Japan – Essen – Okonomiyaki

Okonomiyaki, dieser Pfannkuchen aus Kohl, Mehl, Ei und einer fast unbegrenzten Möglichkeit der Variation, ist eines der Gerichte, die mir wirklich sehr gut munden und ich immer gerne esse.

Ich war in der glücklichen Lage, dass meine Reisen nach Japan mich immer in die Kansai-Region führten, wo Okonomiyaki zu den regionalen Spezialitäten zählt.

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Ich kann nur empfehlen, wer einmal ein anderes japanisches Geschmackserlebnis erfahren möchte, als nur Sushi, sich diesem Gericht anzunehmen.

 

Okonomiyaki
Japans herzhafter Pfannkuchen mit unendlichen Möglichkeiten

Wer durch die Straßen von Osaka oder Hiroshima schlendert, dem steigt früher oder später ein verführerischer Duft in die Nase: der von frisch gebratenem Okonomiyaki. Dieses herzhafte Gericht, oft als „japanischer Pfannkuchen“ oder „japanische Pizza“ bezeichnet, gehört zu den beliebtesten Streetfood-Klassikern des Landes – und steht gleichzeitig für Kreativität und regionale Vielfalt.

Der Name Okonomiyaki setzt sich aus den Worten okonomi („nach Belieben“) und yaki („gebraten“) zusammen – und genau das ist das Prinzip dieses Gerichts: Man nimmt, was einem schmeckt, mischt es zusammen, und brät es auf einer heißen Platte goldbraun aus. Die Grundzutaten bestehen meist aus einem einfachen Teig aus Mehl, Ei, Dashi-Brühe und fein geschnittenem Kohl. Hinzu kommen je nach Vorlieben und Region Zutaten wie Schweinebauch, Meeresfrüchte, Käse oder Mochi. Nach dem Braten wird der Pfannkuchen großzügig mit einer würzigen, leicht süßlichen Okonomiyaki-Soße bestrichen, mit Mayonnaise verziert und mit getrockneten Bonitoflocken (Katsuobushi) sowie Algenpulver (Aonori) bestreut.

Die Ursprünge des Okonomiyaki lassen sich bis in die Edo-Zeit (17.–19. Jahrhundert) zurückverfolgen. Damals existierten einfache, teigbasierte Gerichte wie funoyaki oder moji-yaki, die man auf heißen Eisenplatten buk. In seiner heutigen Form entwickelte sich Okonomiyaki jedoch erst in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als Reis knapp war und günstige, sättigende Alternativen gefragt waren. Aus Mehl, Wasser und Kohl wurde ein einfaches Gericht, das schnell zum Alltagsessen avancierte – besonders in Westjapan.

Heute gibt es zwei Hauptvarianten: die Osaka-Variante, bei der alle Zutaten miteinander vermischt werden, und die Hiroshima-Variante, bei der die Zutaten schichtweise auf den Teig gelegt werden – oft ergänzt durch gebratene Nudeln und ein Spiegelei. Beide Versionen haben ihre treuen Fans und sind Ausdruck regionaler Identität.

In vielen Restaurants kann man Okonomiyaki selbst zubereiten – direkt auf der in den Tisch eingelassenen heißen Platte (teppan). Es ist nicht nur ein Essen, sondern ein Erlebnis: brutzeln, wenden, garnieren, genießen.

So steht Okonomiyaki für weit mehr als nur ein schnelles Gericht. Es ist Symbol für Geselligkeit, Kreativität und den Reiz der japanischen Alltagsküche – herzhaft, bodenständig und herrlich wandelbar.