In Kyoto gibt es viele Orte, die ganz oben auf den Wunschlisten der Besucher stehen. In den meisten Fällen handelt es sich um wunderschöne Tempel und Schreine. Aber eine andere Art von Highlight ist der Arashiyama Bambuswald Pfad, der zwar klein ist, aber sehr nahe am touristischen Herzen liegt.
Obwohl ich vor vielen Jahren schon einmal dort war, habe ich mir vorgenommen, ihn dieses Mal wieder zu besuchen, denn es gibt dort einen sehr beliebten Fotoplatz, den ich bisher noch nicht gefunden habe und den ich dieses Mal vielleicht entdecken werde.
Die Fahrt nach Arashiyama war wieder so anstrengend wie zuvor, da der Zug wieder bis an seine Grenzen gefüllt war. Im Gegensatz zu meinem letzten Besuch kam ich dieses Mal später am Tag in Arashiyama an, was zur Folge hatte, dass der Ort selbst schon sehr voll mit Besuchern war und es für mich eine echte Herausforderung war, die Zeit zu genießen und mich problemlos bis zum Bambuswald durch zuschlagen.
Trotzdem war ich froh, als ich den Bambuswald erreicht hatte und begann ihn zu erkunden.
Im Gegensatz zu meinem letzten Besuch waren diesmal sehr viele Jinrikisha in der Stadt und auch im Bambuswald unterwegs. Ich fand diese Art der Fortbewegung schon immer spannend, hatte sie aber noch nie benutzt, da ich für die „Fahrer“ eine echte körperliche Herausforderung gewesen wäre.
Die Jinrikisha, auch „Fahrradrikscha“ oder „Menschenwagen“ genannt, ist ein traditionelles Transportmittel in Japan. Es ist eine Art Fahrradwagen, der von einem Fahrer gezogen wird und normalerweise Platz für zwei Passagiere bietet.
Jinrikishas wurden Ende des 19. Jahrhunderts eingeführt und waren einst eines der wichtigsten Transportmittel in japanischen Städten. Sie wurden oft von wohlhabenden Leuten als bequemes Fortbewegungsmittel genutzt. Heutzutage sind sie jedoch eher eine Touristenattraktion und werden häufig von Besuchern genutzt, um eine Stadtrundfahrt zu machen oder ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Wie ich auf meinem Weg durch den Bambuswald erfuhr, hatte man in den letzten Jahren für die Jinrikishas eigene Wege gebaut, um dort für die Fahrgäste sehr romantische Fotos machen zu können. Irgendwie fand ich das gar nicht so schlecht.
Der Weg durch den Bambuswald, der aus mehreren Bambusarten und aus hohen Bambusstämme bestand, bildet einen natürlichen Tunnel, der die Besucher zu einem ruhigen Spaziergang durch die Natur einlädt, auch wenn sich hier viele Menschen bewegen. Zumindest wenn man nicht ernsthaft fotografieren will, dann ist das natürlich eine Herausforderung.
Ich vermute, dass die große Beliebtheit darauf zurückzuführen ist, dass dieser Bambuswald schon seit Jahrhunderten existiert und schon immer eine wichtige Rolle in der japanischen Kultur gespielt hat. Der Wald diente auch als Kulisse für verschiedene Filme und Fernsehserien und ist natürlich durch die sozialen Medien extrem populär geworden.
Neben den schönen Bambusbäumen gibt es im Wald auch einen kleinen hübschen Schrein, den Nonomiya-jinja Schrein. Ich finde ihn auch immer sehr hübsch und wunderschön in die Bambuslandschaft eingebettet.
Auf meinem weiteren Weg durch das Gebiet gelang es mir mal wieder nicht so richtig, den beliebten Social Media Platz zu finden, was mich aber letztendlich nicht störte, da ich eine Stelle fand, an der der Bambuswald für mich seine Schönheit auf wunderbare Art und Weise präsentierte. Dieser Umstand sorgte dafür, dass dieser für mich in mancher Hinsicht herausfordernde Besuch sowohl mental als auch fotografisch zu einem schönen Ergebnis führte.