Japan (2022/23) – Otsu – Onjo-ji (Mii-dera) (園城寺(三井寺))

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Ich hatte keine Ahnung, was mich im Onjo-ji (Mii-dera) in Otsu erwarten würde. Wie ich lernte ist der Besuch der Anlage aus meiner Sicht wirklich extrem umfangreich. Es gibt so viel zu sehen und zu entdecken, dass ein kurzer Besuch ein großer Fehler ist.

 

Es gibt extrem viele Tempel, Gebäude, Skulpturen und mehr zu sehen, dass die gesamte Anlage ein überragendes Highlight darstellt und eine umfangreiche Beschreibung eine unendlich lange Erzählung werden würde. Deshalb ist dies nur kleine eine Zusammenfassung, doch die Fotos zeigen die besuchten Bereiche etwas umfangreicher.

Onjo-ji, auch bekannt als Mii-dera, ist ein bedeutender buddhistischer Tempel in Otsu in der Präfektur Shiga und hat eine reiche Geschichte, die bis zu seiner Gründung im Jahr 672 zurückreicht. Der Tempel wurde von dem Mönch Eshin Sozu, einem Enkel des Kaisers Tenji, gegründet. Der Onjo-ji war eng mit der Tendai-Schule des Buddhismus verbunden, einer der wichtigsten Schulen in der buddhistischen Tradition Japans.

Die Architektur des Onjo-ji spiegelt die traditionelle japanische Tempelarchitektur wieder. Ein markantes Merkmal ist die dreistöckige Pagode, die als eines der Symbole des Tempels dient. Diese Pagode wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals wieder aufgebaut, nachdem sie durch Feuer oder andere Naturereignisse zerstört worden war. Der Hondo, die Hauptgebets- und Versammlungshalle des Tempels, ist der zentrale Ort für religiöse Aktivitäten und Zeremonien.

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Der Tempelkomplex umfasst verschiedene Gebäude, darunter Hallen, Tempel und die Pagode, die über ein weitläufiges Gelände verteilt sind.

Historisch gesehen spielte der Onjo-ji eine wichtige Rolle bei der Verbreitung des Buddhismus in Japan. Er diente als Ort der Bildung, der Meditation und des Gebets. Im Laufe der Jahrhunderte wurde der Tempel mit verschiedenen Kaiserfamilien und historischen Persönlichkeiten in Verbindung gebracht, was seine kulturelle Bedeutung noch unterstreicht.

Der Onjo-ji ist nicht nur ein religiöses Zentrum, sondern auch ein Zeugnis der architektonischen und kulturellen Entwicklung Japans im Laufe der Jahrhunderte. Besucher der Anlage haben die Möglichkeit, in die tiefe spirituelle und historische Atmosphäre einzutauchen und gleichzeitig die beeindruckende Architektur und die umgebende Natur zu genießen.

Ich betrat den Onjo-ji (Mii-dera) durch einen Nebeneingang, aber da es auch einen Schalter gab, an dem ich meine Eintrittsgebühr bezahlen konnte, war es auch ein offizieller Eingang.

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Die Frau am Schalter erklärte mir einiges, aber leider war das Problem für mich, dass sie nur Japanisch sprach und ich absolut kein Japanisch sprechen und verstehen kann. Trotzdem waren ihre Hinweise hilfreich, denn zumindest konnte ich ihrem Finger auf dem Lageplan des Geländes folgen und so ein paar Ideen für den Besuch erstellen.

Auf dem Weg zur Kasse fiel mein Blick auf eine lange, steile Treppe und mir brach der Schweiß aus, als ich daran dachte, diese Treppe zu erklimmen. Zum Glück konnte ich erst einmal in einen Tempel gehen und mir alles in Ruhe anschauen, bevor ich mir diese Treppe wieder ins Gedächtnis rufen musste.

Zu meiner großen Freude gab es in diesem Tempel auch die Goshuin und das absolut Wunderbare war, dass man nicht nur ein Goshuin kaufen konnte, sondern gleich vier. Da konnte ich nicht nein sagen und habe gleich alle gekauft. Leider hatte das eine Frau vor mir auch gemacht und so hatte der Mann, der sie geschrieben hat, wirklich sehr viel Arbeit und trotzdem hat er es mit sehr viel Eleganz und beeindruckendem Aufwand gemacht. Am Ende war ich sehr stolz, diese vielen und schönen Goshuin zu besitzen.

Dann hieß es wieder, die Treppe in Angriff zu nehmen. Zum Glück sah ich eine Frau, die einen anderen Weg ging. Ich folgte ihr ganz spontan. Es war zwar kein schöner Weg und hauptsächlich für Fahrzeuge gedacht, aber so konnte ich den Aufstieg sehr entspannt angehen.

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Dass mir dieser Umstand zusätzliches Glück brachte, merkte ich recht schnell. Denn von dieser Straße aus konnte ich gleich zwei Tempel (Gyojado (行者堂) / Ryūsen-in (龍泉院)) besuchen, was für mich jedes Mal ein zusätzliches Geschenk war. Ich stellte mir vor, dass ich jeden Tempel auf dem Gelände besuchen wollte, aber ich erfuhr, dass nicht alle ihre Tore für Besucher geöffnet hatten.

Der nächste Tempel, an dem ich schließlich vorbeikam, war der Bimyōji (微妙寺) Tempel, der mir besonders mit den ihn umgebenden Bäumen in ihrer winterlichen Atmosphäre gefiel. Direkt daneben befand sich ein kleines „Café“ oder Geschäft. Leider waren dort einige Kunden und so konnte ich mich nicht dazu motivieren, dort etwas zu kaufen, was schade war, da es sich um sehr traditionelle japanische Getränke und Speisen handelte.

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So ging ich einfach weiter und staunte über die schönen Skulpturen am Wegesrand, die ich mir alle sehr gerne anschaute.

Auf einer Straße ging es langsam weiter den Berg hinauf und als ich etwas an Höhe gewonnen hatte, konnte ich mich sogar ein wenig freuen, denn ich konnte über Otsu bis zum Biwa-See sehen.

Zu diesem Zeitpunkt war ich mir nicht sicher, ob ich auf der Straße, auf der ich mich hoch gequält hatte, mein Ziel erreichen würde. Also überwand ich mich und nahm eine der für mich steilen Treppen in Angriff, arbeitete mich schnell den Berg hinauf und war erstaunt, an welch schönem Ort ich gelandet war. Die Gebäude, die Aussicht, die Skulpturen, einfach alles war überwältigend.

Goshuin - Otsu - Onjo-ji (Mii-dera) (Kannon-do Hall)Ich befand mich nun in der Kannon-do Hall des Onjo-ji Tempels. Hier machte ich eine schöne Pause, die sehr spannend war, da es extrem viel zu entdecken gab und auch das Wetter sehr extrem hin und her wechselte.

Sehr beeindruckend war auch der Erwerb eines weiteren Goshuins. Die Mönchin, die es für mich geschrieben hat, war sehr außergewöhnlich in ihrem Auftreten und Aussehen. Aber sie war nett und das Goshuin gefiel mir sehr gut.

Von dort aus musste ich wieder die Treppe hinunter und den gleichen Weg zurückgehen, auf dem ich heraufgekommen war. Aber wie so oft hatte ich auf dem Rückweg einen anderen Blick auf dieselben Orte, die ich vorher besucht hatte, und ich freute mich sehr über diese neuen Eindrücke.

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Schließlich erreichte ich den Eingang des Daishido (大師堂) Tempels, dessen Eingang mich so faszinierte, dass ich mich kurz hinsetzen musste, um ihn in Ruhe zu betrachten. Der steinerne Eingang mit den vielen steinernen Laternen links und rechts des Weges beeindruckte mich sehr.

Während dieser Pause fing es wieder heftig an zu schneien und so setzte ich mich unter meinen Regenschirm und genoss den Moment.

Auf dem Gelände des Daishido (大師堂) Tempels befand sich die berühmte dreistöckige Pagode, deren Anblick ich sehr ansprechend fand. Diese Pagode vernünftig fotografieren zu können, stieß allerdings etwas an meine persönlichen Grenzen.

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Langsam fühlte ich mich ein wenig überwältigt von all den schönen Dingen, die ich bisher erkunden durfte, und es wurde auf dem weiteren Weg nicht wirklich weniger.

Schließlich erreichte ich das Gebäude, das den Namen der großen Anlage trug – Onjo-ji (Mii-dera) (園城寺 (三井寺)). Das Gebäude war wirklich nicht klein und es war wieder spannend für mich, alles zu erkunden.

Ich fand sogar heraus, dass ich hier wieder ein Goshuin kaufen konnte, aber leider war das Haus nicht besetzt. Aber als ich lange genug dort war, tauchte die Person auf, die das Goshuin schreiben würde. Ich erkannte sie wieder, denn ich erinnerte mich, dass ich sie schon einmal hier arbeiten gesehen hatte, als sie die Überreste des Herbstes beseitigte.

Goshuin - Otsu - Onjo-ji (Mii-dera) (Bell Tower)
Goshuin – Otsu – Onjo-ji (Mii-dera) (Bell Tower)

Die Dame sprach die ganze Zeit Japanisch mit mir und ich hatte keine Ahnung, worum es ging. Ich bezahlte einen etwas höheren Betrag und war etwas erstaunt darüber. Aber die Lösung für den erhöhten Betrag kam sofort. Ich durfte zur Glocke neben dem Gebäude gehen.

Leider war der Eingang für mich zu niedrig und es ging überhaupt nicht. Also bat ich die Dame, die mir das Goshuin geschrieben und mich hierher begleitet hatte, es für mich zu tun. Sie tat es, und ich hoffe, es war ein schöner religiöser Moment für sie.

Ich ging langsam zum Ausgang, was sehr angenehm war, da ich das Gefühl hatte, durch einen kleinen Wald zu gehen.

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Ich verließ das Gelände am Niomon-Tor (仁王門(大門)) und dieses Tor war so schön, dass es ein wunderbarer Abschluss für diesen Besuch war, der mich jede Sekunde begeisterte und in seinen Bann gezogen hatte. Es war wirklich eine ausgezeichnete Entscheidung gewesen, Otsu und diesen Ort zu besuchen.

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Japan - Shiga - Otsu - Onjo-ji (Mii-dera)

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Japan – Shiga – Otsu – Onjo-ji (Mii-dera)