Der erste Ort, den ich bei meinem Besuch in Atami besucht habe, war der Kinomiya Schrein, da ich schnell herausgefunden hatte, dass er für mich sehr leicht zu erreichen ist und die Zugfahrt dorthin mit meinem Japan Rail Pass kostenlos ist.
Zum Glück hatte ich eine App, mit der ich immer ganz einfach herausfinden konnte, welche Züge ich mit dem Rail Pass benutzen durfte. So konnte ich auch hier in Atami ganz einfach die Fahrt zum Schrein starten.
Am Zielbahnhof angekommen, musste ich noch ein paar Meter laufen. Auf dem Weg gab es leider nur sehr schmale Fußwege, ich konnte die extreme Steilheit der Berge erleben und musste noch durch einen Tunnel laufen.
In dem Tunnel war der Fußweg so schmal, dass es sehr eng wurde, als mir andere Fußgänger entgegen kamen.
Direkt hinter dem Tunnel befand sich der Eingang zum Kinomiya Schrein und ich erfuhr, dass dort wohl eine Veranstaltung stattfand und deshalb deutlich mehr Menschen den Ort besuchten. Mit diesem Umstand konnte ich noch umgehen, aber leider waren dann immer Absperrungen, Bühnen etc. aufgebaut, die das Fotografieren deutlich einschränkten.
Die Einschränkungen waren wirklich da und ich konnte den Schrein nicht so einfach festhalten, wie ich es gerne gewollt hätte. Aber am Ende konnte ich den Schrein doch angenehm erkunden.
Ich betrat den Schrein durch ein hübsches Torii, das sich in einem kleinen Bambushain befand. Dort entdeckte ich sofort einen wirklich schön gestalteten Torii-Tunnel mit vielen kleinen Schrein-Gebäuden.
Als ich diesen Bereich verließ, entdeckte ich noch ein schwarzes Torii. Das sah wirklich aufregend aus und ich hatte so etwas noch nie gesehen. Auch die ganze Gestaltung im Bereich des Torii war sehr schön und meditativ arrangiert.
Dann ging es weiter in Richtung Hauptgebäude und dort war eine große Bühne aufgebaut, die die Sicht auf das Gebäude sehr einschränkte und dort waren auch die meisten Leute. Trotzdem war es spannend zu sehen, mit welcher Überzeugung die Menschen dort standen und ihre Wünsche respektvoll vortrugen.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass mein Besuch damit zu Ende war und ich bereitete mich schon auf das Ende meines Aufenthaltes vor. Doch dann entdeckte ich einen etwas seltsamen Weg, der mich durch seine Form an einen Bachlauf erinnerte. Dort kamen Leute heraus und ich dachte mir, da muss ich dann doch auch mal hin. So landete ich schließlich an einem großen und bedeutsamen heiligen Ort, einem mindestens 2000 Jahre alten Baum, der mich sehr beeindruckte, zumal er in der japanischen Kultur mit Schönheit, Kraft und Ausdauer in Verbindung gebracht wird.
Mit seinen 2000 Jahren war der Baum älter als der Schrein, aber auch er war schon sehr alt. Der Schrein wurde in der Heian-Periode (794-1185) gegründet und ist somit ein Ort von großer historischer Bedeutung. Seit seiner Gründung spielt der Schrein eine wichtige Rolle in der religiösen und kulturellen Landschaft Japans.
Das Besondere am Kinomiya Schrein ist seine enge Verbindung zur Natur und die Verehrung von Naturgöttern, insbesondere des Meeres und der Berge. Der Schrein liegt malerisch am Fuße der Berge und Nähe der Küste, was seine Anziehungskraft und spirituelle Bedeutung verstärkt. Die Einheimischen glauben, dass die Göttin des Meeres und der Gott der Berge im Kinomiya Schrein wohnen und die Region beschützen.
Das Heiligtum hat im Laufe der Jahrhunderte einige Veränderungen erfahren, aber seine ursprüngliche Schönheit und Bedeutung sind unverändert geblieben. Im Laufe des Jahres werden hier verschiedene Feste und Zeremonien abgehalten, um die Naturgötter zu ehren und ihnen zu danken.
Da meine Zeit etwas begrenzt war und die Besucherzahl langsam zunahm, habe ich nur mein Goshuin mitgenommen und konnte an einem Stand auch eine Makki-Rolle erwerben, die Teil eines heutigen Festes war.
Diese Makki Rolle sollte an diesem besonderen Tag, der jedes Jahr gefeiert wird, in einer bestimmten Himmelsrichtung gegessen werden. Nun wusste ich nicht, welche Himmelsrichtung das war. Mit Worten konnte ich nicht fragen, also versuchte ich es mit Gesten. Einige Leute irritierte ich damit, aber ein Mann reagierte spontan und zeigte mir, in welche Richtung ich stehend essen sollte. Das fand ich sehr nett.
Bevor ich den Schrein endgültig verließ, kam ich noch an einem Baum vorbei, der sich im Laufe der Jahre ausgehöhlt hatten. In diesen Baumhöhlen befand sich jetzt ein heiliger Schrein. Das fand ich sehr spannend.