Eigentlich wollte ich schon ein paar Worte zum japanischen Valentinstag schreiben, denn das ist durchaus spannend und so ganz anders als in anderen Ländern, doch irgendwie hatte ich es nicht hinbekommen. So nutze ich die Gelegenheit, das Gegenstück zum Valentinstag, den so genannten „White Day„, um beide Tage und Gebräuche etwas zu beleuchten.
Beginnen wir mit dem Anfang, nämlich dem Valentinstag. An diesem Tag verschenken Frauen, gerne Schokolade. Dies ist noch nicht wirklich ungewöhnlich. Doch der Unerfahrene Empfänger könnte die Gabe etwas missverstehen. Es kommt nämlich letztlich darauf an, welche Schokolade man erhält, um sie richtig zu bewerten.
Erhält man so genannte „Giri-choco“, so hat dies nichts mit Romantic oder gar Liebe zu tun. Es ist nur als liebe Aufmerksamkeit für Freunde, Kollegen, nahe Freunde und durchaus auch dem Chef zu verstehen.
Anders sieht es auch wenn man „Honmei-choco“ erhält. Diese Schokolade ist dem Liebsten, dem Freund oder Ehemann, mit dem man in wahrer Liebe verbunden ist vorbehalten. „Honmei-choco“ ist zumeist von den Damen selbst hergestellt, denn sie einfach nur zu kaufen, ist nicht wirkliche in Zeichen wahrer Liebe.
Wenn es auf den Valentinstag zu geht, nimmt das Angebot an Schokolade und auch Utensilien zur Herstellung von „Honmei-choco“ stark zu, denn die Geschäfte werden von den Damen förmlich überrannt.
Im Jahr 1977 kam ein findiger Mensch auf die Idee, dass die Sache mit dem Valentinstag etwas einseitig verteilt ist und rief den so genannten „White Day“ ins Leben. Dieser Tag wurde auf dem 14.03 festgelegt.
An diesem Tag sollen sich die Herren für die gewährte Aufmerksam erkenntlich zeigen und ebenfalls eine Aufmerksamkeit oder ein Zeichen der Liebe setzen. Hier hat sich der Brauch durchgesetzt, dass es weiße Schokolade als Präsent gibt. Allerdings sieht man es nicht ganz so streng und so können es auch Blumen, Parfüm oder ähnliches sein.
Dem Hören sagen nach, sollten der Geschenkwert am White Day doch etwas höher liegen, als der des erhaltenen Geschenks. sonst könnte zumindest Enttäuschen die Folge sein.
Ein sehr interessanter Beitrag.
Dieser Tag wurde wohl in weiser Voraussicht der Gender-Diskussionen hervorgebracht 🙂
Nein, im Ernst, das fand ich jetzt sehr sehr interessant. Auch bzgl. der Art der Schokolade und damit verbunden auch dem Wert wenn der Herr an die Dame schenkt.
Danke dafür
Danke für die Anmerkung und es freut mich, dass Du den Artikel interessant findest.
In Japan gibt es sehr viele dieser Feinheiten, die einen Unbedarften schnell etwas falsches vermuten lassen. Die Gebräuche, das Denken und die ganze Weltansicht ist so anders, dass wir (westlich geprägten) es nicht (meiner Meinung nach) verstehen können.
Ach, ich glaube, dass ist nicht nur in Japan, oder Asien so. Ich denke, das ist teils sogar schon im Süden Europas nicht viel anders, oder in Afrika, oder auch Südamerika, oder sieh dir den Arabischen Raum an. Da können wir alle uns auch ganz schnell einer nicht geahnten Situation des Missverständnisses aussetzten.
So, wie Gäste auch hier im Lande – denke nur allein an die Tischmanieren der Chinesen… diese stoßen hier auch nicht auf Begeisterung…
Aber genau dies macht das Leben doch so spannend.
Schönen Nachmittag dir