Schlangen. Hier war es auch das erste Mal, dass man nicht fotografieren durfte, was ich wirklich verstehen konnte.

20131215_025151_IMG_5270_ji Was beim Durchstreifen der Anlage auffiel, dass der Baustile der Gebäude sich doch deutlich von denen unterschied, die ich bislang auf meinen Besuchen gesehen hatte. Er zeichnete sich durch seine klaren Strukturen und “Einfachheit” aus. Es gefiel mir ausgesprochen gut.

Später erfuhr ich, dass dieser Baustil nicht kopiert werden durfte oder außerhalb des Schreis Anwendung finden durfte. Das erklärte die Einmaligkeit des Stils.

Im Verlaufe des Rundgangs schafften wir es kurz den Menschenmengen zu entfliehen und wir schlenderten durch den Wald mit seinen herrlich schönen und wuchtigen Bäumen. Doch irgendwann ließ es sich nicht vermeiden, und es ging wieder zurück zu den Menschenmassen.

20131215_031002_IMG_5336_ji Bislang hatten wir uns Gekū angesehen. Um zum anderen Teil, der Naikū genannt wird, mussten wir uns einem Bus anvertrauen. Puhhh, das wurde wieder voll und eng war es alle mal. In Naikū angekommen, ging es nicht gleich zum Schrein, sondern in die dort befindliche Shopping und Ess-Straße.

Oh, man ich hatte gedacht ich hätte schon gelernt was viele Menschen so bedeuten, doch hier erreichte es eine neue Dimension. Ich sah nur Köpfe und zu den Essens, oder Einkaufsständen vorzudringen war wirklich ein kleiner Kampf. Das fand ich schade, denn diese Straße war wirklich sehr nett hergerichtet und vermittelte mir eine Idee wie solche eine historische Straße ungefähr hätte aussehen haben könnte. Ab und zu gelang es mal an die Geschäft vorzudringen, oder mal einen Essenstand ins Auge fassen zu können. Natürlich bekam ich dann gleich hunger und schließlich kauften wir uns eine Kleinigkeit. Entflohen dann jedoch von den Menschenmassen und wählten einen netten Sitzplatz an einem Fluss, der nur wenige Meter entfernt seien Weg suchte.

20131215_042518_IMG_5513_ji Frisch gestärkt ging es nach Naikū. Dort ging es unweigerlich wieder zurück in den Menschenstrom und es war nicht die dümmste Idee einfach sich mit ihm treiben zu lassen. Ab und zu konnte man entfliehen und dann wurde gleich die Gelegenheit zum fotografieren genutzt.

20131215_051602_IMG_5579_ji Auch Naikū bot viele Einzelgebäude, die alle irgendwie recht ähnlich waren, und dennoch durch die Lokalität ihren eigenen Charme entwickelten.

Einmal hatten wir dann Glück, denn uns begegnete ein Brautpaar, welches seinen besonderen Tag an diesem Tag genoss. Sie sahen wirklich sehr glücklich aus und genossen das hier sein allem Anschein sehr.

20131215_063153_IMG_5875_ji Gegen Ende unseres Rundgangs schnappte Eri von einem Guide auf, dass in einem am Weg befindlichen Baum und Büsche ein Gott leben sollte. Ich nahm diese Anregung auf, blieb stehen, hielt meine Hand über die Stelle, um die Energie des Gottes auf mich zu übertragen. Eri schaute mich an und meinte, ich sollte mit dem Unfug aufhören, dies sei doch kein Energie Platz. Ok, ich hörte auf, doch irgendwie hatte ich alle mir nachfolgenden Menschen inspiriert und jeder der kam, hielt nun seine Hand in selber Art und Weise über den Ort und nahm die Energie in sich auf. Hatte ich nun einen neuen Energie-Pool entdeckt?

20131215_064705_IMG_5913_ji Von der Anlage des Schrein ging es wieder zurück zur Einkaufsstraße. Ich hegte die Hoffnung, auf Grund der fortgeschrittenen Zeit, vielleicht etwas mehr zum sehen zu bekommen. Ich wurde nicht enttäuscht und so hielten wir uns direkt nochmal längere Zeit in diesem Gebiet auf.

20131215_081827_IMG_6169_ji 20131215_081930_IMG_6172_ji Den Abschluss unseres Tages bildete ein besonderes Abendessen. Es sollte Matsusaka-Rindfleisch (eng. Link) geben, welches auf der selben Stufe anzusiedeln ist wie Kobe-Rindfleisch. Also es sollte wieder ein besonders Mahl werden.

Dazu hatte Eri von Bekannten Empfehlungen bekommen wohin man am Besten hier in Ise gehen sollte. Also steuerten wir das Lokal direkt an und waren auch froh direkt ein Plätzchen bekommen zu lassen.

Das Essen wurde im BBQ Style angeboten. d.h. im Tisch gab es einen kleinen Grill und man bekam alles was man so bestellte roh und musste es nur noch grillen. Somit wurde es nicht nur ein kulinarisches Erlebnis, sondern auch eine nette Zeit, wo man mit grillen und essen Beschäftigt war.

20131215_095023_IMG_6260_jiIch gebe zu von der Rechnung durfte man sich nicht fürchten, denn zum Schnäppchenpreis gibt es dieses Rindfleisch einfach nicht. Doch wir wussten es und so wurde uns der Genuss im Nachhinein nicht verdorben.

20131215_094918_IMG_6254_ji Von Ise ging es via Bahn zurück nach Matsusaka, wo wir unser Unterkunft hatten.

2019 Galerie neue Bearbeitung
2013/14 Orginal Galerie

Japan (2013/14) – Achtung Kopfschmerzen

IMG_1681_ji Ich habe nicht schlecht gestaunt, als ich eine Unterführung entdeckte deren Höhe gerade mal schlappe 1,6 Meter hoch sein sollte. Etwas wunderte ich mich über die sehr massive Absicherung (Zu Beginn hatte ich die Unterführung nur von seiner rückwertigen Seite gesehen und nicht von dort wo ein gewaltiges Hinweisschild prankte).

Um so erstaunter war ich, als ich doch tatsächlich Fahrzeuge sah, die diese Unterführung verwendeten. Ich fragte mich, ob man auf gut Glück dort fuhr, oder ob beim ersten Versuch ein vorsichtiges herantasten angesagt war. Jetzt fuhren die Fahrzeuge durchaus zügig.

Mehr Respekt zeigten hier die div. Zweiratfahrer und ich war der Überzeugung, dass dies Angebracht war.

Schaut einfach noch ein paar mehr Fotos an ….

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Japan (2013/14) – Ise Bucht – Zurück aufs Festland

IMG_4691_ji Schnell verfliegt die Zeit, wenn man sich wohl fühlt und so war unser Aufenthalt in der Bucht von Ise schon wieder vorüber. Doch freute ich mich auch wieder auf ein Bett und einen durchgängig beheizten Raum und Gebäude.

Doch bevor wir die Insel verließen, wollten wir noch den anderen Ort besuchen und wir durften uns auf ein japanisches Frühstück freuen. Nun hat so ein Frühstück wahrlich nichts mit dem zu tun, was man sich so in Deutschland unter einem Frühstück vorstellen mag, doch ich mochte es und freute ich auch schon darauf.

IMG_4499_jiNach dem Fulminanten Start mit dem Abendessen am Vorabend waren die Erwartungen natürlich groß, was das morgendliche Mahl anging und in der Tat wurden wir nicht enttäuscht.

Doch wie immer, wenn ich die kleinen Schälchen sah, keimte in mir der Verdacht ich könnte nie und immer satt werden. Irgendwie begleitete mich jedes Mal dieser Gedanke, doch am Ende war ich bis jetzt immer papp satt.

Es gab Fisch und andere Meeresfrüchte, Gemüse, Suppe und mehr. Etwas zu kämpfen hatte ich mit dem Fisch, dies aber nicht weil ich so etwas nicht zum Frühstück hätte essen können. Eher war die Herausforderung die Nutzung von Stäbchen. Ich konnte zumeist irgendwie alles Essen, doch hätte ich mich selber wohl kaum mal in ein besseres Restaurant mitgenommen, denn da wäre ich bestimmt als der übelste Banause aufgefallen.

Nach dem gelungenen Auftakt in den Tag, wurde gepackt und das Zimmer geräumt und nachdem das Gepäck im Hotel hinterlegt worden war, starteten wir unseren letzten Ausflug auf die Insel.

Wir hatten uns vorgenommen und den anderen Teil der Ortschaft, vielleicht war es auch ein zweiter Ort auf der Insel, das erschloss sich uns nicht so recht, aufzusuchen. Dazu brauchten wir nur der Hauptstraße 🙂 zu folgen, was zum einen einfach war, aber mangels Gehsteigen auch ein gewisses Nerven kitzeln mit sich brachte. Doch war der Straßenverkehr so überschaubar, dass sich auch der Adrenalinschub wirklich in Grenzen hielt.

IMG_4583_ji Schön war, dass unser Weg uns schon nach sehr kurzer Zeit zu einem kleinen Tempel brachte. Auch wenn sich die Besuche dieser Anlagen wirklich häuften, ich hatte noch immer große Freude daran die Anlagen auf mich wirken zu lassen und die vielen Kleinigkeiten zu entdecken. Wenngleich es so viele Kleinigkeiten gab, dass ich hätte sicherlich noch länger an jedem einzelnen Ort hätte bleiben können, als wir es nun ohnehin schon taten.

Auf dem weiteren Weg erreichten wir den anderen sicheren Hafen der Insel. Dort waren die Männer des Ortes gerade damit beschäftigt einen Baum zu zerlegen, den sie irgendwo eingefangen hatten.

Es war schon spannend zu sehen, wie die Männer geschickt über dem Baum tänzelten und sich mit ihm mit ihren Motorsägen auseinandersetzten.

So spannend es war die Männer zu beobachten, so lockte eine kleine rote Brücke die wir schon vorletzten Tag von einem der Aussichtspunkte erspäht hatten. Diese kleine Brücke brachte uns auf ein kleines Inselchen und sich dem dort befindlichen Schrein.

IMG_4700_ji Den einzigen Wermutstropfen für diesen Besuche, bildeten erneut die Treppenstufen, die es zu bewältigen galt und ich muss gestehen, dass meine Knie weit davon entfernt waren mir ihren garantierten Dienst zuzusichern. Dank eines Geländers und reichlich Armarbeit, erreichte ich auch dieses Ziel und war erneut froh, die Anlage aufgesucht zu haben.

IMG_4876_ji Alsbald erreichten wir den Ortskern und Eri und ich wollten mal wieder gerne das Häuserlabyrinth dieses kleinen Fischerdorfes auf uns wirken lassen. Etwas mulmig war uns schon, denn uns war schon mehrfach davon abgeraten worden und dort hinein zu wagen, denn die Möglichkeit sich zu Verlaufen war nicht unbeträchtlich.

So gingen wir auch nicht all zu Tief hinein und versuchten immer noch den Weg zurück zur Hauptstraße erahnen zu können.

Als wir an einem kleinen Lokal vorüber waren, war klar, hier wir zu Mittag gegessen.

Ich staunte nicht schlecht was sah, als ich das Gebäude betrat. Das Restaurant bestand im Prinzip nur aus einem kleinen Raum und einer Theke. Dieser Raum war zudem mit allerlei Krimskrams voll gestopft, was dem ganzen wirklich Atmosphäre gab. Ok, meinen Sitzplatz zu erreichen war etwas schwierig, doch ich konnte es bewältigen.

IMG_4820_ji IMG_4834_ji Wir entschieden uns den örtlichen Spezialitäten Teller zu bestellen und es wurde wieder ein voller Erfolg. Es wurde wirklich ein leckeres Essen gezaubert und die Gastgeberin war auch begeistert heute Gäste bewirten zu können und so plauderte sie eifrig und reichlich mit Eri, während ich mich über das Essen hermachte und es mir schmecken ließ.

Nachdem wir gestärkt waren, wurden wir auch etwas mutiger, was die Erkundung der schmalen Gassen anging und wir wurden auch nicht bestraft, sondern fanden am Ende ohne Probleme wieder zurück zur Hauptstraße.

IMG_4931_ji Wir erkundeten noch etwas das Hafengelände, doch dann wurde es wahrlich Zeit wieder zurück zum Hotel zu gehen, denn die Fähre wollten wir nicht verpassen.

IMG_4906_ji Im Hotel angelangt, war dort schon alles in den Vorbereitungen für die nächsten Gäste und dies schien eine deutlich größere Gruppe zu sein und so hatten wir wohl mehr als Glück, dass wir die Unterkunft in den beiden vergangenen Nächten nur für uns allein hatten.

Nun ging es darum das Gepäck vom Hotel zum Hafen zu bringen. Die Hotelbesitzer hatten schon am Ankunftstag gemerkt, dass es mein Gepäckstück wirklich in sich hatte und so hatte man sich etwas überlegt wie man mir Erleichterung verschaffen wollte.

Man hatte die 90jährige Oma dazu auserkoren mir zu helfen 🙂 .. Natürlich sollte sie mein Gepäck nicht buckeln, sondern ich sollte alles hinten auf ihr 3-Rad-Fahrrad legen, und sie würde es dann schon zu Hafen kutschiren. Mir war das mehr als peinlich und ich meinte, dass der Transport und die gerade mal 10 Minuten zum Hafen wirklich kein Problem sei. Doch Oma meinte, sie transportierte sonst auch die schweren Kartoffeln und sich solle mich nicht so haben.

Also wurde alles aufgeladen und Oma sauste ab, dass ich nur so staunte und Eri und ich wirklich kaum hinterher kamen.

Mit herzlichem Dank luden wir alles am Hafen wieder ab und eben so schnell wie sie zum Hafen gesaust war, radelte sie wieder zurück zum Hotel, wo es wohl noch mehr als reichlich zu tun gab.

IMG_4973_ji Nach kurzer Wartezeit, kam die Fähre. Es folgte eine wirklich ruhige Überfahrt und dann die Herausforderung mit dem Zug zu unserem heutigen Ziel (Matsusaka) zu fahren. Ich war wirklich froh, dass wir im Zug einen Sitzplatz bekamen und sich das Gepäck auch so ablegen ließ, dass wir die Fahrt genießen konnten.

In Matsusaka angelangt, nahmen ging es nur noch in Richtung Hotel und wir nahmen das Zimmer in besitzt, denn es galt Kräfte für den kommenden Tag zu sammeln, an dem es nach Ise und dem dortigen Schein wollten und wo mit reichlich Menschen zu rechnen war.

2019 Neue Bearbeitung

2013/14 Original Bearbeitung

Japan (2013/14) – Ise Bucht – Insel Kamishima – Ein wilder ritt

IMG_4427_ji Der Tag begann ein wenig früh, denn wir wollten das erste Boot für unseren Ausflug auf die kleinste der Inseln der Ise Bucht (Kamishima) besteigen.

Das Aufstehen fiel wirklich schwer und das lag nicht an der Uhrzeit, denn die war mit 7 Uhr wirklich als human zu bezeichnen. Wesentlich anstrengender war die Tatsache, dass kein Raum, außer dem unsrigen beheizt war. Weder der Gang, Gemeinschafts WC usw. Auch gab es nur kaltes Wasser zum Waschen. Da es nun in der Nacht wirklich spürbar kühl wurde, merkte man das auch gleich im Haus. Doch irgendwie schaffte ich es doch aus meinem Bettchen und überließ mich den kühlen Temperaturen.

IMG_3508_ji Unser Boot erreichten wir rechtzeitig und nach sehr angenehmen 20 Minuten Bootsfahrt, bei dem es erneut keine Aussicht gab, weil wir im Bootsinneren verharren mussten, die Insel Kamishima.

Bei Kamiima handelte es sich ebenso wie bei den anderen Inseln um ein Eiland, welches vom Fischfang lebt. Doch hatte man sich auch etwas auf Touristen vorbereitet und einen kleinen Wanderweg um die Insel hergerichtet. Sicherlich war auch dieser ursprünglich einmal für die Flucht vor einem Tsunami hergerichtet worden, doch es gab den Weg und er eröffnete einen wirklich netten Spaziergang.

Nach anfänglichen Orientierungsproblemen, die mir schon immer Anhefteten, verschwanden wir in den schmalen Gassen des Örtchens und erwischten sogar gleich jene, die uns auf den besagten Rundweg brachte. So angenehm der Weg zu Beginn auch war, so anstrengend wurde er alsbald für mich, denn es hieß Treppen steigen und davon nicht zu knapp.

Japan - Mie - Ise Bucht - Kamishima

Schon zu Beginn, nachdem ich mich schon einige Treppen den zentralen Berg der Insel hinauf gearbeitet hatte, gab es einen über 200 Stufen Anstieg zu einem kleinen Schrein. Dieser Schrein war sogar schon einmal vom Japanischen Kaiser besucht worden. Zu dessen Ehren war ein Bäumchen gepflanzt worden, doch lange hatte das Bäumchen wohl nicht überlebt und so stand es etwas Mitleid einflößend in der Landschaft.

Ich war froh, als es nach einem weitern kurzen Treppenaufstieg für eine gewisse Zeit einmal am Hang des Berges entlang ging und sogar Ausblicke auf das Meer, andere Inseln und div. Fischerboote angeboten wurden. Da es ein herrlicher sonniger Tag war, konnte man die Aussicht wirklich.

IMG_3580_ji Eine größere Pause legten wir ein, als wir einen kleinen Leuchtturm erreichten. Dort erzählte Eri mir, dass auf Kamishima in den 1950er ein Spielfilm gedreht worden war und dadurch das Inselchen ein kleine Berühmtheit wurde und dies auch die Basis seiner Popularität war. Doch über Besuchermassen brauchten wir uns an diesem Tage nicht zu beklagen, denn es schien, als seien wir die einzigen Besucher an diesem Tag.

Japan - Mie - Ise Bucht - Kamishima

Bis zum nächsten Highlight auf dem Rundweg wurden meine Knie arg strapaziert, denn es ging unablässig Trepp auf, Trepp ab und es fiel mir zunehmend schwerer den Weg zu genießen.

Bei der nächsten Sehenswürdigkeit handelte es sich um ein Gebäude welches die japanische Armee eingerichtet hatte von dem man Flugbewegungen beobachten wollte. Heute merkte man nichts mehr davon. Es gab nur diesen Betonbau, von dem ich als Besucher erneut einen schicken Blick hinaus auf den Pazifik geboten bekam.

Japan - Mie - Ise Bucht - Kamishima

Ich war froh, dass der Weg sich mir jetzt als etwas gnädiger erwies. Es gab noch immer Treppenstufen, doch die gingen bergab. Auf diesem Wege verließen wir nun auch langsam den Wald durch den wir bislang gelaufen waren und erreichten die Küste.

Dass man in Japan viel Respekt vor den Naturgewalten des Meeres hat, konnte auch mir nicht entgehen, denn die Küstenlinie war wirklich sehr umfassend befestigt und abgesichert worden.

IMG_3868_ji IMG_3997_ji Wir folgten der Küste und bekamen sogar etwas Strand zu Gesicht. Doch ob die Temperaturen zum verweilen oder gar Baden einluden mochte ich zumindest für den heutigen Tage verneinen. Auch wenn die Sonne schien, so kam sie kaum gegen die kühlen Temperaturen oder den Wind an.

IMG_4074_ji IMG_4071_ji So waren wir auch einigermaßen ausgekühlt, als wir schließlich unseren Ausgangsort wieder erreichten. Zudem hatten wir hunger und stürmten sogleich in das kleine Restaurant des Ortes, wo wir uns die örtlichen Köstlichkeiten bestellten und genossen. Ich muss gesteh, ich hatte nicht unbedingt gleich eine Vorstellung von dem was ich da aß. Besonders ein Teil meines Gerichtes, welches wie Reis für mich aussah, stellte sich als winzige Fischchen heraus. Doch schmecken tat es alle mal.

Auch hatten wir eine Algenspezialität bestellt und die schmeckten auch gut. Besonders wenn man wusste wie lang und aufwendig deren Zubereitung war.

Bis zur Rückfahrt mit dem nächsten Boot, hatten wir noch reichlich Zeit, also stromerten wir noch etwas durch den Ort, schauten uns dies und das an und merkten kaum, wie sich das Wetter veränderte.

Japan - Mie - Ise Bucht - KamishimaAls wir schließlich wieder beim Hafen waren, staunte ich nicht schlecht wie es die Boote hin und her warf, die durch die kleine Zufahrt ihren Weg in den Hafen suchten. Zum jetzigen Moment fand ich es noch spannend es zu beobachten. Ich bedachte nicht, dass auch unser Boot sich diesen Elementen aussetzen musste.

Doch bevor die Rückfahrt begonnen wurde, lernten wir eine Fischerin kennen. Wir – ok Eri – plauderte mit ihr und sie zeigte uns ein paar der Meeresfrüchte, die sie gefangen hatte. Wie sie uns erzählte waren dies jedoch nur die kleinen Tiere und die waren für ein Eigenbedarf gedacht. Die großen und schönen hatte man schon verkauft.

Ich fand es wirklich nett wie offen und herzlich die Frau mit uns plauderte und uns alles zeigte.

IMG_4361_ji Nun stand uns aber doch die Rückfahrt bevor und als wir das Boot bestiegen war noch alles ruhig und ganz normal. Doch als es durch die Hafendurchfahrt ging, begann der Ritt. Auch wenn wir nichts sahen, so hatte ich manches Mal das Gefühl, das Boot würde in der Luft schweben, um dann kurze Zeit später auf die Meeres Oberfläche zu knallen.

Ich zog es ziemlich schnell vor die Augen zu schließen – nicht aus Angst 🙂 – um den Tanz über die Wellen zu verschlafen. Hier kamen mir das viele Treppen steigen sehr entgegen, denn schon kurze Zeit später war ich im Tiefschlaf verschwunden und ich staunte als es plötzlich hieß, dass die Überfahrt beendet war und wir wieder festen Boden unter die Füße nehmen durften.

In der Herberge konnten wir auch an diesem Abend als einzige Gäste verweilen und durften somit das Bad mit seinem herrlich heißen Wasser alleine genießen. Doch es sei erwähnt, dass für die Nutzung eines solchen Bades strickte Regeln gibt, wie man sich verhalten hat. Ich werde etwas später einmal gesondert davon berichten.

Am vergangenen Abend und dem heutigen Morgen hatten wir uns selber mit Lebensmitteln versorgen müssen. Doch für diesem Abend hatten wir uns ein Mahl bestellt. Was wir genau zu erwarten hatten, wussten wir nicht, doch war das Essen in den Bewertungen zum Hotel überdurchschnittlich gut bewertet.

Als wir die Tür zum Speiseraum öffneten, fielen uns fast die Kinnladen herunter. Alles war so nett hergerichtet. Es gab viele Schälchen und Tellerchen in denen die verschiedensten Fische, Krustentiere oder Gemüse dargereicht wurden.

Auch wenn der Tisch schon reichlich gefüllt wirkte, so tischte uns die Herbergsbesitzerin mehr und mehr auf.

IMG_4480_ji IMG_4457_ji Es wurde wirklich aus ausgedehntes leckeres Mahl. Einziger Wehrmutstropfen war, dass auf japanisch traditionelle Art und Weise gegessen wurde. Dies hieß auf dem Boden zu hocken und da muss ich gestehen, dass ich das nicht leisten konnte. Auf keine Art und Weise war es mir möglich eine Position einzunehmen in der ich hätte essen können. So war ich froh, als auf kurze Anfrge, mir eine kleine Box angeboten wurde, auf die ich mich hocken konnte. Dann konnte auch ich das Essen genießen.

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Bearbeitung 2019

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