Der Miyazaki Jingu Schrein ist dem ersten Kaiser Japans gewidmet und soll vor mehr als 2600 Jahren gegründet worden sein. Damit ist es sicherlich der älteste Schrein den ich bislang in Japan besucht habe. Was den Miyazaki Jingu Schrein zusätzlich besonders macht, ist seine Lage, denn er ist eingebettet in eine hüben kleinen Wald, der der Anlage einen besonderen Reiz verleiht. Etwas eingeschränkt wurden wir bei unserem Besuch aufgrund er Tatsache, dass die Vorbereitungen für den Jahreswechsel im vollen Gange war und somit schon etliche wenig attraktive Zelte aufgebaut und einige Bereiche nicht mehr zugänglich waren. Trotzdem konnte ich die Atmosphäre dieser so historischen Anlage erhaschen.




Der Schrein wurde aus unbehandeltem Zeder Holz erbaut, was ihm einen herrlich natürliches Bild verlieh. Neben dem Hauptschrein gibt es noch einen kleinen See und einen Neben-Schrein zu erkunden, bei dem sich ein herrlicher Tori Tunnel befindet. Die roten Tore bilden einen grandiosen Kontrast zum üppigen grün des Waldes.



Auch wenn es für vernünftige Fotos wirklich schwierig war, da dies ein wolkenfreier und sonniger Tag war, war es herrlich zu sehen, wie sich die Sonnenstrahlen ihren Weg durchs dichte Blätterwerk bahnten und die einzelnen Sonnenstrahlen den Boden beleuchteten. Ich genoss die Zeit sehr in der Anlage sehr.
Informationen zum Schrein Miyazaki Jingu
Der Miyazaki Jingu (宮崎神宮) ist ein bedeutender Shinto-Schrein in der Stadt Miyazaki auf der japanischen Insel Kyushu. Eingebettet in einen stillen Wald im Stadtzentrum, strahlt der Ort eine tiefe Ruhe und spirituelle Kraft aus. Der Schrein ist einer der ältesten und ehrwürdigsten in der Region und spielt eine zentrale Rolle in der religiösen Identität der Präfektur Miyazaki. Der Schrein ist dem legendären ersten Kaiser Japans, Kaiser Jimmu (Jinmu Tenno, 神武天皇), geweiht. Der Name Jimmu ist ein posthumer Titel; er soll laut Mythologie um 660 v. Chr. als Nachfahre der Sonnengöttin Amaterasu nach Osten gezogen sein, um Japan zu einen und das Kaiserreich zu gründen. Auch wenn die tatsächliche historische Existenz Jimmus nicht gesichert ist, ist er eine zentrale Figur in den Ursprungsmythen Japans, wie sie im „Kojiki“ (Chronik der alten Dinge, 712 n. Chr.) und im „Nihon Shoki“ (720 n. Chr.) überliefert sind. Die Gründung des Miyazaki Jingu ist nicht exakt datiert, wird aber traditionell der Kofun-Zeit (ca. 3.–6. Jh.) oder sogar noch früher zugeordnet, da die Region als Heimat der Ahnen des Kaiserhauses gilt. Der heutige Schrein wurde jedoch im 20. Jahrhundert vollständig restauriert, vor allem im Zuge der staatlichen Förderung der kaiserlichen Shinto-Tradition in der Meiji-Zeit (1868–1912). Die heutige Hauptgebäudeanlage stammt aus dem Jahr 1907, wurde aus Zypressenholz im klassischen Stil erbaut und fügt sich harmonisch in das umliegende Waldgebiet ein. Neben Kaiser Jimmu werden im Miyazaki Jingu auch seine Eltern verehrt: Ugayafukiaezu no Mikoto (鵜葺草葺不合命) und Tamayorihime no Mikoto (玉依姫命). Diese Götterfiguren entstammen der frühen mythischen Genealogie des japanischen Kaiserhauses. Ugayafukiaezu war der Sohn der Meeresprinzessin Toyotama-hime und des Himmelsprinzen Hoori, und seine Geschichte ist eng mit der des nahegelegenen Udo Jingu verbunden. Tamayorihime gilt als seine Gemahlin und Mutter von Kaiser Jimmu. Diese göttlichen Figuren stehen symbolisch für Geburt, Schöpfung, politische Ordnung und nationale Einheit – zentrale Werte, die in der Shinto-Mythologie tief verankert sind. Daher wurde der Miyazaki Jingu über viele Jahrhunderte hinweg auch mit dem japanischen Nationalbewusstsein und der kaiserlichen Legitimität in Verbindung gebracht. Heute ist der Miyazaki Jingu ein aktiver Ort religiösen Lebens. Jährlich wird dort das große Jimmu-Fest (神武祭) gefeiert, bei dem traditionelle Prozessionen, Musik, Tänze und Rituale abgehalten werden, um die Gründung Japans und den legendären Aufstieg des ersten Kaisers zu ehren. Der Schrein zieht sowohl Gläubige als auch Touristen an, die die ruhige, naturverbundene Atmosphäre und die historische Tiefe des Ortes schätzen. Mit seinen hohen Bäumen, dem klar strukturierten Gelände und der tiefen Verbindung zu Japans mythologischen Wurzeln ist der Miyazaki Jingu weit mehr als nur ein religiöser Ort – er ist ein Symbol für Ursprung, Tradition und Identität in der japanischen Kulturgeschichte.
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