Es gibt im Rokkō Gebirge verschiedene Möglichkeiten einen Ausblick auf Kobe zu erhalten, doch einer der Besten ist der Aussichtspunkt auf dem knapp 700 Meter hohen Berg Maya. Von dort beschränkt sich die Aussicht nicht nur auf Kobe, sondern man kann über die gesamte Bucht von Osaka den Blick schweifen lassen. Dadurch gehört dieser Aussichtspunkt eindeutig zu meinen Favoriten an Aussichtspunkten in Kobe.
Ich hatte zudem das Glück, dass es von meiner Wohnung sehr einfach und schnell möglich war zum Berg Maya zu gelangen. Es waren gerade mal 20 Min. Busfahrt. So hatte ich immer ein Auge auf das Wetter und die Möglichkeit einer guten Aussicht, um dann möglicherweise schnell reagieren zu können. Dass ich bei meinen Entscheidungen nicht immer ein gutes Händchen bewies, steht auf einem anderen Blatt.
Die Busfahrt an sich war problemlos. Das letzte Stück der Fahrt bis zum Erreichen der Talstation der Standseilbahn, war aber immer etwas spannend. Dieses Stück Weg war so steil, dass ich stets das Gefühl hatte, der Bus hätte massiv zu kämpfen den Berg hinauf zu kommen. Die Straße war zudem so schmal, dass der Eindruck dadurch sicherlich noch verstärkt wurde.
Die Fahrt hinauf auf den Berg, teilte sich in zwei Abschnitte. Den unteren Teil bewältigte man mit einer Standseilbahn und den oberen Teil mit einer Gondel. Wobei die Gondel das Nadelöhr bildete, denn sie war nicht sonderlich groß.
Da ich meinen Tagesausflug mitten in der Woche durchführte, war weder die Bahn noch die Gondel voll. Um ehrlich zu sein, ich war allein in beiden Transportmitteln.
Ich erinnere mich an eine meiner Fahrten mit der Standseilbahn, als einer der Fahrgäste ganz verzückt ausrief, wie toll es sei, als die Bahn aus dem weniger steilen in den steilen Teil der Stecke überging. Ich musste ihm dabei vollkommen recht geben. Das war schon ein schickes Erlebnis.
Vom Ankunftsbahnhof der Bahn hieß es ein kleines Stück Weges den Berg nach oben zu laufen, bis man die Gondel Standion erreichte. Bei meinem ersten Besuch rannte ich die Stufen hinauf, um die Gondel nicht zu verpassen. Mittlerweile wusste ich aber, dass ich mir dafür Zeit lassen konnte und auch etwas den Aussichtspunkt, der sich hier befand, nutzen konnte, um einen ersten Eindruck zu erhalten, was mich von oben erwarten sollte.
Da ich die Gondel für mich allein hatte, konnte ich die Fahrt wirklich genießen. Wenn andere Passagiere in der Gondel mitfuhren, hatte man jedoch all zu schnell das Gefühl, sich in einer Sardinen-Dose zu befinden.
Die 5 Minuten der Gondelfahrt auf der 222 Höhenmeter überwunden werden, gingen bei der herrlichen Aussicht auf den herbstlichen Wald, Kobe und das Meer, viel zu schnell vorüber. Doch bei der Vorfreude den Aussichtspunkt erreicht zu haben, war es zu verschmerzen.
Direkt neben der Bergstation befinden sich zwei Aussichtsplattformen. Von der einen hat man einen Ausblick auf die Innenstadt von Kobe und die andere ermöglicht einem zusätzlich einen Blick über die Osaka Bucht und das Meer an Häuser zu erhaschen. Man hatte somit den Blick auf zwei Meere. Zum einen die See an sich und zusätzlich das Meer an Häusern, bis nach Osaka erstreckt.
Leider war die Sicht nicht so gut wie ich es mir erhofft hatte. Für einen genussvollen Ausblick rechte es, doch für geniale Fotos war es viel zu diesig.
Wem die Aussicht nicht ausreicht, der kann von der Station auf div. Wanderwegen den Wald und die Berglandschaft erkunden, oder auch den Mayasan Tenjoji Tempel aufsuchen.
Am heutigen Tag wehte ein eisiger Wind und obwohl ich mich weitestgehend darauf vorbereitet hatte, begann ich doch alsbald zu frieren und entschied mich, doch lieber wieder die Fahrt zurück nach Kobe anzutreten.