Ich freute mich schon sehr auf den Ausflug im Minoo Park, doch fast wäre dieser Ausflug an mir und meiner Verwirrung des Japanischen Zugsystems gescheitert.
Auch für den Osaka Ausflug und den Minoo Park hatte sich die Möglichkeit ergeben, einen ehrenamtlichen Führer zur Seite gestellt zu bekommen (Osaka SGG Club). Dieser Umstand machte mich mehr als glücklich und ich fühlte mich dadurch in die Lage versetzt einen weiteren Tag genießen zu können.
Bevor der Ausflug stattfand, hatte ich Kontakt mit meinem Guide, der zu meiner größten Freude mit mir auf Deutsch kommunizierte, aufgenommen und es wurde der Treffpunkt und alles weitere besprochen.
Wir wollten uns am Umeda Bahnhof treffen. Das schien auf den ersten Blick perfekt und einfach zu sein, denn für die Züge stellte dieser Bahnhof die Endstation dar. Also was sollte hier schon schief gehen. Nun war es aber so, dass in Umeda 2 Zuggesellschaften ihren Bahnhof hatten, nämlich die der Hanshin und die der Hankyu Zuggesellschaft. Dies war dann auch der Beginn meiner Verwirrung.
Ich war schließlich ganz sicher, dass ich die korrekte Zuggesellschaft verinnerlicht hatte und fuhr recht entspannt nach Osaka. Dort angelangt postierte ich mich am vermeintlichen Treffpunkt und begann auf meinen Guide zu warten.
Der Zeitpunkt unseres Treffens kam immer näher und war schließlich vorüber und kein Guide kam. Nun war ich mir eigentlich ganz sicher, dass ich irgend einen Fehler begangen hatte.
Ich begann fieberhaft zu überlegen, was ich machen könne um dieses Dilemma aufzulösen, doch meine Optionen schienen sehr schlecht, denn ich hatte keine Möglichkeit meinen Guide direkt zu erreichen. Schließlich schoss mir jedoch ein Gedanke durch den Kopf. Ich konnte den „Disponenten“ (Hiro) meines Guides über WhatsApp erreichen. Ich sendete eine Nachricht und in kürzester Zeit meldete er sich bei mir. Nun fühlte ich mich durchaus ein bisschen erleichtert. Als mir Hiro mitteilte, dass er Kontakt mit meinem Guide (Kenji) aufnehmen würde, war ich fast sicher, dass alles gut werden würde.
Tatsächlich sah ich kurze Zeit später Kenji im Eilschritt auf mich zukommen. Meine Erleichterung war schier riesig, dass wir nun doch zueinander gefunden hatten und mein Unvermögen, das mit den Zuggesellschaften hinbekommen zu haben, nicht zum Abbruch dieses Ausfluges geführt hatte. Beide Kenji und Hiro hatten wirklich grandios dafür gesorgt, dass der Ausflug tatsächlich noch stattfinden konnte.
Wir hielten uns in Umeda nicht mehr lange mehr auf, sondern begannen unsere Reise zum Minoo Park.
Beim Minoo Park handelt es sich um ein bewaldetes Tal, in dem der gestresste Großstädter in herrliche Natur eintauchen kann. Zudem ist der Park mit nur 30 Min. Zugfahrt schnell zu erreichen. Neben der herrlichen bewaldeten Natur, die im Herbst ein wunderbares Farbenspiel zu bieten hat, gibt es auch noch einen Wasserfall zu entdecken, auf den ich mich im besonderen freute.
Auf der Fahrt teilte mir Kenji mit, wie er sich den Ablauf unseres Tages gedacht hatte und ich war wirklich mehr als beeindruckt wie toll er es durchdacht und geplant hatte. Ich war beeindruckt.
An Endpunkt unserer Fahrt angelangt, stellte sich kurz die Frage der Verpflegung und eines späteren Mittagessens. Auch hier hatte Kenji eine famose Idee. Er hatte sich überlegt ein paar Onigiri und etwas zum Trinken zu erwerben und all das beim Wasserfall zu genießen. Eine bessere Idee gab es wirklich nicht und ich freute mich schon jetzt sehr auf diesen Teil des Ausflugs.
Bevor wir unseren Fußweg zum Wasserfall antraten, nutzen wir die Möglichkeit in einem kleinen „Badehaus“ unsere Füße in herrlich warmes Wasser zu tauchen und mehr als entspannt diesen Ausflug zu genießen.
Solche Fuß-Bad Möglichkeiten werden oft kostenlos an Orten mit heißen Quelle zur Verfügung gestellt und sie werden auch immer gerne in Anspruch genommen. Für mich war es, ob wohl ich schon oft an solchen Angeboten vorüber gekommen war, das erste Mal, dass ich meine Füße hinein steckte und die wohlige Wärme genoss.
Nach dieser angenehmen Rast, begannen wir unseren Weg durch das Tal des Minoo Park. Am Anfang gab es noch ein paar Gebäude in denen diverse Produkte angeboten wurden. Eines davon waren „frittierte“ (tempura) Ahorn Blätter , was eine Spezialität hier ist. Es ergab sich auch die Möglichkeit davon zu kosten und ich muss sagen, es war wirklich lecker.
Als wir den Minoosan- Ryuanji Tempel erreichen, stoppten wir kurz für einen Besuch. Bevor wir den Tempel fielen mir div. Schulklassen auf, die sich ebenfalls hier eingefunden hatten und die wohl einen Ausflug in dieses Gebiet unternahmen. Besonders bemerkenswert war die Tatsache, dass bei ihnen alles ruhig und extrem organisiert und diszipliniert zuging. Dachte ich dabei an Schulausflüge in Deutschland und davon sehe ich durchaus etliche in Berlin, treten die deutschen Schulklassen im Vergleich wie wilde Horden auf.
Der Tempel war auch sehr hübsch anzusehen und Ich genoss es sehr mir alles anzusehen, doch war ich schon ganz versessen alsbald das Highlight von Minoo zu sehen und das war der Wasserfall. So setzten wir alsbald unseren Weg fort.
Je weiter wir kamen, umso tiefer schienen wir im Wald zu verschwinden und ich konnte mir sehr gut vorstellen wie herrlich rot hier alles im Herbst mit den vielen Ahorn Bäumen leuchten würde. Einen Besuch im Herbst musste ich mir unbedingt für einen späteren Besuch merken.
Wie lange wir spaziert sind kann ich nicht sagen, denn ich war so verzückt von der Natur mit seinen Bäumen und dem Fluss im Tal, so dass die Zeit wie im Fluge verging und ich wirklich überrascht war, als wir schließlich das Ende des Weges und den Wasserfall erreicht hatten.
Auch wenn es mitten am Tag war, war das Licht herrlich angenehm und weich und es ließen sich die Schleier an Wasser die sich in die Tiefe stürzten sehr genießen. Es gab auch noch nicht so viele Besucher, so dass es sehr entspannt zuging.
Wir fanden ein Plätzchen auf einem der bereitgestellten Bänke und da es mittlerweile Mittag war, setzten wir den Plan von Kenji in die Tat um, hier unser Mittagessen zu genießen in die Tat um und es war wirklich wunderbar. Ich genoss meine Onigiri, schaute auf den Wasserfall und genoss nur mein hier sein.
Ich gebe zu, all zu weit dehnte ich das Mittagessen nicht aus, denn es trieb mich ein paar Fotos zu machen. Insbesondere wollte ich Langzeitbelichtungen machen, die den Einsatz des Stativs und div. Filter vorausgesetzte und das kostete immer viel Zeit.
Ich wollte mich gerade in Bewegung setzen, als die Schulklassen, die ich zuvor schon gesehen hatten am Wasserfall eintrafen. Erst befürchtete ich, dass es nun zu voll und unruhig werden würde, um meine gewünschten Fotos zu machen, doch die wirklich organisierte Art wie der Ausflug abgehalten wurde, ließ genügend Spielraum, dass auch ich ohne Einschränkungen mein Fotografieren genießen konnte.
Es gab ein paar Standorte von denen ich gerne eine Aufnahme hätte machen wollen, doch waren sie für mich etwas schwer oder überhaupt nicht zu erreichen. Daher begnügte ich mich mit den normalen Möglichkeiten und ich muss sagen, auch damit war ich am Ende sehr zufrieden und ich hoffte, dass ich die Schönheit dieses Wasserfalls und die angenehme Stimmung des Ortes für mich gut einfangen konnte.
Irgendwann hatte ich alle Aufnahmen im Kasten und unser Aufenthalt an diesem Ort erreichte sein Ende, denn schließlich sollte noch weiter gehen, um noch ein weiteres Ziel aufzusuchen. Einen Tempel der nicht all zu weit entfernt lag und zu dem wir nun laufen würden. Doch davon berichte ich in einem anderen Artikel.