Heute stand der Besuch eines alt-ehrwürdigen Tempels auf der Liste unserer Ausflugsziele.
Dafür hieß es wieder den lokalen Bus besteigen und sich rund 30 Minuten durch die Landschaft fahren zu lassen. Da mir diese Region wirklich gut gefiel, besonders die Häuser, bedauerte ich diesen Umstand wahrlich nicht. Lediglich war es, wie immer, etwas schade, dass man nicht einfach anhalten konnte, um sich das Ein oder Andere aus der Ferne (oder Nähe ) hätte ansehen zu können.
Am Ziel angekommen, ließ es diese Versäumnisse sehr schnell vergessen, denn der Ort, in dem sich der Sōji-ji Tempel befand, gefiel uns direkt vom ersten Moment. Besonders die mit Holz verkleideten Gebäude, mit ihren schwarzen Dachpfannen, hatten es uns angetan.
Einmal konnten wir auch den Beginn des Entstehens eines neuen Gebäudes sehen. Es wirkte auf mich irgendwie merkwürdig, denn ich sah die vorbereitete Grundfläche, und drumherum hatte man schon die „Gerüste“ errichtet, innerhalb derer das Gebäude einmal entstehen würde.
Auf diese Weise war der Fußweg – vom Busterminal bis zum Tempel – viel mehr interessant als eine lästige Pflicht und ich freute mich schon sehr, das Gebäude sehen zu dürfen.
Der erste Blick, den ich durch ein Tor auf den Tempel werfen konnte war wirklich sehr vielversprechend und meine Freude wuchs zunehmend Leider stellte sich heraus, dass gerade extrem umfangreiche Reparatur – und Baumaßnahmen im Gange waren.
Etliche Gebäude waren vollständig unter Planen verschwunden, es gab weitere, bauseitig notwendige, Absicherungen, und es war eine Zugangsstraße durch die Anlage angelegt worden.
So sehr es uns einschränkte, die gesamte Anlage genießen zu können, DAS was noch übrig war, war wirklich genial. Besonders, die wirklich tollen Schnitzereien und kunstvollen Holzarbeiten waren es wert gewesen, hierher gekommen zu sein.
Was die sonstigen, eher hässlichen, Absicherungen anging, sie halfen mir letzten Endes auch etwas. Die Treppenstufen waren allesamt überdurchschnittlich hoch und auch, wenn ich den Aufstieg immer bewältigte, so war es beim Hinuntergehen sehr angenehm, eine Hilfe zu haben, um den Abstieg sicherer zu bewältigen.
Im Tempel selber wusste ich mal wieder nicht, wohin ich zuerst sehen sollte. Es gab so viele Einzelheiten zu entdecken, und diese Möglichkeit nutze ich auch intensiv.
Nachdem das Innere des Tempels erkundet worden war, ging es noch etwas in die anderen Teile der Anlage, und auch dort gab es so viel zu entdecken; Sei es der kunstvoll hergerichtete Garten oder auch die vielen Figuren, die es überall zu erspähen gab.
Nun war die gesamte Anlage nicht übermäßig groß, und so fiel der Aufenthalt nicht übermäßig lang aus. Auch galt es, einen der wenigen Busse zu erreichen, die uns wieder nach Wajima zurückbringen würden. Viel länger zu verweilen, machte ohnedies keinen Sinn, denn langsam begann die Sonne hinter dem Horizont zu verschwinden, und es breitete sich Dunkelheit über das kleine Örtchen und, wie es auf dem Lande so ist, gibt es dann nichts mehr, was man machen oder sehen könnte.
Trotz der diversen Einschränkungen würde ich diesen Ausflug jeder Zeit wieder unternehmen