Japan (2018) - Kobe - Meriken Park

Japan (2018) – Kobe – Meriken Park

Wer nach Kobe reist, besucht fast immer auch Meriken Park. Hier kann man ein Hafenatmosphere genießen, aber auch den Kobe Tower, das Maritim Museum und eine Gedenkstätte für das große Hanshin Erdbeben 1995 besuchen. Auch kann man ein wenig die Skyline von Kobe erhaschen.

Für mich ist auch immer stets ein Ort, um etwas zur Ruhe zu kommen, denn die Innenstadt ist sehr geschäftig und umtriebig.

Neben den etablierten Sehenswürdigkeiten, gibt es seit wenigen Jahren in großen Buchstaben den Schriftzug „Be Kobe“. Diese Buchstaben sind sehr beliebt für ein Erinnerungsphoto und gerade junge Menschen lassen es sich nicht nehmen, die Buchstaben zu erklimmen, um irgendwie an ein originelles Photo zu kommen.

 

Der Meriken Park in Kobe ist ein moderner, am Wasser gelegener Stadtpark, der nicht nur für seine entspannte Atmosphäre und seine Architektur bekannt ist, sondern auch eine bedeutende geschichtliche Rolle spielt. Der Park liegt direkt am Hafen von Kobe, einem der wichtigsten Handelshäfen Japans, und spiegelt sowohl die internationale Vergangenheit der Stadt als auch ihren Wiederaufbau nach einer großen Katastrophe wider.

Der Name „Meriken“ stammt vom englischen Wort „American“, das in der Meiji-Zeit (ab 1868) in Japan oft als „Meriken“ ausgesprochen wurde. Damals öffnete sich Japan dem internationalen Handel, und der Hafen von Kobe wurde einer der ersten Häfen des Landes, der für ausländische Schiffe zugänglich war. Das Gebiet, in dem sich heute der Meriken Park befindet, war früher Teil des ausländischen Hafensektors, in dem besonders amerikanische und europäische Handelsschiffe anlegten. Die Gegend war ein Symbol für den beginnenden internationalen Austausch und die Öffnung Japans zur Welt.

Der Park selbst wurde im Jahr 1987 eröffnet, als Teil eines städtebaulichen Projekts, das den Hafenbereich für die Öffentlichkeit zugänglicher und attraktiver machen sollte. Ziel war es, einen offenen Raum zu schaffen, der sowohl der Erholung als auch kulturellen Veranstaltungen dient. Mit seiner modernen Gestaltung, den großzügigen Freiflächen und seiner Lage direkt am Wasser entwickelte sich der Meriken Park rasch zu einem beliebten Ort für Einheimische und Touristen.

Eine tiefgreifende Veränderung erfuhr der Park nach dem verheerenden Großen Hanshin-Erdbeben am 17. Januar 1995. Das Beben erschütterte die Region um Kobe schwer und verursachte massive Schäden – auch im Meriken Park. Über 6.400 Menschen verloren damals ihr Leben. Als Zeichen des Gedenkens wurde ein Teil des beschädigten Kais im ursprünglichen Zustand belassen. Dieses Areal ist heute als Erdbeben-Gedenkstätte („Earthquake Memorial Park“) bekannt und dokumentiert mit Fotos und erhaltenen Trümmern die Zerstörung und den Wiederaufbau. Es ist ein stiller Ort der Erinnerung, aber auch ein Mahnmal für die Widerstandskraft und den Gemeinschaftssinn der Bevölkerung.

Heute verbindet der Meriken Park Geschichte, Erholung und moderne Kultur. Wahrzeichen wie der Kobe Port Tower, ein rot leuchtender Aussichtsturm mit futuristischem Design, und das Kobe Maritime Museum, das die maritime Geschichte und Technik rund um den Hafen präsentiert, prägen das Bild des Parks. Im Museum befindet sich auch das Kawasaki Good Times World, das spannende Einblicke in die Technikgeschichte des gleichnamigen Unternehmens bietet.