Für meinen zweiten Tag in der Präfektur Fukushima hatte ich einen Ausflug zu einem der größten Seen der Region, dem Inawashiro See, geplant. Was mich dort erwarten würde und was ich wie machen könnte, war mir völlig unklar.
Der erste spannende Punkt war die Anreise von fast 100 Kilometern, die ich zum einen mit dem Shinkansen und zum anderen mit einem Lokalzug zurücklegen musste. Die Fahrt sollte nur eine Stunde dauern und um das Umsteigen machte ich mir überhaupt keine Sorgen.
Wie geplant kam ich an meinem Zielbahnhof an und freute mich direkt sehr über den herrlichen Schnee, den ich überall sehen konnte. Den Inawashiro See selbst hatte ich nur einmal kurz gesehen und konnte mir noch keinen richtigen Eindruck verschaffen.
Wegen des Schnees war mir schnell klar, dass Spazierengehen und andere Dinge eigentlich nicht möglich sein konnten. Also bin ich ins Tourismusbüro gegangen und habe mir ein paar Infos geholt. Leider gestaltete sich das etwas schwierig und auch die allgemeine Stimmung der Angestellten war etwas schwierig. Immerhin endete der Aufenthalt mit dem Plan, mit dem Bus zu einem Ausflugshafen zu fahren, obwohl klar war, dass jetzt im Winter keine Boote Ausflüge machen.
Ich musste nicht lange auf den Bus warten und die Strecke war mit 7 km nicht weit. Nur der Fahrpreis war etwas erschreckend.
Meinen großen „Schock“ bekam ich, als ich mein Ziel erreicht hatte. Dort gab es nämlich einen Strand und dort waren hunderte von sehr schönen Enten und Schwänen. Ich war sofort von der Vogelfotografie gefangen und versuchte, dieses Thema, das eigentlich gar nicht meins ist, in die Tat umzusetzen.
Die Stunden, die ich an diesem Ort verbrachte, vergingen dramatisch schnell, denn ich hatte viel Spaß und viele fotografische Herausforderungen.
Zusätzlich zu dieser besonderen Erfahrung begann sich das Wetter im Laufe des Tages zu ändern und ich konnte immer mehr von der Landschaft sehen. Die Berge tauchten langsam auf und es war wirklich erstaunlich, wie schön sie für mich aussahen. Ich entdeckte auch einen richtig hohen, steilen Berg, den ich besonders spannend fand.
Neben all diesen Highlights gab es auch all die Touristen, die hierher kamen, um auch diese Enten zu sehen. Es gab durchaus Menschen, die mit dieser Flut von Tieren überfordert waren. Besonders interessant war eine Frau, die mit ihrem Hund kam, den sie zwischen die Vögel bringen wollte.
Das fand ich schon ein bisschen komisch. Die Enten selbst fanden das auch nicht gut, aber sie waren nicht gleich in Panik. Zum Glück war da ein älterer Mann, der sich sehr um die Vögel kümmerte und die ganze Zeit zwischen ihnen stand. Er wies die Frau freundlich, aber bestimmt darauf hin, dass der Hund das Gebiet verlassen sollte. Dies wurde auch sofort befolgt.
Irgendwann kam der letzte Bus und ich musste meine Rückreise antreten.
Als ich am Bahnhof ankam, merkte ich, dass ich richtig Hunger hatte, denn ich hatte den ganzen Tag nichts gegessen. Zum Glück gab es dort einen Automaten, in dem es auch warme Suppe gab. Die habe ich mir sofort gegönnt und das hat mich aufgewärmt und mir auch schnell das Gefühl gegeben, etwas gegessen zu haben.
Die weitere Rückfahrt verlief wie die Hinfahrt und das war auch wieder mehr als unkritisch. In Fukushima angekommen konnte ich mich gleich am Bahnhof mit äußerst leckerem Essen eindecken und so fand dieser geniale Tag einen angenehmen Abschluss.