Alles muss man lernen – selbst die Nutzung des Busses im öffentlichen Nahverkehr. In Japan gibt es dabei einige Besonderheiten, die je nach Region variieren können. Die folgende Beschreibung bezieht sich auf Kobe, Kyoto und deren Umgebung.
Vielleicht fragt sich der eine oder andere, was an der Nutzung eines Busses so kompliziert sein kann. Grundsätzlich ist dieser Einwand berechtigt, doch in Japan funktioniert das Ganze ein wenig anders. So steigt man nicht, wie in Deutschland üblich, vorne ein, sondern in der Mitte oder hinten. Der vordere Bereich ist ausschließlich für das Aussteigen reserviert.
Ein weiterer Unterschied besteht in der Bezahlung. Während man in Deutschland meist direkt beim Fahrer bezahlt, erfolgt die Zahlung in Japan erst am Ende der Fahrt. Wer in einen Bus mit Einheitspreis einsteigt, zahlt diesen einfach kurz vor dem Aussteigen. Ist der Fahrpreis jedoch streckenabhängig, zieht man beim Einstieg ein kleines Ticket aus einem Automaten, das später zur Abrechnung genutzt wird.
Die Bezahlung selbst erfolgt an einem Automaten, der ausschließlich passendes Kleingeld akzeptiert. Der Fahrer spielt hierbei keine Rolle. Man wirft das Geld in einen großzügigen Schlitz, und wenn der Betrag stimmt, kann man aussteigen. Wer beim Einstieg ein Ticket gezogen hat, schiebt dieses in den Automaten, woraufhin der zu zahlende Betrag angezeigt wird. Dann wirft man das passende Geld ein.
Falls man nicht genügend Münzen dabei hat, gibt es im Bus einen Wechselautomaten. Dieser nimmt jedoch nur 1000-Yen-Scheine (ca. 9 Euro) an, weshalb es sinnvoll ist, sich bereits im Voraus um ausreichend Kleingeld zu kümmern.
Am einfachsten haben es Fahrgäste mit einer Tageskarte oder ähnlichen Tickets. Diese werden in den Automaten gesteckt, geprüft und zurückgegeben – danach darf man aussteigen. Allerdings sollte man darauf achten, die Karte richtig herum einzuführen. Ich habe es ausprobiert – bei falscher Handhabung verzögert man nur den geordneten Ausstieg.
Zum Abschluss bedankt sich der Fahrer noch höflich bei jedem aussteigenden Passagier – selbst wenn es Dutzende sind.