Japan (2010) – Kobe- Der Umzug & Eine Stunde Schmerzen

Im Grund hatte ich an diesem Tag nicht damit gerechnet überhaupt Fotos zu machen, denn Eri und ich wollten uns eine Massage gönnen und danach ins Kino gehen.

20100504_055307-IMG_8574_ji Eigentlich ist die Straße in der sich unsere Wohnung befindet wirklich als ruhig zu bezeichnen. So wunderte ich mich, dass ich von draußen penetrantes Pfeifen einer Trillerpfeife vernahm und auch ansonsten ziemlich gebrüllt und getrommelt wurde. Eri meine nur, geh mal raus auf den Balkon, es lohnt sich. In der Tat lohnte sich dieser Weg, denn von dort konnte ich eine religiösen Zeremonie teilhaben. Verschiedene Gruppen bewegen sich durch die Straße. So kam zuerst ein Fahrzeug mit Trommel vorüber, danach tauchten Gruppen auf die eine Art True/Schrein durch die Stadt trugen. Eine wohl sehr anstrengend Angelegenheit, denn die Gesichter zeigten doch ein gewisses Maß an körperlicher Aufopferung.

So genossen die Träger die die Pause die in unserer Straße eingelegt wurde und mir gab es die Möglichkeit das Treiben etwas länger zu beobachten.

Ich muss gestehen, dass mir nicht bekannt war, was genau gefeiert wurde oder welchen Zweck der Umzug diente, dennoch war es spannend die verschiedenen Aktivitäten zu beobachten. So wurden u.A. auch alle Geschäftsinhaber begrüßt und Angesprochen und evtl. gesegnet. Möglichere Weise gegen eine kleine Spende. Ganz abwegig ist das mit der Spende nicht, denn zumeist gibt man für alles kleine Geldgeschenke, sei es wenn man im Tempel einen Wunsch äußert, die Glocke bedient usw., also warum nicht auch hier.

20100504_055956-IMG_8617_ji Vielleicht hätte ich mal kurz nach unten sprinten sollen und um einen schmerzfreien Nachmittag bitten sollen. Doch dass das notwendig werden würde, ahnte ich noch nicht. Na, eine leichte Ahnung hatte  ich vielleicht schon, denn unsere Massage sollte in einem chinesischen Salon durchgeführt  werden und so etwas hatte ich im vorletzten Urlaub in Perth schon einmal genossen und hatte dort lustig vor mich in gelitten.

Doch unser Besuch hier sprengte alles. Mir liefen wirklich die Tränen herunter und ich schaute manches Mal etwas hilfesuchend zum Masseur, der unschuldig fragte, ob es weh täte. Ob er danach etwas sanfter massierte, weis ich nicht, denn der Schmerz war der selbe. Besonders schlimm war es, wenn sich das ganze anfühlte, als würde unter der Haut ein Feuer entfacht. Dies waren in der Tat die unangenehmsten Momente, neben der Vorstellung, dass gerade mal die eine Seite bearbeitet wurde und natürlich die andere noch anstand.

Bevor ich mich schließlich vom Massagetisch erhob, wischte ich mir schnell die Tränen aus dem Gesicht, denn wenn man schon ein Weichei ist, muss es ja nicht gleich jeder sehen. Doch auch der Masseur hatte gelitten, bei der Arbeit an so viel Mensch wie mir. Er war wirklich außer Puste geraten.

Eri erzählte mir, dass auch bei ihr sehr intensiv massiert worden war und so schilderten wir uns gegenseitige unsere Schmerzen und Leid. Doch was soll ich sagen, so schmerzhaft es war, so gut half es und so werden wir noch einmal einen Besuch in diesem Salon einplanen. Na, mal sehen … 🙂

Ach ja, Kino … daraus wurde nichts, auch wenn ich mich wirklich sehr darauf gefreut hatte, Japan in die Reihe an Kinoerfahrungen meiner Reisen aufzunehmen. Das Kino war ausverkauft. Heute war Frauentag. An diesem Tag konnten Frauen für 8 Euro ins Kino und das wurde richtig ausgenutzt.

4 Gedanken zu „Japan (2010) – Kobe- Der Umzug & Eine Stunde Schmerzen“

  1. Hallo Andre,
    ich hoffe, du hast dich inzwischen von der Massage wieder erholt und kannst die Zeit in vollen Zügen genießen. Bei dem abwechslungsreichen Programm wirds bestimmt nicht langweilig. Die Fotos sind, wie immer, sensationell – besonders die Nachtaufnahmen und die Tempelaufnahmen. Allerdings habe ich ein Foto von dir im Bad mit Tüchlein auf dem Kopf doch sehr vermißt. Allein die Vorstellung ließ mich schon schmunzeln.
    Liebe Grüße aus dem verregneten Schwabenland bei 5 Grad
    Dagmar

  2. Hallo Dagmar, schön dass du dich meldest. Freut mich 🙂

    Ja, bei dem Thema Massage schauen sich Eri und ich noch immer recht leidend gegenseitig an. Aber geholfen hat sich trotzdem und war auch noch supi billig. Wir haben uns 60 Min. durchwalgen lassen und das hat nur ca. 25 Euro gekostet. Wir hatten 30 Min. Fußreflexzonen Massage und 30 Min. Rücken, Schultern u. Nacken. Rein finanziell betrachtet echt ein Kracher. Dennoch diese Massage war wirklich hart und wir gehen trotzdem wieder hin :-)) … Ich heul dann schon mal vor 🙂

    Hmm … Handtuch auf dem Kopf … Sieht lustig aus und besonders bei mir :-), da es aber alle machten fiel ich nicht so auf 🙂 … was das Handtuch angeht, gelle ;-))

    Bei uns hat es auch 2 Tage geregnet, doch das was da vom Himmel kam war wirklich warm 🙂

    Dir alles Gute
    Andre

  3. Hallo Andre!
    Wieder richtig schöne Fotos. Die Typen bei der Prozession sehen wirklich aus wie Jesus auf dem Weg zur Kreuzigung. Was das Handtuchfoto 🙂 angeht, schließe ich mich Dagmar an.
    Hoffe, das Feuer unter Deiner Haut ist inzwischen gelöscht.

  4. Ja, ja … Feuer ist weg, der Effekt aber auch schon. Mir ging es 2 Tage später echt super und ich kam super zurecht. Doch erst kurz vor der Rückreise werde wir da nochmal hingehen. Es ist zu schmerzhaft.
    🙂 .. Andre

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