Dass wir noch lange nicht alle Sehenswürdigkeiten von Kobe entdeckt hatten, bewies der heutige Tag. Zum einen wollten wir uns die Akashi-Kaikyō-Brücke aus der Nähe ansehen und zum anderen stand ein Hügelgrab namens Goshikizuka-Kofun auf unserem nachmittäglichen Programm.
Schon nach verlassen des Zuges an der Akashi-Kaikyō-Brücke sah ich so richtig, welch gewaltiges Bauwerk sie darstellte und es war beeindruckend sich vorzustellen welch Aufwand betrieben worden war, um diese, bis heute, längste Hängebrücke erbaut zu haben.
Natürlich wollten wir uns sie wesentlich genauer anschauen, und so führte uns unser Weg direkt ins Besucherzentrum: Nachdem wir unser Besucher-Ticket gekauft hatten, fuhren wir mit dem Fahrstuhl ganze 8 Stockwerke nach oben, bis wir unter der Fahrbahn angekommen waren.
Von dort führten Röhren ähnliche Gänge unter der Brücke entlang. Während wir dort entlang liefen merkten wir jede Erschütterung die die Fahrzeuge über uns erzeugten und ich mochte mir nicht vorstellen wie es hier zugehen würde, wenn die Erde zu beben beginnen würde, doch war ich mir andererseits völig sicher, dass ich hier wirklich sicher wäre.
Schließlich erreichten wir eine kleine Launch, von der wir einen schönen Blick über die Küste und das Meer hatten. Ich gebe zu besonders angenehm war für mich, dass an diesem Tage kaum Besucher anzutreffen waren.
Danach konnte man in einer weiteren Röhre verschwinden und um dort die Architektur noch weiter auf sich wirken zu lassen. Beängstigend waren bei diesem Rundgang die Stellen, an denen Glasplatten in den Boden eingelassen worden waren.
Hier schaute man direkt über die Füße hinweg hinunter aufs Wasser. Wenn ich zu genau hin sah, wurde mir schon etwas schummrig, doch ansonsten wunderte ich mich über mich selber, dass es mir fast nichts aus machte.
Bevor wir uns schließlich in Richtung Hügelgrab auf machten, erkundeten wir unseren Weg von der Brücke aus (das Gab lag laut Karte nur einen Steinwurf entfernt), was nicht so ganz einfach war, denn das Grab versteckte sich trefflich hinter einem der div. Hochhäusern.
So gerüstet machten wir uns auf und näherten uns erstaunlich sicher dem Grab. Lediglich kurz vor dem Erreichen kamen kleinere Verwirrungen auf, denn die Straßen waren sehr verwinkelt, klein und schlecht Überschaubar. Doch ein unscheinbares Schild, natürlich auf Japanisch, half uns weiter.
Hier war es dann wie bei all den Sehenswürdigkeiten die wir bislang aufgesucht hatten, man sah Goshikizuka-Kofun erst, wenn man direkt davor stand. Es war bestens versteckt zwischen den umgebenden Gebäuden.
Obwohl ein Hügel auf einem Hügel vielleicht nicht so spannend zu seien scheint, und ob die Information, dass es das 40igst größte Hügelgrab Japans ist, unbedingt Touristen anzieht, mag ich bezweifeln.
Ich auf jeden Fall genoss den Besuch, betrachtete die Anlage und ließ meinen Blick über die umliegenden Häuser und das Meer streifen. Ich war jedenfalls froh, dass man nach der Entdeckung des Grabes es wieder hergestellt hatte.
Vom Grab wollten wir auf dem schnellsten Weg zur Hauptstraße und dann zum Bahnhof. Unser Weg hier war unserer Ansicht nach nicht unbedingt der kürzeste Weg gewesen, also orientierten wir uns auf direktem Wege in Richtung Hauptstraße.
Das hätten wir uns jedoch sparen können, denn jedes Mal landeten wir in irgend welchen Sackgassen und ich fragte mich, ob die Bewohner hier auch immer riesige Umwege in Kauf nehmen musste, um ihr Wohngebiet zu verlassen. Diese Frage konnte ich nicht klären. Uns blieb letztlich nichts anderes übrig, als unverrichteter Dinge den selben Weg zurückzulaufen.