Wie bei so vielen anderen Menschen war auch für mich der Besuch auf Miyajima (Itsukushima) ein Tagesausflug. Doch allzu schnell merkte ich, dass ein Tagesausflug dieser Insel nicht gerecht wird, denn es gibt so viel zu entdecken und zu sehen, dass bestimmt mehrere Tage ein wunderbarer Ansatz wäre.
Zumeist kommen die Besucher auf die Insel wegen des wunderschönen im Wasser befindlichen Torii. Allerdings, so schön und eindrucksvoll es auch war, doch gab es andere Orte auf der Insel, die mich deutlich mehr in ihren Bann zogen.
Wer sich mit der Geschichte von Miyajima beschäftigt, stolpert sicherlich über den Aspekt, dass es Frauen nicht gestattet war, in früheren Tagen diese heilige Insel zu betreten.
Im ersten Moment meint man zu verstehen, warum es so war, denn man glaubt, dass es auf eine männliche Vorherrschaft zurückzuführen sei. Damit mag man fast recht haben, doch tatsächlich war die Antwort deutlich einfacher.
Liest man die offizielle Begründung, so sollte die Ursache sein, dass eine der vorrangig verehrten Gottheiten weiblich war. Sie sollte eifersüchtig werden, wenn man Frauen den Zutritt zur Insel gewährt. Es befremdet vielleicht etwas, doch es könnte nachvollziehbar sein.
Allerdings sollte der tatsächliche Grund sein, dass es auf der Insel diverse Freudenhäuser gegeben haben soll, und um den Männern ihr „Vergnügen“ nicht zu vermissen, hatte man Frauen untersagt, die Insel betreten zu können.
Was für ein trivialer Grund. Es ist jedoch nicht für all die anderen heiligen Gebiete Japans, in denen es ähnliche Verbote gab, zutreffend.