Ich war einigermaßen erschrocken, als ich erfuhr, dass genau dann ein Orkan über Nord-Deutschland einbrechen sollte, als meine Reise nach Japan beginnen sollte.
Je mehr ich von den Ausmaßen des Orkans (Orkan Xaver)hörte, um so mehr Sorgen machte ich mir. Es half auch nicht, beim Reisebüro anzurufen oder die Abflüge vom Berliner Flughafen zu beobachten. Im Grunde lief es darauf hinaus zum Flughafen zu fahren und abzuwarten was passieren würde. Ich fragte mich, warum mich solches Ungemach bei all meinen Reisen nach Japan verfolgte, denn erst war es ein Vulkanausbruch in Island, dann der Atomunfall in Japan und jetzt der Orkan. Ich überlegte, was diese Regelmäßigkeit an außergewöhnlichen Ereignissen zum Reisebeginn bedeuten soll. Ich entschied mich, dass es keine Bedeutung haben sollte, doch es blieb dabei dass es den Reisebeginn etwas unangenehm würzte.
Irgendwann machte ich mich schließlich auf zum Flughafen und das Wetter zeigte sich noch von seiner nicht so unangenehmen Seite. Nachdem ich mich jedoch am Flughafen eingecheckt und es mir gemütlich gemacht hatte, brach es draußen los. Es gab heftige Sturmböen und es schien auch zu Schneien begonnen zu haben
Als mir während des Wartens ein Weihnachtsmann und sein Engel begegneten, nahm ich dass als ein positives Zeichen und irgendwie sollte ich Recht behalten.
Bis mein Flug schließlich Berlin verlassen konnte, verging einiges an Zeit und mit etwa 50 minütiger Verspätung hob der Flieger vom Flughafen ab. Rechnete ich von jetzt an die Flugzeit hinzu und betrachtete den Zeitpunkt meines Einsteige-Zeitpunkt ich den Flieger nach Japan, stellte ich fest, dass sie gleich waren. Dies beruhigte mich wirklich. Auch das Schütteln des Fliegers ließ meine Zuversicht für einen reibungslosen Umstieg nicht wachsen.
Beeindruckt war ich jedoch von den Flugbegleitern, die trotz des sehr wilden ritt durch die Lüfte Essen und Getränke austeilten.
Istanbul erreichten wir etwas früher, als ich errechnet hatte. Doch auch so hatte ich nur 20 Minuten für meinen Umstieg. So nahm ich meine Beine in die Hand und stürmte los.
Das erste Mal wurde ich aufgehalten, als ich in die Nähe einer Personenkontrolle kam. Hier sollten die Passagiere die Flugkarten für den Weiterflug vorzeigen. Die Gruppe vor mir, verstanden nicht was man von ihnen wollte und so brach eine kleine Diskussion aus und ich wurde zunehmend Unruhiger. Als das Palaver kein Ende nahm. Ich rief schließlich, dass ich nur noch 10 Min. bis zum Boarding hätte und durfte überholen.
Relativ schnell brachte ich die Personenkontrolle hinter mich, nahm mir dann aber keine Zeit wieder meinen Gürtel in die Hose zu fädeln oder die Schuhe zu schnüren. Es ging nur darum so schnell wie möglich mein Gate zu erreichen.
Natürlich verlief ich mich kurz, da ich eine Abzweigung verpasste, doch das hielt mich nur kurz auf und ich mochte es kaum glauben, genau zum Boarding erreichte ich mein Gate.
So Glücklich ich war pünktlich angekommen zu sein, um so erschrockener war ich, als ich die Schlange beim Gate sah. Es waren etwa 150-180 japanische Schüler. Jetzt verstand ich auf einen Schlag, warum die Maschine so brechend voll erschien, als ich meinen Online Checkin (Platzreservierung) vornahm. Als Ergebnis dieser Massen stellte sich der Flieger wirklich bis auf den letzten Platz ausgebucht heraus, was für mich und meinen Sitzplatznachbarn wirklich nicht so angenehm war.
Irgendwie schaffte ich es mir es trotzdem dem Flug zu überstehen. Fotos vom Essen konnte ich aber nicht machen, denn die Nahrungsaufnahme war eine Herausforderung. denn wenn ich das Tablett herunterklappte, auf dem ich mein Essen abzustellen hatte, schaffte es dieses Tablett nie in die Waagrechte, sondern wurde es in einem 45 Grad Winkel auf meinem Bauch gehalten. Das Abstellen des Essens war wirklich nicht so spaßig. Doch kannte ich diesen Zustand und ich hatte ich schon meine Techniken entwickelt, trotzdem Essen zu können.
Irgendwie war ich froh, als die rund 12 Std. Flug vorüber waren. Hier erwies es sich als gut, dass so viele Japaner im Flieger waren, denn so war die Schlage am Einreiseschalter für Ausländer extrem kurz und ich brachte diesen Punkt erstaunlich schnell hinter mich.
Auf mein Gepäck musste ich lang warten. Ich wollte dieses Mal versuchen einer Gepäckkontrolle zu entgehen und stellte mich an jene Schlange, die nichts zum Verzollen hatte, doch da hatte ich die Rechnung ohne den japanischen Zoll gemacht. Höflich aber bestimmt wurde ich gebeten mein Gepäck zu öffnen und die Innereien meines Koffers zu offenbaren. Schnell sah der Zollbeamte aber ein, dass es die Mühe nicht wert war.
Damit war Japansicher Boden erreicht. Ich wurde von Eri in Empfang genommen und dann begannen wir unsere Fahrt nach Osaka, wo wir die nächsten 2 Nächte verbringen wollten.