Auf dieser Reise lebten wir auf sehr angenehme Weise in Kobe und groß Ausflüge standen nicht zur Disposition, da es so viel zu Erledigen galt, und einfach keine Zeit ein mehr als rares Gut war. Doch einen Ausflug wollten wir dann doch auf jeden Fall machen und diese Reise führte uns nach Amanohashidate einem Küstenabschnitt der Präfektur Kyoto.
Diese Reise wies einige Aspekte auf, die es für uns neu und spannend machte. Natürlich war der Besuch eines Ortes, den wir bislang noch nicht aufgesucht hatten, aufregend. Doch mehr forderte uns die Absicht mit Kind und Kinderwagen via Bahn unser Ziel zu erreichen. Insbesondere da mir die vollen Züge und der nicht vorhandene Platz für solche ein Gefährt als wahre Herausforderung vor Augen stand (Ich möchte jedoch hier anmerken, dass eine Fahrt mit der Deutschen Bahn wahrlich nicht weniger Herausforderungen mit sich bringt – Extrem leidvolle Erfahrung).
Am Ende der Zugreise nach Amanohashidate, musste ich sagen, dass wir wahrlich Glück hatten, denn wir waren genau nach der „Golden Week“ unterwegs und so hatte sich die Fahrt wirklich als unproblematisch herausgestellt, denn es waren kaum Menschen unterwegs.
Auch hatte meine Frau lange an einer unkompliziertesten Reisemöglichkeit getüftelt und auch beim Erwerb der Tickets, hatte man geholfen unseren Transport angenehm zu gestalten.
Was mich während der Zugreise, und nicht nur auf dieser immer verwunderte, war die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Bahnangestellten, die wirklich bemüht waren zu Helfen.
Für den letzten Teil unserer Fahrt nach Amanohashidate, mussten wir zur „Tango Railway“ Gesellschaft wechseln. Was eigentlich kaum eine Anmerkung wert zu sein scheint, war doch eine tolle Sache. Ich bin noch nie mit so ansprechenden hübschen Zügen gefahren. Dass sie sauber sind, das ist in Japan ja normal, doch hier waren die Züge von innen mit Holz verkleidet und machten einen sehr wohnlichen und angenehmen Eindruck. So war es fast schade, dass dieser Teil der Fahrt der kürzeste Abschnitt war.
Wirklich entspannt erreichten wir unser Ziel den Bahnhof von Miyazu. Hier wurden wir gleich vom Hotelpersonal in Empfang genommen und via Kleinbus zu unserer Unterkunft gebracht. Dieser Bus bildete dann auch in den nächsten Tagen das Transportmittel, welches uns nach Amanohashidate brachte, was mehr als praktisch war. Ohne ihn wären wir wahrlich im Hotel gestrandet .
Unser Hotel lag auf einem kleinen Berg, von dem man die Buch von Amanohashidate überblicken konnte.
Ich war zwar etwas traurig, dass wir weder Sonnenauf- noch -untergang von unserem Zimmer aus sehen konnten. Was ich nicht ahnte war, welch grandiose Überraschung dieser Umstand in sich trug. So erwachte ich eines Nachts und wunderte mich, dass es draußen so hell war. Ich wagte einen Blick durchs Fenster und staunte nicht schlecht, als ich dort einen Vollmond am Firmament leuchten sah, der die Landschaft in ein herrliches blaues Licht tauchte.
Ich war so überrascht, dass ich im ersten Moment die ganze Szene nur genoss und erst später daran dachte, dass ich dieses herrliche Bild auch in einem Foto festhalten sollte.
Das Hotel an sich bot uns alles was wir zum glücklich sein brauchten. Das Zimmer war groß, die Aussicht war prima und es gab ein schönes Onsen.
In diesem Onsen ließ sich der Tag herrlich beginnen und auch am Abend beenden. So frisch und regeneriert wie nach diesen Besuchen hatte ich mich noch nie nach meinen so sehr geliebten Duschen gefühlt. So bin ich mittlerweile ein echter Fan des japanischen Onsen.
Was die Regeln beim Besuche eines Onsens angeht, so hatte ich diese schon so weit verinnerlicht, dass ich fast ohne das Gefühl von Stress den Besuch antreten konnte und von einem Fettnäpfchen ins nächste zu stolpern. In diesem Zusammenhang war ich auch froh, dass ich der Mode, unbedingt ein Tattoo haben zu müssen, mich nie unterworfen gefühlt hatte.
Mir war es zwar bekannt, dass der Besuch eines Onsen mit Tattoo nicht gestattet ist, doch in diesem Onsen wurde das erste Mal ausdrücklich darauf hingewiesen.
Nachdem ich am Morgen meinen Badeausflug beendet hatte, ging es immer zum Frühstück, welches in Form eines Büfetts angeboten wurde. Nicht nur, dass die Auswahl herrlich üppig war und wir es uns schmecken ließen, hatten wir jedes Mal Glück, was die Masse an Besuchern am Büfett anging.
Abends steuerten stets reichlich Busladungen unser Hotel an, und es stand immer Befürchtung im Raum, dass man in einem reichlich überfüllten Frühstücksraum kommen würde. Doch auch wenn die Menge frühstückenden Gästen schwankte, so war immer viel Platz übrig, damit wir ganz in Ruhe unser Frühstück einnehmen konnten. Wir vermuteten, dass die Reisegruppen das Hotel schon früh am Morgen verließen, um ihr Reisepensum abspulen zu können. Was uns wirklich entgegen kam.
So gestärkt ließen sich unsere Ausflüge zur Amanohashidate Landbrücke herrlich beginnen. Dank des Umstandes, dass das Hotel einen Shuttle Service anbot, kamen wir auch durchaus unproblematisch an unser Ziel, auch wenn das Zerlegen des Kinderwagens immer eine kleine Anstrengung war, die jedoch von Tag zu Tag leichter zu bewerkstelligen war.
Leider war der Kinderwagen auch der Aspekt, der uns bei diesem Urlaub stark einschränkte, denn all die Orte, die uns neben der Landbrücke noch interessierten, waren nur mit Transportmitteln verfügbar, bei denen wir den Kinderwagen nicht mitführen konnten.
So viel recht schnell die Entscheidung, dass wir uns bei unseren 3 Tagen hier ganz auf den Besuch der Landbrücke konzentrieren. Was sich ein wenig Langweilig anhören mag, war es aber überhaupt nicht, denn ich mag es einen Ort in Ruhe zu genießen.
Am ersten Tag, ging es wie geplant nach Amanohashidate, um dann mit einem Bot der Landbrücke folgend auf die andere Seite der Bucht zu gelangen.
Bevor wir jedoch zur Fähre kamen, durchquerten wir einen kleinen Buddhistischen Tempel. Nicht nur dass das Ensemble an Gebäuden wirklich ansprechend war, fielen mir die vielen kleinen Fächer auf, die überall hingen. Bei ihnen handelte es sich um Vorhersagen, die der Besucher erwerben konnte und die je nach Ergebnis im Tempel zurück gelassen werden konnten. Zumeist waren es natürlich die nicht so guten Vorhersagen, doch konnte ich auch die eine oder andere Vorhersage finden, die wahrlich eine gute Zeit ankündigten.
Nun ging es an die Überfahrt nach Miyazu. Da es auf dieser Fahrt nicht all zu viel zu sehen gab, wäre sie wohl kaum in Erinnerung geblieben, wenn es da nicht einen Akteur gegeben hätte, der diese Fahrt zu einem herrlichen Abenteuer machte.
Bevor wir das Boot betraten, wunderte ich mich, dass man für 100 Yen eine Tüte mit Snacks kaufen konnte. Es gab auch nur diesen einen Snack und nichts anderes. Ich dachte nur, was das für ein eingeschränktes Angebot sei, doch auf der Bootsfahrt lernte ich, dass nicht mehr notwendig war, denn dieser Snack war nicht für Menschen gedacht, sondern für die Vögel die das Boot umkreisten und krampfhaft versuchten an etwas zum Essen zu kommen. Hier wurden ihnen dann die Snacks hingehalten, die die Vögel aus den Händen klauten.
Natürlich handelte es ich bei den Vögeln überwiegend um Möven. Das ist sicherlich sehr normal. Doch hier gesellte sich der ein oder andere Raubvogel hinzu, der mit akrobatischen Einlagen zum einen die Möwen vertrieb und gleichzeitig zum großen Abräumer der Snacks lancierte. Nun war die Fahrt wahrlich nicht lang, doch mit diesem Unterhaltungsprogramm war die Zeit nur so verflogen.
In Miyazu angelangt, ging es sogleich zur Standseilbahn, die uns zum Aussichtspunkt bringen sollte. Etwas Sorge bereitete mir die Mitnahme des Kinderwagens, denn es wirkte alles sehr beengt, doch die Angestellten waren extrem hilfsbereit, damit wir alle Hindernisse überwinden konnten, um die Fahrt antreten können.
Nach einer spannenden Fahrt, erreichten wir Kasamatsu Bahnhof und den dortigen Aussichtspunkt. Obwohl die Sicht sehr durch Dunst beeinträchtigt war, genoss ich den Blick hinunter auf die Bucht und die Landbrücke.
Als der Aussicht genügend Zeit eingeräumt worden war, hatten wir die Idee den noch weiter oben auf dem Berg gelegenen Tempel Nariai-ji zu besuchen. Doch schon nach den ersten Schritten gaben wir das Unterfangen auf, denn zum einen war die Straße, die uns nach oben bringen sollte, brachial steil und sie war zudem nur für Fahrzeuge zugelassen. Fußgänger war die Nutzung untersagt. Der Weg für die Fußgänger bestand aus einer unendlich Aneinanderreihung von Treppenstufen.
Zum Glück gab es jedocheine Busverbindung vom Bahnhof hinauf auf den Berg und wir konnten in ihm sogar den Kinderwagen mitführen.
Dass das Eng wurde, brauch ich dem, der meine Buserlebnisse bislang mitverfolgt hat, nicht extra zu sagen.
Die Fahrt zum Nariai-ji war ein abenteuerlicher Ritt. Die Straße war wenig breiter als der Bus und auf der Hangseite ging es so manches Mal beängstigend weit und steil nach unten.
Im Gebiet des Tempel waren die Wege nicht weniger steil und wir empfanden es stellenweise als wirkliche Herausforderung den Kinderwagen kontrolliert vorwärts zu bewegen.
Trotzdem wurde der Besuch des Tempels ein weiteres Highlight des Tages und ich hätte sicherlich noch viel mehr Zeit dort verbringen können, doch da wir den Bus nach unten und vor allem die letzte Fähre zurück über die Bucht erreichen mussten, viel dieser Aufenthalt nicht so lange aus, wie wir es uns gewünscht hätten.
Den Abschluss des Tages bildete eine erneute Rückfahrt mit der Fähre und der Beobachtung der Kämpfe der Vögel um das Fressen.
Danach ging es via Zug zum Abholpunkt des Shuttles.
So voller positiver Erlebnisse freuten wir uns schon auf den kommenden Tag, der natürlich wieder mit der Fahrt mit dem Kleinbus begann und der das selbe Ziel hatte, nämlich die Landbrücke von Amanohashidate. Dieses mal überquerten wir jedoch nicht die Bucht sondern wir erkundigten das diesseitige Terrain. Hier wollten wir zum „Amanohashidate View Land,“ was sehr vielversprechend aussah, wenn ich an die Fotos dachte, die ich bislang hierzu entdeckt hatte.
Um das „View Land“ zu erreichen, mussten wir eine Gondel in Anspruch nehmen. Hier erwies sich der Zugang als wirklich schwierig, denn es gab nur sehr enge Treppe und die waren dazu noch sehr steil. Hinzu kam, dass hier das Personal weit davon entfernt war nett oder gar hilfsbereit zu sein. Wir hatten sogar den Eindruck, dass man uns den Zugang via Kinderwagen am liebsten verwehrten wollte. Dies war um so betrüblicher, da das „View Land“ durchaus von Kindern lebt, denn es gab dort eine Erlebniswelt für Kinder.
So unangenehm diese Erfahrung mit dem Personal auch war, so grandios wurde man mit dem Ausblick entlohnt. Ich wusste nicht wie ich anfangen sollte die Aussicht zu genießen. Ich war einfach überwältigt von dem Panoramablick auf die Landschaft.
Neben der normalen Aussichtsebene gab es noch ein wildes Konstrukt an Brücke von der man einen anderen Blickwinkel über die Bucht bekommen konnte. Ob die Aussicht auf die Bucht von dort besser war als vom Boden, mag ich bezweifeln und dennoch war der Besuch dieser Brückenkonstruktion ein Abenteuer und ein wunderbares Erlebnis. Hinzu kam, dass es heute sehr ruhig zu ging und ich mir den Wind lange ganz alleine um die Ohren hab wehen lassen konnten. Auch schwang das ganze Gebilde etwas durch den Wind, was dem Aufenthalt einen zusätzlichen Reiz verlieh.
So schön die Aussicht auch war, all zu groß war das Gelände nicht und so traten wir alsbald die Fahrt hinunter zum Meer an.
Dort schauten wir uns noch ein wenig in div. Geschäften um, bemühten uns dann jedoch zum Bahnhof, um die Fahrt zurück zur Shuttle Haltestelle. Leider kam dieser Shuttle nicht übermäßig oft vorbei und so galt es die Wartezeit mit etwas interessantem zu füllen, was in diesem Ort nicht wirklich möglich war.
So entschieden wir uns, den örtlichen Supermarkt anzulaufen und mal zu sehen, was er zu bieten hatte. Besonders war uns daran gelegen etwas fürs Abendessen zu erstehen, denn die Essensmöglichkeiten im Hotel hatten wir ausgeschöpft und auch wenn es alles gut war, lockte es uns nicht wirklich.
Im Supermarkt entdeckten wir neben allerlei Dingen die wir probieren wollten ein grandioses Angebot an lokalem Fisch in Form von Sushi und Sashimi. Dieses Angebot mussten wir sogleich nutzen und deckten uns mit allem ein, was uns so anlächelte. So kam ein recht stattlicher Einkauf zusammen.
Uns war schon beim Einkauf das sprichwörtliche Wasser im Munde zusammengelaufen, doch als wir am Abend unseren Einkauf genossen, fand unsere Begeisterung über den tollen Geschmack und Frische keine Grenze und wir waren mehr als froh, dass wir diesen Shopping Ausflug getätigt hatten.
Am dritten Aufenthaltstag ging es erneut zur Amanohashidate Landbrücke, doch dieses Mal wollten wird sie überqueren, um von der einen Seite der Bucht zur anderen gelangen.
Doch bevor wir dieses Vorhaben in die Tat umsetzen konnten, hatten wir noch eine kleine Mission. Wir mussten einen eine Art Drogerie aufsuchen, um ein paar Kleinigkeiten für unseren Sohn zu erwerben, wir brauchten dringend ein paar Dinge für ein Baby. Ich war froh, dass Eri es schaffte via Internet einen Laden zu finden der für uns erreichbar war und wo wir uns mit den benötigten Artikeln eindecken konnten. Das Hotelpersonal hatte keine Idee gehabt, wo man solch einen Einkauf tätigen könnte.
Der Weg führte uns durch ein Wohngebiet und was mich immer begeistere war der Umstand, dass man, wenn auf einem Stückchen Land kein Haus stand, sogleich einen Acker daraus machte um div. Dinge anpflanzten.
Hier hatte man Reisfelder angelegt. Es war für mich eine neue Erfahrung solch ein Feld, bestellt und ganz aus der Nähe zu sehen. Ich konnte mit den verwunderten Blicken leben, wenn Leute vorüber kamen und sahen, wie ich das ganze im Foto festhielt. Für mich war es spannend und neu.
Durch diesen Einkaufsausflug erreichten wir die Landbrücke etwas später als gedacht, doch wir fühlten uns nicht gehetzt, sondern freuten uns nur auf den Spaziergang.
Am Zugang zur Landbrücke kamen wir noch einem kleinen Hafen vorüber, wo es die Möglichkeit eines Bootsausfluges (Highspeed Boot) zu einem Ort gab, der uns wirklich sehr lockte. Wir stoppten kurz und erkundigten uns über den Preis, der uns dann dermaßen den Atem verschlug, dass wir nur Kopfschüttelnd von dannen ziehen konnten. So hätte der Ausflug mehr als 100 Euro pro Person für einen 90minütigen Ausflug gekostet. Ob das Baby kostenlos gewesen wäre, fragten wir da schon überhaupt nicht mehr.
So ging es wie geplant zur Landbrücke. Auf dem Weg erstanden wir noch ein Sandwich, das sehr lecker aussah und kreativ belegt war, doch die Menge des Belages erinnerte mich eher an Dekoration, als, dass man ernsthaft von einer schön üppigen Belag sprechen konnte.
Verzehren taten wir das Sandwich auf der Landbrücke in einer herrlich ruhigen Atmosphere. Dem Verzehr folgte die obligatorische Vernichtung des Abfalls, doch bei diesem vorhaben erlitt ich ein heftiges durchaus unangenehmes Déjà-vu.
Ich hatte den Abfalleimer gerade erreicht, als mich etwas heftigst an meiner Arm zerrte und eh ich das richtig realisierte, war es schon vorüber. Verwirrt schaute ich mich um, und fand schnell die Lösung, ich war erneut von einem Greifvogel attackiert worden, der sich in den Besitz eines vermeintlichen Essensschatzes bringen wollte.
Im Gegensatz zum Angriff in Wajima, bei dem ein leckere Brötchen geraubt wurde, war hier der Vogel gänzlich leer ausgegangen.
Nachdem der kleine Schock verklungen war, begannen wir unseren Spaziergang über die Landbrücke. Das Gehen war wirklich ein Genuss, denn wir waren umgeben von sattem Grün und an den Bäumen vorbei, konnten wir immer wieder das Meer und den Sandstand erspähen.
Am meisten begeisterten mich aber die Bäume und so blieb ich oft und lange stehen, um mir die Kunstwerke der Natur genauer anzusehen.
Auch freute ich mich über die vom Menschen errichteten Gebäude. so war der Amanohashidate Shrine wirklich hübsch anzusehen und er war wirklich wunderbar in die Landschaft eingebettet.
Der weitere Weg war ein Spaziergang in viel Ruhe und Beschaulichkeit. Sah man von dem rabiaten Postboten ab, der mit Volldampf auf seinem Moped an uns vorüber schoss und der sich nicht Gedanken darüber machte, das sich Menschen erschrecken könnten oder ihm aus versehen vors Rad laufen könnten.
Als wir schließlich das Ende der Landbrücke erreichten, hatten wir nicht mehr viel Zeit, um die letzte Fähre zu erreichen. Wir hofften dennoch den Manai Schrein besuchen zu können, der eine Anmutung haben sollte wie Kōya-san. Deshalb machten wir uns zügig auf den Weg, um zumindest einen kurzen Blick auf den Schrein erhaschen zu können. Doch wie sich herausstellte, war dieser Schrein gerade in der Phase einer Renovierung und war deshalb geschlossen. Das war wirklich schade, doch so blieb dies noch als schönes Ziel für einen etwaigen zukünftigen Besuch dieses Gebietes übrig.
Auf der Rückfahrt genoss ich wieder die Vögel die sich um unser Boot scharten und eifrig darum bemüht waren Futter abzustauben.
Ich muss sagen, am heutigen Tag war dieser Kampf am heftigsten und am spannendsten zu beobachten.
Der letzte Abend in unserem Hotel war davon geprägt, langsam alles für unsere Ab- und Rückreise nach Kobe vorzubereiten.
Nach einem letzten Frühstück, checkten wir am nächsten Morgen aus und bestiegen zum letzten Mal den Kleinbus. Etwas wehmütig traten wir diese letzte Fahrt an, denn wir hatten die Zeit hier wirklich genossen.
Etwas wurde ich aus meiner traurigen Stimmung gerissen, als mir einfiel, dass dies die letzte Gelegenheit war ein Foto von einem wirklich spannenden Objekt zuschießen. Es handelte sich dabei um ein altes Schiffswrack, welches mitten zwischen Feldern stand und jedes Mal, wenn wir hier vorüber kamen, meinen Blick auf sich zogen. So zückte ich meine Kamera und hoffte, dass es mir gelingen möge, dieses grandiose Bild einzufangen. Ob es mir gelingen würde, wusste ich nicht, denn der Bus hielt für mich ja nicht extra an, sondern ich musste versuchen, aus dem fahrenden Bus einen Schnappschuss zu machen. Das mir dieses Kunststück angemessen gelungen war, merkte ich erst ein paar Monate später, nachdem ich einmal die Muse hatte mich mit diesem Bild auseinanderzusetzen.
Die Zugfahrt zurück von Amanohashidate nach Kobe gestaltete sich etwas anstrengender als die Herfahrt, denn die Züge waren alle samt deutlich voller und mancher Mitreisende war nicht wirklich nett und Verständnisvoll, dass wir einen Kinderwagen mitführten. Die Schaffner hingegen waren alle sehr bemüht uns zu helfen, so dass sich die Reise doch akzeptabel bewerkstelligen ließ.
So waren wir froh, als wir schließlich wieder die Tür zu unserer Wohnung öffneten und in vertrauter Umgebung und in Ruhe weiter unsere Zeit in Japan genießen konnten.