Nach einem 100%ingen total Ausfall am Vortag, den ich wirklich 24 Std. im Bett verbracht hatte – warum? Keine Ahnung, mir ging es einfach nur sau schlecht und es ging einfach nix – stand wieder ein Ausflug in die Sehenswürdigkeiten Kyotos an.
Doch auch hier hatten wir unsere Planung vollständig umgeworfen, denn die Wettervorhersage , kündigte für diesen Tag mehr als übles Wetter an. So sollte es besonders am Morgen Gewitter und heftigen Regen geben. Also hatten wir uns schon im Vorfeld für einen späteren Eintritt ins unsere Erkundung eingestellt. Nun war es wohl so, dass das Wetter nicht ganz so wurde wie angekündigt, oder das Gewitter brach schon in der Nacht los und somit wurde die Gesamtsituation doch deutlich besser als gedacht.
Es war jedoch ein wirklich stürmischer und kühler Tag und wir mussten uns ordentlich einpacken, damit wir nicht froren.
Unser erstes Ziel an diesem Tag war der Tōfuku-ji Tempel. Wie sich herausstellte war dieser Tempel nur einen Steinwurf, ok 4 Busstationen, von unserem Hotel entfernt.
Die Busfahrt zum Tempel brachte mir erneut einen kleinen Einblick wie Busfahren im Bereich Kyoto, Osaka, Kobe funktioniert (s. A. Japan – Wie fährt man Bus). Uns war nicht klar, welcher Bus für uns der richtige sei und so schlug ich vor den Busfahrer zu fragen. In Deutschland würde man zum Busfahrer gehen und ihn fragen, nicht so hier. Hier trat man an den Zugang zum Bus, der sich in der Mitte des Fahrzeugs befindet und betätigte die Gegensprechanlage. Nachdem sich der Fahrer meldete und einem, uns zumindest, geholfen wurde, konnte man einsteigen, oder halt nicht.
Wir gehörten zur zweiten Gruppe. Wir mussten die Straßenseite wechseln und sahen unseren Bus uns vor der Nase wegfahren. Doch warten brauchten wir nicht lange, bis der nächste Transport anstand.
Am Ziel angelangt, traten wir unseren Spaziergang zum Tempel an, der nicht mit Historischen Sehenswürdigkeiten begann, sondern mit ein paar wirklich putzigen Figuren, die den Eingang zu einem Kindergarten schmückten.
Danach trafen wir alle paar Meter auf herrliche Holz-Tore und deren Gärten und Gebäuden. So kamen wir nicht wirklich schnell vorwärts bei der Annäherung an den Tōfuku-ji Tempel, doch auch so erreichten wir ihn.
Gleich zu Beginn eröffnete sich ein herrlicher Blick von der Zugangsbrücke zu einem der Gebäude und es war das erste Mal, dass ich etwas traurig war, dass wir die Herbstfarben und Laub wirklich knapp verpasst hatten. Ich konnte mir vor meinem inneren Auge gut vorstellen, wie herrlich alles hier leuchtete, wenn die Blätter in rot getaucht von der Sonne beschienen wurden.
Da die Wettervorhersage nicht so gut gewesen war für diesen Tag, war die Anzahl der Besucher wirklich herrlich niedrig und der Spaziergang durch die Anlage mit seinen grandios erscheinenden Holzbauten, war wirklich ein Genuss.
Ein kleiner Höhepunkt des Aufenthaltes war ein kleiner Zen Garten. Dort ließ es sich wirklich trefflich hinsetzen, die Ruhe und die Gartenarchitektur genießen. Es war auch das erste Mal, wo wir uns wirklich hinsetzten konnten, denn Sitzgelegenheiten existierten sonst nicht. Ich wäre so manches Mal froh gewesen mich einmal Mehr niederlassen zu können und das zu sehende zu genießen.
Bevor wir die Anlage verließen streifte wir noch durch einen anderen Teil der Park ähnlichen Anlage und genoss die herrlich und auf mich harmonisch wirkenden Baumanpflanzungen.
Man mag es kaum glauben, doch zwischenzeitlich schlich sich der Wunsch nach etwas Essbaren ein. Also ging es wieder in Richtung Bus und wir fuhren vom eher am Stadtrand gelegenen Tempel in die Innenstadt. Dort angelangt, hatten wir das Problem, dass das Restaurant noch geschlossen hatte. Daher war es Praktisch, dass es beim Ankunftsort einen Schrein gab.
Es handelte sich um den Yasaka-Schrein. Ihn hatte ich zwar schon in einem meiner vorherigen Besuche aufgesucht, doch minderte es kein bisschen die Attraktivität für mich. Zudem waren auch hier deutlich weniger Besucher als bei meinem letzten Besuch. So erkundeten wir die Anlage und ich entdeckte sogar einiges an das ich mich kaum mehr erinnern konnte.
Die Zeit bis zum Essen war dadurch wahrlich kurzweilig, doch war er auch deutlich angewachsen. So war ich froh, als wir dann doch zum Essen aufbrachen und das Restaurant sogar schnell erreicht war.
Für heute hatte Eri ein Geschäft ausgesucht, welches Tempura anbot. Bei Tempura handelte es sich um die Kunst Lebensmittel Teigmantel zu frittieren. Mir persönlich fällt es etwas schwer diese Kunst mit dem Frittieren in Deutschland zu vergleichen, denn die Japanische Variante ist aus meiner Sicht deutlich bekömmlicher und leckerer. Ok, auch teuer, wenn man einen wirklich guten Laden aufsucht.
Alsbald konnten wir uns durch die Köstlichkeiten futtern und ich genoss dabei jedes Stückchen.
Einmal wurde Eri etwas unruhig und sie wollte mich nicht wirklich motivieren eines der angebotenen Stücke zu Essen. Woran das lag? Wie sich herausstellte hatte mein Menü eine Besonderheit aufzubieten, den mir wurde Fugu, also dieser tierisch giftige und 100% tödliche Fisch, sollte er nicht korrekt zubereitet sein.
Ich vertraute dem Koch und ließ es mir schmecken. Wie der geneigte Leser merkt, ich lebe noch. Was den Geschmack betraf, also der war nicht so, dass ich unbedingt nocheinmal diesen Fisch verzehren würde. Er hatte eigentlich keinen Geschmack. Ich war froh, dass mir dieser Eindruck von einem japanischen Freund später bestätigt wurde und ich nicht nur einfach keine Geschmacksknospen hatte.
Danach folgte nur noch unser Dessert und der kulinarische Ausflug in die Welt des Tempura war beendet und ich war froh es genossen haben zu dürfen.
Zurück zur Unterkunft ging es erfreulicherweise via U-Bahn und mir blieb der Bus mit seinem Gedränge – selbst wenn er nicht übermäßig voll war, erspart.