Nachdem es nun schon so viel zum Lesen gab, was alles passiert ist und erlebt wurde, wollte ich dieses Abbild der Reisenden nicht zurückhalten.

Osaka lag nun schon wieder hinter uns, und wir waren, von der pazifischen Seite Japans, wieder auf der der japanische See zugewandten Seite, in Izumo.
Izumo, und im besonderen der Schrein dort, ist so alt, dass man nicht mehr nachvollziehen kann, seit wann es ihn gibt. Um 600 n.Chr. wurde er erstmals in schriftlichen Form erwähnt, doch da gab es diesen Schrein bereits. So mag man sich vorstellen, dass dieser Ort wirklich bedeutsam für den japanischen Shintoismus ist.
Um so verwunderlicher war es, dass die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht unbedingt zu den sehr einfachen Dingen gehört. So hieß es, auf den letzten Kilometern, einen _wahrlich in die Jahre gekommenen_ Zug (Triebwagen) zu verwenden.
Ich fand die verschiedenen Gullydeckel (Schachtdeckel), die jede Stadt und Ort zu bieten hatte so spannend, dass ich gleich eine kleine Fotostrecke daraus machte.
Es war immer lustig zu sehen, wie verwundert vorüber kommende Passanten schauten, wenn ich mich über einen der Deckel beugte und ihn ablichtete.
Viel Spass …
Im Gegensatz zu allen anderen Besuchen in Tempeln und Schreinen, resultierte dieser Besuch auf einer Einladung, und ich konnte dadurch einmal einen Tempel besuchen, der nicht so im Fokus des touristischen Interesses steht. Dies bedeutete aber nicht, dass es ein spannender Platz sein würde.
Die Fahrt zum Tempel war erfreulich einfach, wenngleich diese, mit öffentlichen Transportmitteln rund 1 Stunde dauerte, und dann noch einmal etwa 10-15 Minuten mit einem Auto. Wir wurden nämlich am Zielbahnhof abgeholt und bis zum Tempel gefahren.
Am heutigen Tag stand der Besuch des „Sumiyoshi Taisha“ Schreins auf unserem Programm, der sich dem Schutze von Reisenden, Seefahrern, Fischern und Händlern verschrieben hat.
Da wir ja auch selbst Reisende waren, war es doch nicht schlecht, diesen Schrein aufzusuchen, doch in Wahrheit zog uns natürlich mehr die Anlage, und insbesondere eine herrliche Halbbogen – Brücke, an.
Das „Umeda Sky Building“ ist zwar (173 Meter) nur das 19. – höchste Gebäude im Großraum Osaka, doch es hat den großen Vorteil, dass es ganz oben eine herrliche Freiluft – Aussichtsplattform gibt. Von dieser Plattform erhält man einen wirklich guten Ausblick über die Stadt und wenn man zur rechten Zeit oben ist, kann man auch einen herrlichen Sonnenuntergang beobachten.
Der Sonnenuntergang war mir entgangen, da ich mich zu lange mit der Anfertigung eines 360 Grad Panoramas, zu Füßen des Gebäudes, beschäftigt hatte. So verpasste ich den Sonnenuntergang vielleicht gerade mal um 1 Minute, doch zu spät ist zu spät.

Ich suchte mir auf der Aussichtsplattform ein schickes Plätzchen, und da ich feststellen konnte, dass die Nutzung eines Stativs möglich war, nutze ich die Möglichkeit auch.
Der heutige Ausflug sollte ein wenig spannend und aufregend für mich sein, denn ich wagte mich alleine in die Stadt und in die U-Bahn.
Ich muss gestehen, dass solch ein Ausflug mir doch etwas Respekt einflößte. Machte ich einen Spaziergang von unserer Wohnung, in die Umgebung, dann war dies alles ok, doch heute hieß es erst U-Bahn fahren und sich dann zu meinem Ausflugsziel durchschlagen.
Eines der Bilder die in Kōya-san entstanden waren, zog mich immer wieder in seinen Bann und ich wollte ihm die Stimmung und Anmutung geben, wie ich sie an jenem Tag erlebte. Ich hoffe Ihr habt etwas Freude an diesem Bild.




Als wir vor ein paar Tagen via Bus nach Osaka kamen, hatten wir eine große Skulptur am Wegesrand entdeckt. Eine kurze Recherche hatte ergeben, dass sie zur Anlage, der 1970 – in Osaka stattgefundenen – EXPO gehörte.
Es war die erste EXPO in Japan, bzw. Asien überhaupt, und so war klar, dass wir das Gelände jetzt 45 Jahre später auf jeden Fall einmal.
Der Aufenthalt in Osaka begann mit etlichen Tagen Krankheit. Das war zwar nicht schön, es war aber auch ein guter Grund im Bett zu bleiben und sich zum einen auszukurieren und die etwas eindrucksreiche Zeit, die nun hinter mir lag, zu verarbeiten.
Dieses Mal hatten wir eine Wohnung mitten in der Stadt und dies bei einer Millionen-Stadt wie Osaka. Nun hat diese Stadt, laut offiziellen Zahlen, rund 1 Millionen Menschen weniger als Berlin, doch wirkt die Stadt wesentlich voller und quirliger.
Die Wettervorhersage war nicht gut für den Tag. Es wurde Sturm und Regen angekündigt und bei einem Blick aus dem Fenster, schien sich diese Vorhersage wirklich zu bewahrheiten.
Mit Regen hatten wir schon unsere Erfahrungen gemacht, und wir hatten diese Tage immer recht gut überstanden; Doch der starke Wind sprach nicht wirklich dafür, heute weiter die Stadt zu erkunden. So entschieden wir uns dafür, das Museum vom Vortag zu unserem primären Ziel für diesen Tag zu machen.
Tempura ist die japanische Variante verschiedene Gemüse und auch Fischprodukte zu frittieren.
Kanazawa, die größte Stadt der Region und auch „klein – Kyoto“ genannt, schien wirklich interessant zu werden, denn es sollte Allerlei zu sehen geben. So ließen wir den ersten Tag auf uns zukommen und begannen mit einer kleinen Erkundung.
Was den Ausflug durch die Stadt angenehm machte, war die Tatsache, dass es zum Einen einen herrlich günstigen Tages – Fahrschein für so genannte „Loop – Busse“ gab. Diese Loop – Busse fahren eine feste Strecke im Stadtgebiet ab und man konnte nach eigenen Wünschen zu – und aussteigen.
Wajima und das ganze Umland gefielen mir ausgesprochen gut und ich muss sagen, dass dies für mich bislang (bei all meinen Reisen) das Gebiet bildet, welches mir vom ersten Moment an gefiel.
Dies lag sicherlich an den, bereits erwähnten, schönen schwarzen Dachpfannen, aber auch der Tatsache, dass die Orte so harmonisch wirkten und nicht so wild zusammengewürfelt, was die diversen Baustile anging.
Ein besonderes Phänomen sind die sogenannten „Lucky Bag“ in Japan, welche ganze Heerscharen an Menschen zum Jahresbeginn mobilisieren.
Wir würden eine „Lucky Bag“ wohl Wundertüte nennen. So nannten sich auf jeden Fall diese kleinen Tüten in meiner Kindheit, bei denen man nicht wirklich wusste, was man beim Erwerb dieser Tüten bekam und sich überraschen ließ, wenn man sie erwartungsvoll öffnete.
Genauso funktioniert es mit den „Lucky Bag“.
Heute stand der Besuch eines alt-ehrwürdigen Tempels auf der Liste unserer Ausflugsziele.
Dafür hieß es wieder den lokalen Bus besteigen und sich rund 30 Minuten durch die Landschaft fahren zu lassen. Da mir diese Region wirklich gut gefiel, besonders die Häuser, bedauerte ich diesen Umstand wahrlich nicht. Lediglich war es, wie immer, etwas schade, dass man nicht einfach anhalten konnte, um sich das Ein oder Andere aus der Ferne (oder Nähe ) hätte ansehen zu können.
Wie man sich denken kann, war es notwendig das ein oder andere Mal ein Fotogeschäft aufzusuchen, da ja meine Kamera runter gefallen war und mein Objektiv sich in Schrott verwandelt hatte.
Mit Wajima haben wir die Pazifik-Küste Japans hinter uns gelassen und befinden uns genau auf der anderen Seite, nämlich der des Japanischen Meeres.
Die Fahrt nach Wajima war wahrlich eine lange Fahrt, doch schon als wir die Region erreichten, merkte ich, dass hier alles irgendwie anders aussieht. Dieser Eindruck bezog sich dabei weniger auf die Landschaft, als auf die Häuser und Dörfer. Sie sahen alle so aufgeräumt und hübsch auf. Besonders fielen mir die Hausdächer ins Auge, denn diese hatten durchgängig schöne schwarz glänzende Dachpfannen. Dass diese Pfannen durchaus trickreich waren, lernte ich während des Aufenthalts.