Südamerika (2009) – Chile – 35. Tag – Beginn der Rückreise (10.09.2009)

Der Tag begann so kalt wie er am vergangenen Abend endete. Dies hatte jedoch nichts mit den allgemeinen Temperaturen oder der Tatsache, dass die Reise vorüber war zu tun, sondern schlicht und ergreifend mit der Tatsache, dass der Dusche kein warmes Wasser zu entlocken war. Es fiel wahrlich schwer sich den herab fallenden Eiswürfeln auszusetzen. Doch im Grunde war es egal. Es war 4 Uhr Morgens und ich sowieso nicht wirklich wach.

Zum Glück war alles gepackt und so brauchte ich meine Sachen nur noch zu nehmen und das Zimmer zu verlassen. Im Hotel hatte man eine Kleinigkeit zum Essen für auf die Hand vorbereitet und so bekam ich etwas in den Magen. In Anbetracht des zu erwarteten Ablauf des Tages hatte ich nichts dagegen.

Das Fahrzeug konnte am vergangenen Tag noch repariert werden. Ein Schlüsseldienst hatte es tatsächlich geschafft die Schlüsselüberreste aus den Tiefen des Schloss herauszufieseln und so stand uns das Fahrzeug für die Fahrt zum Flughafen zur Verfügung und es musste kein Taxi oder ähnliches verwendet werden.

Am Flughafen konnte erfreulicherweise das Gepäck bis nach Berlin eingecheckt werden und so brauchte ich mir bezüglich dieses Punktes keinerlei Sorgen machen. Etwas beunruhigte mich, als ich meine Board-Karten erhielt, dass ich für den Flug nach Santiago einen Fensterplatz hatte und wohl auch für den Langstreckenflug. Die Beschäftigte am Schalter war trotz Rückfrage nicht in der Lage oder Willens an diesem Umstand etwas zu ändern. So wollte ich zumindest in Santiago versuchen etwas für den Langstreckenflug nach Europa zu ändern.

Nach kurzer Verabschiedung und ebenso kurzer Wartezeit, ging es in den Flieger von Arica nach Santiago.

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Von hier konnte ich wegen des Fensterplatzes einen ausgiebigen Blick auf die Wüstenlandschaft „Atacamawüste“ unter dem Flieger werfen und es war schon erstaunlich, obwohl man sich mit solch einem Flieger durchaus zügig bewegte, sich die Landschaft nicht wirklich änderte. Erst als Santiago näher kam, bekamen die Berge weiße Mützen und ich konnte mit Schnee bedeckte Berge entdecken.

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In Santiago angelangt, hielt ich mich nicht lange auf, denn ich wollte unbedingt ein Sitzproblem angehen. So fragte ich mich in die Abflughalle vor und nachdem ich dort an ca. 4 Schaltern um sonst angestanden hatte, war der richtige gefunden und hier wurde mir sehr freundlich erklärt, dass mein Platz ein Gangplatz war. Das erleichterte mich wirklich sehr.

Nun war die Frage, wie schlägt man 8 Std. Wartezeit tot. Ich hatte wahrlich nichts besonderes vor und so nahm ich gleich die Ausreise in Angriff, die wirklich sehr Unproblematisch von statten ging. Irgendwie war es dem Mann, der die Kontrolle durchführte noch etwas zu früh und sein Ehrgeiz sehr zurückhaltend.

Spannender wurde es bei der Personen- und Gepäckkontrolle. Da man uns gesagt hatte, dass in Arica man sehr kleinlich sei was das Gepäckgewicht angeht und man auf allen Flügen bisher niemals das Handgepäck gewogen hatte, hatte ich allerlei Kram vom Koffer ins Handgepäck transferiert. So auch den Foto-Panoramakopf – massives Metall.

Ich legte all meine Sachen und den Rucksack zum Durchleuchten bereit. Ich selber löste keinerlei Alarm aus, was mich ehrlich wunderte, denn normalerweise pipst es bei mir immer. Doch dafür musste ich nach und nach mein Gepäck immer mehr ausräumen, bis schließlich klar war, dass ich nichts dramatisches Dabei hatte. Auslöser für dieses Dilemma war schließlich der Panoramakopf gewesen. So nahm ich mir vor, ihn gleich, wenn es in Madrid zur Kontrolle ging offen hin zulegen, um mir das gekrame zu ersparen.

Jetzt ging es darum die anstehende Zeit zu überbrücken und ich war erstaunlich wie gut das klappte. Ich bearbeitete lange Zeit Fotos, gönnte mir einen schicken Burger in einem Restaurant, unterhielt mich mit Leuten und war wirklich erstaunt wie zügig die Zeit verflogen war.

Kurz vor dem Abflug entschloß ich mich noch ein besonderes Angebot in Anspruch zu nehmen. Es gab die Möglichkeit sich Massieren zu lassen. In Anbetracht der Tatsache 12 oder 13 Std. im Flieger zu hocken, fand ich die Idee nicht schlecht und ließ mich 20 Minuten durchkneten.

Erst beim Einsteigen in den Flieger realisierte ich, dass dieser Flug nicht mit Iberia vollzogen wurde, sondern mit LAN, einer chilenischen Fluggesellschaft. Oh, das fand ich toll. Denn schnell stellte sich heraus, dass es ein schickes neues Flugzeug war, in dem es ein Entertainment-System an jedem Platz gab und auch die Flugbegleiter machten einen höflichen Eindruck.

Meine Sitzreihe bestand aus zwei Sitzen von denen ich den Gangplatz in Anspruch nahm. Neben mir saß eine Frau. Trotz dieses Platzes fühlte ich mich etwas beengt und so bat ich eine Flugbegleiterin, ob sie etwas für mich tun könne. Sie meinte nur, das boarding sei noch nicht abgeschlossen. Ich bat, evtl. nach dem boarding zu sehen, ob etwas ging. Doch sie vergaß mich.

Ich hatte mich gerade etwas mit den Platzverhältnissen arrangiert, als das Essen kam. Eine andere Flugbegleiterin setzte das Essen vor, doch sie mußte bei mir feststellen, dass das Tablett nicht herunter geklappt werden konnte, sondern auf meinem Bauch landete und einen schicken 45 Grad Winkel bildete. Darauf wollte sie das Tablett nun wirklich nicht abstellen.

Sie unterhielt sich kurz mit meiner Nachbarin und nach etwa 10 Minuten hatte ich beide Plätze für mich allein. Ach, wie toll.

Nach dem Essen wollte ich mich noch dem Entertainment-System widmen, doch da ich in der Nacht zuvor ganze 2 Std. geschlafen hatte und am Flughafen auch kein Auge zugemacht hatte, war der Wunsch zu Schlafen so groß, das ich mehr als Schnell einschlief.

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