Japan (2011) – Die Hochzeitsreise Tag 6 von 6 – Stadt ohne Sehenswürdigkeiten?

20110420_071815-IMG_7410_ji Es ist wirklich witzig, beschäftigt man sich mit der Stadt Okayama, so gibt das Internet als auch unser Reiseführer wirklich nicht sehr viel her, was hier spannend sein soll. Doch zum Glück gibt es einen Park, den Kōraku-en und das angrenzende Schloss. So hatten wir unser Highlight, welches wir auf unsere Besuchsliste für den heutigen Tag setzten.

Wir waren bezüglich des Parks sehr gespannt, denn er sollte zu den schönsten Japans gehören.

Bevor wir jedoch den Park genießen konnten war erst wieder Zug fahren angesagt, was bedeutete eingequetscht von einem Ort zum nächsten geschaukelt zu werden. Also umfallen konnte ich hier wirklich nicht.

20110420_052301-IMG_7167_jiIn Okayama angelangt, verstauten wir unser Gepäck und ich hatte etwas Gelegenheit mich ein wenig umzusehen.

Die Stadt machte auf dem Vorplatz des Bahnhofes einfach den Eindruck einer normalen Stadt, ohne besonders einladend oder abschreckend zu sein.

Erfreulicher Weise schaffte ich es hier aber endlich einmal ein Foto zu schießen, welches sehr anschaulich dokumentiert, wie sich japanische junge Frauen auf Brezeln und durch die Stadt laufen. Doch selbst dieses Beispiel ist noch fast als Normal zu bezeichnen. Deshalb hier ein Link auf eine Seite die anschaulich dokumentiert was als sexy und heiß in bei Japans Jugend angesagt ist.

20110420_060430-IMG_7226_ji Die Busfahrt zum Park war durchaus  angenehm, denn die Anzahl an Fahrtgästen war mehr als überschaubar. Ich war der letzte, der etwas dagegen einzuwenden hatte. Denn mein Verhältnis zum Bus fahren hatte sich hier in Japan doch deutlich verschlechtert.

Der Park selber erwies sich aus meiner Sicht als zumindest nett. Auch wenn ich den Aufenthalt genoss, wirklich überschwängliche Begeisterung kam bei mir nicht auf. Ich nahm einfach erst einmal an, das wir nicht unbedingt die beste Jahreszeit erwischt hatten, um ihn in seiner ganzen Pracht zu erleben.

Als wir den Park durchstreift hatten, stellte sich die Frage was wir noch machen könnten, doch wie schon erwähnt, war der Reiseführer eher der Ansicht es gäbe nichts weiter zu sehen. Zudem hatte ich mir zum Xten Mal einen ordentlichen Sonnenstich eingefangen und es ging mir ehrlich gesagt nicht wirklich gut.

So entschieden wir uns in die Innenstadt zurückzukehren. Dort hockten wir uns in ein Cafe. Da es mir, selbst nach geraumer Zeit ,nicht wirklich besser ging, blieb ich einfach hocken, während Eri in die nähere Geschäftewelt aufbrach.

20110420_111614-IMG_7544_ji Für die Rückfahrt nach Kobe hatte Eri den Shinkansen gewählt. Eigentlich wird die Strecke zwischen diesen beiden Städten in rund 30 Min. zurückgelegt (ca. 120 km). Doch hatte das einen gewaltigen Nachteil. Diese Zeit war zu kurz, um sich ein Ekiben zu gönnen. So wählten wir die Bummelbahn unter den Shinkansen. Das bedeutete wir würden 60 Min. für die Strecke brauchen und so könnte ich zu meinem Ekiben kommen.

Gesagt, getan. Eri erwarb zwei wirklich schöne Ekiben und nachdem wir es uns im Zug gemütlich gemacht und die Fahrt begonnen hatte, ließen wir uns die div. Leckereien schmecken. Das war wahrlich der Abschluss, den ich mir für diese wirklich tolle Hochzeitsreise gewünscht hatte.

 

Kōraku-en – ein Garten voller Geschichte und stiller Schönheit

Der Kōraku-en-Park in der Stadt Okayama gehört zu den drei berühmtesten Landschaftsgärten Japans. Er ist nicht nur ein Ort der Schönheit, sondern auch ein Ort, an dem man die Geschichte und das Herz der japanischen Kultur spüren kann. Der Garten liegt ruhig am Ufer des Asahigawa-Flusses, gegenüber der stolzen Burg Okayama. Schon beim ersten Schritt in den Park merkt man: Dies ist ein besonderer Ort.

Seine Geschichte beginnt im 17. Jahrhundert. Damals war Tsunamasa Ikeda der Fürst des Okayama-Klans. Er wünschte sich einen Ort der Ruhe – ein Garten, in dem er sich entspannen und die Natur genießen konnte. Er beauftragte seinen treuen Beamten Tsuda Nagatada, diesen Garten zu gestalten. Die Arbeiten begannen im Jahr 1687. Vier Jahre später war der Garten so weit fertig, dass der Fürst dort Feste mit seinen Gefolgsleuten feiern konnte. Der Garten wurde weiter gepflegt, ausgebaut und immer wieder verändert – je nach Geschmack und Zeit.

Zuerst hieß der Garten „Gosai-en“ oder „Gogoen“, was so viel bedeutet wie „Fürstlicher Gemüsegarten“. Denn es wurden auch Felder und Reisflächen angelegt – typisch für den Stil der japanischen Landschaftsgärten jener Zeit. Erst später bekam er seinen heutigen Namen „Kōraku-en“. Dieser stammt von einem alten chinesischen Sprichwort: „Zuerst die Sorgen des Volkes, dann das Vergnügen des Fürsten.“ Das zeigt, wie wichtig Verantwortung und Bescheidenheit damals waren.

Der Kōraku-en wurde streng bewacht und gepflegt. Lange Zeit durften nur die Fürsten und ihre Familien ihn betreten. Doch gegen Ende der Edo-Zeit – als das Shogunat schwächer wurde – fanden hier auch Empfänge für Gäste statt. Auch das Volk durfte an bestimmten Tagen den Garten besuchen und seine Schönheit bewundern.

Mit der Meiji-Restauration 1868 änderte sich vieles in Japan. Der Garten wurde zunächst vom Staat übernommen, später wieder kurzzeitig vom Ikeda-Clan bewohnt. Schließlich übergab die Familie ihn 1884 offiziell an die Präfektur Okayama. Der Garten wurde nun für alle Menschen geöffnet.

Wer den Kōraku-en besucht, spürt die Ruhe, die Liebe zur Natur und den Respekt vor der Geschichte. Hier blüht die Kirschblüte im Frühling, schimmert das Moos im Sommer, färbt sich das Laub im Herbst rotgolden und ruht der Garten friedlich im Winter.

 

013 Hochzeitsreise Koraku-enGalerie

Japan (2011) – Die Hochzeitsreise Tag 5 von 6 – Altstadt von Kurashiki „Bikan“

20110419_101709-IMG_6896_ji Nicht nur, dass wir ein herrliches Hotel hatten, es befand sich auch noch direkt neben der Altstadt (englischsprachiger Link) von Kurashiki, die, wie ich schon bei unserer Ankunft bemerkte, besonders ansehnliche Bauten zu bieten hat.

Wir erfuhren zwar auf unserem Spaziergang von Einheimischen, dass dieses Gebiet durch die Kommerzialisierung und Restaurierungen an Charme verloren hätte, doch da ich es nicht vergleichen konnte, musste ich für mich feststellen, dass es eine hübsche Ecke ist, in der man sich gut aufhalten kann.

Nach Einbruch der Dunkelheit, verschlug es in ein kleines Lokal in dem traditionelle japanische Kost angeboten wurde. Es war zwar etwas teuer, doch lecker war es alle mal.

Als wir das Lokal verließen leuchtete die “blaue Stunde” wunderbar und tauchte die Altstadt in ein anderes, wunderschönes Licht.

Kurashiki Bikan – ein Ort wie aus einer anderen Zeit

Kurashiki Bikan ist ein wunderschönes, altes Viertel in der Stadt Kurashiki, in der Region Okayama in Japan. Wenn man durch die kleinen Straßen läuft, fühlt es sich an, als würde man in eine andere Zeit reisen – in eine Zeit voller Ruhe, Geschichte und besonderer Schönheit.

Früher war Kurashiki ein wichtiger Ort für den Handel. Entlang des kleinen Kanals wurden Reis, Baumwolle und andere Waren auf Booten transportiert. Noch heute fließt dieser Kanal durch das Viertel. Am Ufer stehen alte Häuser mit weißen Wänden und dunklen Dächern. Diese Gebäude waren früher Lagerhäuser. Heute sind darin Cafés, Museen, Läden und Kunstwerkstätten. Alles wurde mit viel Liebe zum Detail erhalten.

Die ganze Gegend wirkt friedlich und harmonisch. Über den Kanal hängen grüne Weidenbäume, und kleine Brücken verbinden die Ufer. Besonders schön ist es bei Sonnenuntergang oder wenn die Lichter am Abend leuchten. Viele Menschen machen hier gern Fotos oder fahren mit kleinen Booten über das Wasser.

In den kleinen Geschäften gibt es handgemachte Souvenirs, hübsche Postkarten und leckere Snacks. Manche Besucher lassen sich sogar mit einer Rikscha durch das Viertel fahren – das ist ein zweirädriger Wagen, den ein Mensch zieht. So kann man das ganze Viertel ganz gemütlich entdecken.

Kurashiki Bikan Chiku ist ein Ort, der das Herz berührt. Man spürt hier die Geschichte, aber auch das Leben der Menschen von heute. Es ist ein Ort zum Staunen, zum Träumen und zum Wohlfühlen.

 

012 Hochzeitsreise AltstadtGalerie

Japan (2011) – Die Hochzeitsreise Tag 4 von 6 – Zurück zum Festland

20110419_035309-P4190438_ji Es ist Fahr-Tag. Es geht von Shikoku zurück zum “Festland”. Dafür wahr wieder etwas schippern mit einer Fähre angesagt und auch Zug fahren stand ganz oben auf dem Programm.

Die Fahrt mit der Fähre dauerte nur 60 Min. und ich muss sagen, dass die Sicht hinaus auf die Inseln und das Meer wirklich toll waren. Lediglich die etwas raue Dünung und der heftig wehende Wind machte es etwas schwierig nicht umgeworfen zu werden. Trotzdem die Sonne, das Meer, es war einfach toll.

Wir legten in einem Örtchen an, wessen Namen mich sehr an ein bekanntes Spiel erinnerte. Der Ort nannte sich “Uno”. Von hier wollten wir eigentlich mit dem Bus weiter fahren, doch diese Verbindung war aufgegeben worden. Zum Glück gab es aber einen Bahnhof und den galt es anzusteuern.

20110419_055634-IMG_6677_ji Auch wenn Uno auf den ersten Blick einfach nur ein kleiner, nicht besonders hübscher Ort war, so konnte ich auch hier viele nette Details entdecken. So hatte man am Bahnhof Tier Skulpturen, eine Meerjungfrau und ähnliches aufgestellt, was dem Vorplatz eine gewisse Attraktivität verlieh.

Im Bahnhof erfuhren wir, dass wir nur 30 min. warten brauchten, bis ein Zug den Ort verließ. Das war die gute Nachricht. Die schlechte war, dass wir 2 Mal den Zug wechseln mussten, bis zu unserem Ziel Kurashiki. Wir hofften nun inständig, dass wir nicht die ganze Zeit in Zügen herumstehen brauchten.

20110419_071933-IMG_6730_ji Unser Wunsch wurde erfüllt. Lediglich auf der letzten Fahrtstrecke nach Kurashiki, die nur 15 Min. dauerte, war stehen angesagt. Im übrigen Umfallen konnten wir in diesem Zug auch dann nicht, denn er war nämlich voll gestopft mit Menschen.

Dieses letzte Teilstück der Fahrt beinhaltete neben den beengten Verhältnissen noch ein anderes Erlebnis.

Das Zusteigen in den Zug hatte dieses Mal nicht viel mit der japanischen Ordnung und Zurückhaltung zu tun. Obwohl Fahrgäste noch versuchten auszusteigen, drängte die Masse an Menschen gleich von Beginn vom Bahnsteig in den Zug. Ob dies Ursache für das folgende Vorkommnis war, kann ich nicht ganz ausschließen.

20110419_063651-IMG_6720_ji Die Türen des Zuges schlossen sich gerade und der Zug machte Anstalten die Fahrt zu beginnen, als ich sah, dass ein Mann seinen Regenschirm zwischen die Türen rammte. Er wollte damit das Schließen der Türen verhindern, doch die Türen taten alles, nur nicht sich nicht schließen. So steckte der Schirm eingeklemmt in der Tür und der Fahrgast und andere Menschen versuchten den Regenschirm herauszuziehen. Mittlerweile hatte sich der Zug langsam in Bewegung gesetzt, doch als der Regenschirm aus der Tür befreit war, gab es einen Ruck und der Zug stand. Durch die Maßnahme war eine Notbremsung ausgelöst worden.

Die Tür ging auf und der Fahrgast stürmte, ohne links oder rechts zu schauen einfach aus dem Zug. Auch die heraneilenden Bahnangestellten ignorierte er und zog von dannen.

20110419_084948-IMG_6775_ji In Kurashiki angelangt, liefen wir sogleich unser Hotel an. Für diese Nacht hatte Eri ein besonders gutes Hotel ausgesucht, welches auch ein sehr ansprechendes Ambiente haben sollte und dazu ein grandioses Frühstücksbüfett.

Als wir das Gebäude erreichten, waren wir schon etwas schockiert, denn von außen machte das Gebäude keinen Überzeugenden Eindruck. Doch von innen, sah das ganz anders aus. User Zimmer stellte sich schließlich als wirklich tolle Suite mit moderner, hübscher Einrichtung heraus. Wir waren beide begeistert.

 

011 Hochzeitsreise Zurueck zum FestlandGalerie