Der Kakurinji Tempel war das Hauptziel bei meinem Besuch von Kakogawa, doch bis ich ihn erreichte, hatte ich schon etliche kleine und größere Schreine und Tempel besucht. Die Zeit, die ich dafür aufgewendet hatte, fehlte mir am Ende, denn die Anlage war so überwältigend interessant, dass ich dort mal wieder viel mehr Zeit hätte verbringen können, als mir schließlich zur Verfügung stand.
Der Tempel wurde im Jahr 589 auf Geheiß von Prinz Sotoku gegründet und war einer der 7 bedeutendsten Tempel des Landes. Die verschiedenen Gebäude, die heute die Anlage ausmachen, entstanden danach über die verschiedenen Jahrhunderte.
Als ich das Tor erreichte, welches den Eingang zur Anlage bildete, war ich vom ersten Moment begeistert und beeindruckt. Nicht nur, weil das große Tor wirklich eindrucksvoll war, sondern auch wegen der herrlichen Pagode die sich hinter ihm in die Höhe reckte.
Für den Besuch der Anlage musste ein kleiner Obolus entrichtet werden. Bei der Bezahlung versuchte mir die nette Dame auf Japanisch zu erklären, wo ich überall fotografieren dürfe und wo nicht. Leider konnte ich es beim besten Willen nicht verstehen. Ich vermutete lediglich, dass es sich um den heiligen Ort der Anlage handeln würde und ich hoffte, dass ich dieses Gebäude identifizieren könnte.
Zu Beginn meines Besuches war ich die einzige Person, die die Anlage erkundete und auch während der weiteren Zeit meines Aufenthaltes, kamen nur sehr wenige Besucher hinzu und so konnte ich mehr als sonst meine Zeit hier genießen.
Bevor ich jedoch meinen eigentlichen Rundgang durch die Tempelanlage begann, führte mich mein Weg in die Haupthalle, welche zu den nationalen Schätzen Japans gehört und in der Zeit 1336-1573 erbaut wurde. Dort konnte ich nämlich mein Goshuin erhalten.
Auch wenn die Frau dort nicht wirklich nett war, bekam mein Goshuin und es sah auch sehr hübsch aus. Zusätzlich konnte ich wunderbare kleine Beutel erwerben, in denen ich mein Goshuin-Cho transportieren konnte. Alle diese Beutel sahen so hübsch aus, dass ich am liebsten direkt das gesamte Sortiment eingepackt hätte. Ich beschränkte mich am Ende jedoch auf 3 Stück.
Nun begann mein Rundgang durch die Anlage und es gab so viel zu sehen, sodass ich allzu leicht das ein oder andere hübsche Detail übersah. Trotz allem genoss ich es, mir die Gebäude anzusehen. Besonders sprach mich deren Schlichtheit an.
Einige Bereiche konnte ich nicht betreten, doch allein deren Mauern, die jene Bereiche abgrenzten und dessen Verzierungen, fesselten mich ungemein. Dass es in der Anlage auch noch einen Park gab, ging völlig in meiner Begeisterung unter und ich versäumte es, diesen Bereich zu besuchen.
Fotografisch sah ich mich etlichen Herausforderungen gegenüber, denn wie sollte ich dieses herrliche Ensemble an Gebäuden einfangen. Ob es mir gelungen ist, mag jeder beim Betrachten der Bilder für sich selber entscheiden. Ich persönlich war zufrieden und dies, obwohl das Wetter sehr wechselhaft war und sich dadurch die Lichtverhältnisse teilweise dramatisch änderten.
Zeit für eine Pause hatte ich nicht, denn ich musste stets im Auge behalten, dass ich wieder rechtzeitig zurück nach Kobe fuhr.
Bezüglich eines Aspektes hatte ich mich jedoch völlig verschätzt. Da ich zu Beginn meines Aufenthaltes in Kakogawa viele Tempel und Schreine besucht hatte, war mir nicht klar, dass es zurück bis zum Bahnhof ein ordentliches Stück Weg war. Dieser Umstand war am Ende auch schuld, dass alles etwas eng wurde, um zum verabredeten Zeitpunkt wieder in Kobe zu sein. So war ich froh, dass ich am Ende mit nur einer kleinen Verspätung eintraf.