Nach einem wahrlich opulenten und leckeren Frühstück, welches jeden Cent wert war, der extra entrichtet werden musste, stand unser erster Ausflug in die Stadt an.
Für den heutigen Tag hatten wir uns vorgenommen die Würzburger Residenz und die Festung Marienberg zu besuchen.
Da wir direkt in der Innenstadt wohnten, war alles problemlos zu Fuß zu erreichen. So schlenderten wir gemütlich durch die Stadt und kamen unter anderen am Marktplatz und der Marienkapelle vorüber. Wir entschieden uns spontan unseren Weg zur Residenz zu unterbrechen und das Gotteshaus aufzusuchen.
Die Kapelle war wirklich hübsch und wir genossen die Architektur und die Ruhe im Gebäude. Es war wirklich ein schöner besinnlicher Aufenthalt, bei dem wir das Bauwerk auf uns wirken ließen. Es war ein schöner Ruhepol in mitten einer geschäftigen Stadt.
Auf dem Weg von der Marienkapelle zur Würzburger Residenz legten wir einen kleinen Halt an einer Bäckerei ein, um frische Brezeln zu erwerben. Ob, das erworbene Backwerk wirklich zur Hochkunst des Brezel backens gehörte, mochte ich bezweifeln, dennoch ließen wir sie uns vor der Bäckerei schmecken.
Während wir das Backwerk verputzten, stieg ein Mann aus seinem Fahrzeug und kam direkt auf uns zu. Erst etwas verwundert, doch schnell erkennend was sein Anliegen war, kamen wir ins Gespräch.
Der Mann wollte sich anbieten ein Foto für uns, von uns zu machen. Das fanden wir wirklich nett. Leider war das Angebot mit einem kleinen Unbehagen verbunden.
Ebenso wie wir, hatte er sich eine Brezel schmecken lassen Während er also nun mit uns sprach und uns das nette Angebot machte, verteilte er nachhaltig die Brösel der Brezel aus seine Mund über mich. Ich fühlte mich etwas in einen Schneesturm versetzt.
Wir ließen uns schließlich ablichten, plauderten noch etwas im fortgesetzten „Bröselsturm“, setzten dann aber unseren Weg fort.
Als wir die Residenz erreichten, war ich schon von Fassade begeistert und ich freute mich schon darauf das Bauwerk von Innen zu sehen. Leider wurde meine Freude auf das Erkunden dadurch etwas getrübt, da man zwar das Gebäude besichtigen durfte, doch Fotografieren nicht gestattet war.
Ich gebe zu, dass wir durchaus überlegten, ob wir uns den Besuch schenken sollten. Schließlich entschieden wir uns den Eintrittspreis zu entrichten und einen Rundgang zu unternehmen.
Die Hallen, Wand- und Deckenmalereien und nicht weniger die Stuckarbeiten waren in der Tat beeindruckend und wir waren irgendwie froh, den Besuch unternommen zu haben. Trotzdem blieb für uns eine Träne im Auge, dass wir nichts von der Schönheit einfangen durften.
Etwas glücklicher waren wird, als wir den Park der Residenz erreichten. Hier konnten wir uns frei bewegen, den Park genießen und natürlich auch die spannende Gestaltung fotografieren. Besonders taten es mir die vielen kleinen und großen Skulpturen an und so kam es, dass wir uns viel länger im Park aufhielten, als wir ursprünglich gedacht hatten.
Sicherlich wären wir noch länger geblieben und obwohl es nicht regnete und ab und an die Sonne hinter den Wolken hervor blitzte, war es wirklich kühl und wir froren schon ein bisschen.
Dem Besuch der Residenz ließen wir den Ausflug zur Festung Marienberg folgen. Da sich meine Lust hinauf auf den Berg zu Laufen in Grenzen hielt, wollten wir mit dem Bus fahren.
Diese Aktion barg 2 Probleme. Zum einen mussten wir die passende Bushaltestelle finden. Dank der hilfreichen Touristeninformation konnte dieses Problem durchaus zügig gelöst werden. Danach war die Frage, welchen Fahrschein man lösen sollte. Dazu war einiges an Studium an einem der Kartenautomaten notwendig. Wir schwankten zwischen Einzelfahrschein Streifenkarte, Tageskarte oder gar Familien-Tageskarte … Nach viel Rechnen kamen wir zur der Erkenntnis, dass die Familien-Tageskarte wohl die beste Lösung war. Zum einen war sie preislich am günstigsten und gab uns die größt mögliche Flexibilität.
Ich hoffe nun nur noch, dass unser Ziel, die Festung, sich im Zonenbereich der Karte befand. Da meine Unsicherheit diesbezüglich groß war, fragte ich den Fahrer unseres Busses und nachdem er meinte, es gäbe keine Probleme, traten wir die Fahrt an.
Festung Marienberg
Eigentlich war diese Fahrt eine Busfahrt wie jede andere. Doch einen Punkt der Fahrt gilt es dann doch als besonders bemerkenswert hervorzuheben.
Wir hatten die Festung schon erreicht und eigentlich hätte man annehmen können die Fahrt sei schon vorüber, doch dann ging es weiter hinein in die Anlage durch eines der Tore. Dieses Tor war zu Zeiten gebaut worden, als es noch keine ausgewachsenen Busse gab. Deshalb war es ausgesprochen knapp den Bus dort hindurch zu steuern. Ich hatte so manchen Moment das Gefühl zwischen Bus Außenhaut und dem massiven Gestein der Festungsmauer würde gerade mal ein Blatt Papier passen. So war es wirklich aufregend und spannend wie gekonnt der Fahrer den Bus durch dieses Loch in der Bauer lotste.
Am Endpunkt der Fahrt angelangt, begannen wir sogleich unseren Spaziergang, der uns erneut durch einen der Tunnel ähnlichen Durchlässe des Mauerwerks führte. Hier erkannte ich deutlich, dass dieses Bollwerk wirklich die Bezeichnung Festung verdient hatte, denn alles wirkte sehr massiv und stark befestigt. Ich war beeindruckt.
Dieser Eindruck setzte sich fort bis ins Innerste der Anlage und ich war zunehmend beeindruckt. Den Innenhof der Festung erreicht, gönnten wir uns eine kleine Pause, mit dem Blick auf den den Hof dominierenden Turm. Nach einer ruhigen Erholungsphase, die unter Anderem damit füllte div. Panorama Fotos zu schießen, erkundeten wir den Innenhof noch weiter, um schließlich in der Festungs-Schenke zu landen.
Von der Schenke hatten wir einen herrlichen Blick auf den Fluß, die Hügel und das Tal. So ließ sich die Rast hier oben wirklich genießen und wir konnten uns etwas aufwärmen, denn es war ein durchaus frischer Frühlingstag.
Schließlich setzten wir unseren Ausflug fort, und folgten der Festungsmauer, von wo wir eine wirklich tolle Aussicht geboten bekamen. Als wir schließlich die des Main zugewandten Seite der Festung erreichten, konnten wir zudem den Blick über Würzburg selber genießen.
Ich versuchte einmal alle Kirchen zu zählen, doch irgendwie gab ich schließlich auf.
Mit dem letzten Bus ging es schließlich zurück in die Innenstadt, wo zu Überlegen war, wo wir gerne essen würden. Nach viel hin und her und der Tatsache, der zwar leckeren, aber etwas schweren Küche vom Vortag, landeten wir bei einem Italiener. Dieses Restaurant hatte zu dem den Charme, dass es gegenüber zu unserem Hotel lag. So konnten wir nach einem durchaus ordentlich schmackhaften Mahl gleich zum Hotel überwechseln.