Japan – Gut zu Wissen – Traditionelle japanische Laterne die Toro (灯篭)

Ein Toro (灯篭) ist eine traditionelle japanische Laterne, die seit Jahrhunderten in Tempeln, Schreinen und Gärten verwendet wird. Ursprünglich kamen diese Laternen aus China nach Japan und verbreiteten sich dort gemeinsam mit dem Buddhismus. Anfangs dienten sie vor allem praktischen Zwecken: Sie beleuchteten Wege, Tempelvorhöfe und Eingänge und wurden gleichzeitig als Opferlichter genutzt. Das Licht galt dabei als Symbol der Erleuchtung und Weisheit, die die Dunkelheit des Unwissens vertreibt.

Mit der Zeit wandelte sich die Bedeutung des Toro. Ab der Heian-Zeit (794–1185) fand man sie nicht mehr nur in buddhistischen Tempeln, sondern auch in Shintō-Schreinen und später in privaten Gärten. Besonders in der traditionellen Gartenkunst gewann die Laterne eine wichtige Rolle. Dort dient sie weniger der Beleuchtung, sondern vielmehr der Atmosphäre. Sie schafft Ruhe, Harmonie und eine Verbindung zur Natur – besonders wenn sie in der Nähe von Wasser, Moosflächen oder Teehauswegen platziert wird.

Toro können aus Stein, Holz oder Metall bestehen, wobei Steinlaternen am weitesten verbreitet sind. Ihre Formen sind vielfältig: Manche stehen hoch auf schlanken Sockeln, andere sind niedrig und werden nahe am Boden oder am Wasser positioniert. Viele Steinlaternen sind in Schichten aufgebaut, deren Formen symbolisch die fünf Elemente der buddhistischen Weltvorstellung ausdrücken – Erde, Wasser, Feuer, Wind und Leere.

Heute erfüllen Toro vor allem ästhetische und kulturelle Aufgaben. In Japan gehören sie fest zum Bild traditioneller Gärten, Tempel und Parks. Gleichzeitig haben sie weltweit Verbreitung gefunden und werden auch in modernen Gärten als dekoratives Element eingesetzt, das ein Stück japanischer Kultur und Ruhe vermittelt. Die verschiedenen Schreibweisen des Wortes (灯篭, 灯籠, 燈籠) beruhen auf historischen und regionalen Varianten, meinen aber alle dieselbe Art von Laterne.