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Wer eine 10 Yen-Münze betrachtet, hat das Bild des Byodo-in Tempels bereits vor Augen und entwickelt sicherlich eine besondere Beziehung zu diesem Ort. Zumindest ging es mir so, als ich 2010 zum ersten Mal diesen Tempel besuchte. Aber auch jetzt war meine persönliche Vorfreude auf den Besuch sehr intensiv.
Der Byodo-in Tempel ist zweifellos ein Juwel historischer und architektonischer Pracht. Dieses erstaunliche Meisterwerk wurde 998 während der Heian-Zeit (794–1185, auch 794–1192) erbaut und hat eine lange und faszinierende Geschichte.
Der Tempel selbst ist für seine Architektur bekannt, die eine harmonische Verschmelzung buddhistischer und chinesischer Stile darstellt. Der Byodo-in ist berühmt für seine aus Holz geschnitzten Phönixfiguren, die majestätisch auf dem Dach des Hoo-do, dem Hauptgebetshaus, thronen. Diese Phönixe symbolisieren Wiedergeburt und Reinheit und verleihen dem Tempel eine einzigartige Aura.
Der Hoo-do, auch Phönix-Halle genannt, ist das Herzstück des Byodo-in. Im Inneren dieses beeindruckenden Gebäudes befindet sich die weltberühmte Skulptur des Amida-Buddha. Diese Statue strahlt eine Aura des Friedens und der Erleuchtung aus.
Der Tempel ist auch bekannt für seine malerische Lage am Fluss Uji, umgeben von üppiger Natur. Die umliegenden Gärten sind ein wahres Paradies für Naturliebhaber und bieten eine ruhige Umgebung, um die Schönheit der Jahreszeiten zu genießen.
Ursprünglich als Villa konzipiert, wurde der Tempel später in ein buddhistisches Kloster umgewandelt, insbesondere im Jahr 1052 unter der Schirmherrschaft von Fujiwara no Yorimichi, dem Enkel von Fujiwara no Michinaga. Dieser bedeutende Wandel führte zur Errichtung des Hōō-dō.
Im Laufe der Jahrhunderte musste der Byodo-in Tempel einige Herausforderungen bestehen, darunter Brände und Restaurierungsarbeiten, doch seine historische Bedeutung und sein Charme blieben erhalten. Heute ist der Tempel nicht nur ein Ort der Spiritualität, sondern auch ein beliebtes Ausflugsziel.
Bei diesem Besuch genoss ich bereits den Weg vom Bahnhof zum Tempel und bemerkte schon hier, dass die Besucherzahl wohl äußerst gering war. Dies bestätigte sich auch, als ich den Eingang und die Kasse erreichte. Hier konnte ich sehr kurzfristig meine Eintrittskarte erwerben.
Ich war auch sehr froh, dass sich an dem Standardplatz fast keine Leute befanden und ich so den perfekten Blick auf den Tempel in Ruhe genießen konnte und genau das Bild vor Augen bekam, welches ich von dem 10 Yen Geldstück kannte.
Zu Beginn meines Aufenthaltes war das Wetter etwas unsicher, aber im Laufe meines Besuches änderte es sich ständig und war durchaus wechselhaft. Aber zum Glück waren es im Grunde fast immer sehr angenehme Bedingungen.
Mein nächster Halt war an dem Häuschen, bei dem ich das Goshuin erwerben konnte. Hier musste ich etwas länger warten, und obwohl ich es als lang empfand, konnte ich mir vorstellen, dass es bei den sonst eher üblichen Besuchermassen, deutlich länger dauern würde. Am Ende lief an diesem Tag alles sehr reibungslos.
Mein Weg durch die Anlage führte mich einmal komplett um die Tempelanlage herum, so dass ich sie von allen Seiten gut erkunden konnte.
Das einzige, was für mich etwas anstrengend war, war, dass es offiziell keine Möglichkeit gab, das Museum der Anlage zu umgehen. Also musste ich durch es hindurch gehen und da das Fotografieren darin verboten war, war dieser Weg für mich noch etwas mehr als unerwünscht. Außerdem waren dort viel mehr Leute als draußen auf dem Gelände, so dass ich schnell versuchte, durch das Gebäude wieder ins Freie zu gelangen.
Ich war froh, als ich wieder draußen war und alles weiter erkunden konnte. Diesmal konnte ich mich nicht dazu entschließen, den Tempel von Innen zu besuchen, da man nur in großen Gruppen hineingehen konnte. Zudem hatte ich diesen Besuch schon bei meinem ersten Besuch der Anlage wahrgenommen und so ließ sich problemlos darauf verzichten. Auch blieb mir dadurch etwas mehr Zeit für die weiteren Orte, die ich noch besuchen wollte.
So endete mein Aufenthalt in angemessener Zeit und ich war froh, diesen Ort wieder einmal besucht zu haben.