Ich staunte nicht schlecht als ich den Awazutenman Schrein erreichte und sah, welch geschäftiges Treiben dort herrschte. Noch mehr verwunderte es mich, welche Mengen an Dingen die Menschen in Tüten aus den Schrein trugen. Doch dieses Mysterium klärte sich im Verlaufe meines Besuchs.
Informationen über diesen Schrein zu finden war fast unmöglich, selbst auf Japanisch konnte nicht wirklich etwas aufgespürt werden. Nach einigen Recherchen ließ sich zumindest ermitteln, dass der Schrein in ersten Jahr der Genna Ära (1615 – 1624) gegründet worden war und er dem Gott Sugawara Michizane gewidmet wurde, welcher die Gottheit des Lernens ist.
Als ich den Schrein betrat, war ich mir nicht ganz sicher, wohin ich mich wenden sollte, denn es herrschte ein lebendiges Treiben und es gab viele Stände in denen allerlei Dinge feilgeboten wurden. Ich war aber primär daran interessiert zu Beginn mein Goshuin zu erhalten. So begab ich mich zu einem der Stände und erkundigte mich, soweit es mir sprachlich möglich war, wo ich das Goshuin erhalten könne.
Auch wenn die Leute an den Ständen nicht zum Schrein gehörten, konnten Sie mir einen Tipp geben und ich begab mich daraufhin zum entsprechenden Gebäude. Dort erkundigte ich mich ebenfalls und man teilte mir mit, dass ich ein wenig warten solle. Es stellte sich heraus, dass man nun jemanden suchte, der Englisch sprach und so entwickelte sich dieser Aufenthalt im Schrein sehr unproblematisch.
Ich konnte schließlich mein Buch aushändigen und kurze Zeit später besaß ich meinen Eintrag und einen Zettel, mit dem ich nicht so recht wusste, was ich damit anzufangen hätte.
Die Frau, die sich um mein Goshuin gekümmert hatte, erklärte es mir. Es war eine Art Los. Sie führte mich daraufhin durch die Anlage, erklärte mir das ein oder andere und brachte mich zu einem Stand, an dem ich das Los abgeben konnte, um dann über eine Art Rad eine Nummer zu erspielen. Diese Nummer bezeichnete dann einen Stand, an dem ich mir einen Gegenstand aussuchen durfte.
Es gab so viele Dinge (an meinem Stand waren es zumeist Lebensmittel), dass ich mich nicht so recht entscheiden konnte. Die Frau, bei der ich mich zu Beginn nach dem Goshuin erkundigt hatte, bewarb eine japanische Suppe und so nahm ich diese einfach.
Mit diesem Erlebnis klärte sich auf, warum die Menschen so viele Dinge aus dem Schrein trugen. Sie hatten viele dieser Lose erworben, um dann die verschiedensten Dinge zu gewinnen. Ich vermutete, dass diese Einnahmen aus den Losen zum Unterhalt des Schreins verwendet wurden, da es grundsätzlich keine staatlichen Gelder gibt, sondern jeder Tempel oder Schrein selber für den Unterhalt sorgen muss.
Aufgrund er hohen Betriebsamkeit im Schrein, war es mir am Ende nicht wirklich möglich ihn umfassend zu fotografieren und dennoch gehörte dieser Besuch zu den bislang spannendsten und „persönlichsten“ Besuchen in einem Schrein.