Unseren Ausflug in die Hauptstadt Schottlands, verbanden wir mit der Hoffnung einen schönen Tag mit vielen Eindrücken erleben zu können und wir wurden wirklich nicht enttäuscht.
Der Ausflug nach Edinburgh hatte lediglich den kleinen Nachteil, dass er mit viel Fahrerei verbunden war. Erst mussten wir von Schoenstadt nach Glasgow, um dann von dort mit einem Fernbus nach Edinburgh zu fahren.
Bei Regen verließen wir unsere Unterkunft und nahmen den ersten Bus des Tages (9:00 Uhr) in die nahe Stadt. Erfreulicherweise kam der Bus heute deutlich schneller vorwärts und so erreichten wir den Busbahnhof von Glasgow etwas mehr als 10 Min. früher. Dies führte dazu, dass wir einen früheren Linienbus erwischten und sich so unsere geplante Aufenthaltsdauer in der Hauptstadt verlängern würde. So gesehen begann dieser Ausflug wirklich positivDie positive Entwicklung setzte sich fort, denn das Wetter wurde mit jedem Kilometer dem wir Edinburgh näher kamen besser und besser. Ich muss allerdings gestehen, dass ich dies eher im Dämmerschlaf mitbekam, denn ich nutze die etwas mehr als eine Stunde dauernde Fahrt für ein kleines Nickerchen.
So erreichten wir Edinburgh gefühlt schneller und einer Erkundung der Stadt stand nichts mehr entgegen. Ich war froh, dass ich die Stadt schon einmal besucht hatte, denn so fanden wir sehr einfach den Weg zur Prices Street (heute die Haupteinkaufsstraße der Stadt) und der dort befindlichen Touristen Information.
Um den Aufenthalt etwas besser zu strukturieren, schien ein Besuch der Touristen Information nicht die schlechteste Entscheidung. Als wir jedoch in der nicht übermäßig langen Schlange von wartenden Touristen standen, war ich nicht sicher, ob es wirklich schlau war, denn irgendwie ging es nicht wirklich vorwärts. Zum einen waren gerade mal 2 Auskunftsplätze besetzt und die Fragen die dort bearbeitet wurden waren sehr zeitintensiv.
Als wir schließlich nach rund 20 Min. Wartezeit an der Reihe waren, wurden auch andere Auskunftspläte geöffnet. Für uns war es zu spät. Wir sammelten alle nötigen Informationen und begannen unseren ausflug in die Stadt.
Es bot sich an, da es nur ein paar Meter Fußweg bedeutete, das Denkmal zu Ehren von den schottischen Autors Sir Walter Scott anzulaufen. Auch wenn dieses Denkmal aus der Entfernung alles andere als klein wirkte, merkte ich erst wie gewaltig es war, als wir zum einen zu Füßen dieses Denkmals angelangt waren und zum anderen die kleinen Punkte von Menschen entdeckte, die dieses Monument bestiegen hatten.
Da Zeit bei diesem Besuch ein rares gut war, hielten wir uns nicht lange auf und bewegten uns Richtung Castle Hill, also in Richtung des Schlossen von Edinburgh. Dies bedeutete alsbald, dass wir über eine steil ansteigende Treppe den Hügel erklimmen mussten. Ich kam gut ins Schnaufen, was ich für mich auf Grund meines Gewichts als normal einstufte, doch auch alle anderen, die sich diese Treppe hinauf arbeiteten, kamen gut aus der Puste.
Ich war froh, als die Treppe zu Ende war und wir die „Royal Mile„, die Hauptstraße der „Altstadt„, die den Bereich des Schlosses mit dem Holyrood Palace verbindet. Wir wandten uns zuerst weiter Berg an in Richtung des Schlosses.
Dass Edinburgh sehr beliebt bei Besuchern Schottlands ist, war beim Besten willen nicht zu übersehen, Wahre Heerscharen an Touristen wälzten sich durch die Straße in Richtung Schloss. Wir überließen uns dem Strom und genossen die Atmosphäre die die Häuserpassagen und Gebäude verströhmten.
In der Touristeninformation hatte man uns empfohlen auf keinen Fall die einen Besuch der „St Giles’ Cathedrall“ zu verpassen, doch als wir sie erreichten, mussten wir uns einen Besuch erst einmal versagen, denn der Haupteinrang war von Pressevertretern und Schaulustigen umlagert. Eine kurze Frage bei einem der Schaulustigen ergab, dass am heutigen Tage wohl ein paar Politiker an einem Gottesdienst teilnahmen.
Im Moment gab es keine Aussicht das Gebäude zu betreten, also spazierten wir gemütlich weiter, bis wir schließlich den Vorhof zum Schloss erreichten. Obwohl dieser Platz wahrlich nicht klein war, war er angefüllt mit Besuchern. Zudem gab es etliche Baugerüste.
Was mich an den Baugerüsten verdrießte war der Umstand, dass bei meinem letzten Besuch ebenfalls alles mit solchen Konstruktionen verbaut worden war und mir weder jetzt noch vor ein paar Jahren ein schöner Ausblick angeboten wurde.
Kurz überlegten wir, ob wir da Schloss auch besichtigen sollten, doch bei rund 25 Euro Eintritt, verwarfen wir diese Idee. Es war uns eindeutig zu teuer. Stattdessen bewegten wir uns wieder Tal wärts auf der Royal Mile. Weit kamen wir aber nicht, denn Eri hatte eine Weg entdeckt der uns Weg von den Touristenströmen, weiter in die Altstadt brachte.
Dieser Weg ging in eine Treppe über, über die wir schließlich auf einer Art Terrasse landeten. Diese folgte einer tief unter ihr liegenden Straße und vermittelte einen spannenden und aufregenden Spaziergang.
Im weiteren Verlauf unseres Rundganges kamen wir an einem kleinen Café Namens „The Elephant House“ vorüber. Kurz überlegten wir, ob wir einen Stopp an dem Ort einlegen sollten, an dem Teile von „Harry Potter“ geschrieben worden waren. Doch die Schlange an Menschen die sich durch das Café zog, ließ uns Abstand davon nehmen.
Wenige Meter später erreichten wir die Skulptur eines Hundes. Es war das Abbild von „Greyfriars Bobby„, einer besonders treuen Seele an Hund, der nach dem Tode seines Herrchens 14 Jahre lang, bis zu seinem eigenen Ableben, am Grab seines Herrn verbrachte. Lediglich zur Einnahme seiner Mahlzeiten verließ, der Erzählung nach den Platz in der Nähe seines Herrchens.
Lang verweilten wir nicht an diesem Ort, es zog mich weiter zu einem bestimmten Punkt von dem ich hoffte einen herrlichen und vor allem fotogenen Blick auf das Schloss zu haben. Diesen Platz hatte ich bei meinem letzten Aufenthalt in Schottland entdeckt, doch seinerzeit gab es eine wenig schöne Baustelle die die Aussicht ruinierte.
Wie froh war ich, dass der Ausblick so schön war, wie ich ihn in Erinnerung hatte und es dieses Mal keine Baustelle gab. So ließ ich mir alle Zeit, um eine hoffentlich schöne Aufnahme hinzugekommen. Geduld war auf jeden Fall gefragt, denn es galt eine Lücke zwischen den immer wieder vorbeikommenden Autos zu erhaschen.
Irgendwann meinte ich ein ordentliches Bild im Kasten zu haben und wir konnten unseren Weg fortsetzen.
Wir waren mittlerweile schon geraume Zeit unterwegs und so hielten wir stets nach einer Sitzgelegenheit Ausschau, wo wir eine kleine Rast einlegen konnte. Doch leider waren Sitzgelegenheiten mehr als rar gesät. So hockten wir uns schließlich auf einem kleinen Platz auf eine kleine Mauer zu all den anderen, die sich dort schon niedergelassen hatten.
Es war schön, das hier sein und die Sonne zu genießen und sich etwas zum Essen zu gönnen.
Uns war bewusst, dass unser Aufenthalt durchaus begrenzt war und so viel die Rast kürzer aus wir es uns gewünscht hätten. Stattdessen ging es zurück zur Royal Mile, wo wir an der Stelle unserem Spaziergang anknüpften, wo wir ihn vor ein paar Stunden abgebrochen hatten.
Alsbald erreichten wir St Giles’ Cathedrall. Jetzt schien das Gotteshaus wieder für für normale Besucher freigegeben worden zu sein und diesen Umstand nutzen wird und betraten die Kirche.
Der Besuch der Kirche war kostenfrei, wenn man jedoch einen kleinen Obulus entrichtete, durfte man auch fotografieren. Ich fand das System nicht so schlecht, besonders, weil ich mir dann keine Sorgen beim fotografieren machen brauchte. Wir erstanden also die Fotoerlaubnis. Dafür erhielten wir ein Bändchen, welches wir stets sichtbar tragen mussten.
Wie sich herausstelle, wurde die Fotoerlaubnis auch mehr oder weniger kontrolliert. So sahen wir viele Menschen die aufgefordert wurden das fotografieren einzustellen oder sich eine Erlaubnis zu kaufen. Jedoch gingen auch etliche Leute durch das Netz der Kontrolle.
Die Kirche war wirklich sehr fotogen und so verbrachten wir wirklich sehr viel Zeit im Gebäude. Als Eri noch heraus fand, dass ich sogar mein Stativ verwenden konnte, blühte ich noch mehr auf und lebte so richtig auf die Architektur festzuhalten.
Neben dem Knipsen gab es noch einen extra Bonus, denn ein Kirchen-Chor übte heute seine Gesänge. Es war sehr angenehm nebenbei den Stimmen zu lauschen. Auch tauchte es die Halle in eine besonders schöne Stimmung.
So schön der Aufenthalt jedoch war, langsam begann uns wirklich die Zeit zwischen den Fingern zu zerrinnen und so ging es wieder hinaus auf die die Straße und wir setzten unseren Weg fort.
Zwischenzeitlich hatte sich ein Teil der Straße mit Straßenkünstlern gefüllt und es gab vom schlechten Michael Jackson Imitator bis-zum Jongleur alles zu sehen. Ich blieb ab und an sehen und beschaute mir das Schauspiel, doch mehr richtete ich meine Aufmerksamkeit auf die Häuser und die Straßenzüge. Ich muss gestehen, ich genoss den Spaziergang.
Bald zeichnete sich ab, dass wir das Ende der Royal Mile erreichte, was auch dringend notwendig war, denn wir mussten unbedingt zurück zum Busdepot.
Doch bevor unser Ausflug sein Ende fand, entdeckten wir noch einen Zugang zu einem Hof. Dieser kleine Hof verzückte uns sehr mit seinen Häuschen und wir waren ehrlich ein wenig traurig, dass wir ihn nicht mehr genießen konnten, dennoch schauten wir uns alles so weit in Ruhe an, wie es uns möglich war.
Gegenüber dieses hübschen Hofes befand sich das Parlamentsgebäude Schottlands, welches durch seine modere Beton Architektur stark aus der sie umgebenden Stadtlandschaft abwich. Ich bin ja immer ein Fan, wenn man altes und modernes mixt. Trotzdem war ich hier und jetzt nicht ganz sicher wie es mir gefällt. Ich vermute einfach, dass ich von der alten Bausubstanz so beeindruckt war, dass mich dieser modere Stilbruch etwas zu schaffen machte.
Mit dem Ende erreichen des Parlaments und dem Holyroodhouse war auch das Ende der Royal Mile erreicht. Wir warfen noch einen sehr kurzen Blick auf das Holyroodhouse, welches den offiziellen Wohnsitz des englischen Königshauses darstellte, doch dann mussten wir wirklich zusehen schnellst möglich zum Busbahnhof zu kommen.
Ich knobelte mit dem Stadtplan den kürzesten Weg aus und ich hoffe in der kürze, der uns zur Verfügung stehenden Zeit, den Busbahnhof erreichen zu können. Als wir meine vermeintliche Abkürzung erreicht, war dort eine Baustelle angekündigt. Da jedoch andere Leute die Straße beliefen, hoffte ich, dass die Baustelle nur für Autofahrer eine Einschränkung bedeutete. Ich war froh, als sich diese Vermutung bestätigte. Ich war auch froh, dass sich der Weg wirklich als eine Art Abkürzung entpuppte. Nun Gut, ich musste einen Passanten nochmal genau nach dem Weg fragen, doch dann ging es wirklich Schnell zum Busbahnhof.
Dort konnten wir gleich in den Bus hüpfen und die Rückfahrt antreten. Ich war so erschöpft, dass ich auch von der Rückfahrt nach Glasgow nicht wirklich etwas mitbekam. In Glasgow angekommen hatten wir gerade den Anschlussbus verpasst und mussten fast eine Stunde auf den nächsten Bus warten. Doch auch dies ließ sich überdauern und damit hatte in wirklich erfolgreicher Tag in Schottland mit Ausflug sein Ende gefunden.